2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Darf auf einen Platz in der VfR-Startformation hoffen: der etatmäßige Kapitän Sebastian Gohrke. Foto: Sell
Darf auf einen Platz in der VfR-Startformation hoffen: der etatmäßige Kapitän Sebastian Gohrke. Foto: Sell

Jux und Dollerei beim VfR Neumünster?

Rasensport daheim gegen arg gebeutelten FC Kilia Kiel haushoch favorisiert

Es ist gewiss nicht das erste Mal, dass Fußball-SH-Ligist VfR morgen in eine Favoritenrolle schlüpfen wird. Wenn sich das traurige Schlusslicht FC Kilia Kiel (30 Spiele/10 Punkte/31:97 Tore) an der Geerdtsstraße vorstellt, dann ist der Tabellendritte Rasensport (31/64/70:35) allerdings derart favorisiert, dass alles andere als ein Sieg einer Blamage gleichkäme.

Würde am Saisonende eine Tapferkeitsmedaille vergeben werden, dann hätte der FC Kilia diese verdient. Schon seit Monaten ist die Mannschaft von Trainer Lars Dubau nicht mehr wirklich konkurrenzfähig. Und so wurde dann auch in den vergangenen 17 Spielen nur ein einziger (!) Punkt geholt: Mit einem 3:3 beim TuS Hartenholm stoppten die Kieler einen Lauf von zuvor 14 (!) Niederlagen in Folge.

Die Probleme am Hasseldieksdammer Weg gipfelten zuletzt darin, dass in sechs (!) Partien ein etatmäßiger Feldspieler die Torwartposition bekleiden musste. Vier Mal war es Marcel Schwantes, der kurioserweise in jedem Einsatz drei Gegentreffer kassierte, je einmal versuchten sich Jonas Nöhr (beim 0:9 gegen Eutin) und am vergangenen Montag Oliver Dreier (beim 1:3 in Risum-Lindholm). Schwantes und Dreier, der auch in Neumünster zwischen den Pfosten stehen soll, gelang sogar das Kunststück, jeweils einen Elfmeter abzuwehren.

Am Saisonende wird sich die Kilia-Mannschaft in alle Himmelsrichtungen verteilen. So werden die früheren VfR-Leistungsträger Yannik Jakubowski und Franko Milbradt ihrem Trainer Dubau zum TSV Schilksee folgen. All diese Fakten birgen die Gefahr, dass Rasensport sein vorletztes Heimspiel in dieser Saison – gleichzeitig das erste nach sechs Auswärtspartien in Folge – nicht ernst nehmen wird. „Aber auf Jux und Dollerei habe ich gar keinen Bock“, betont VfR-Trainer Thomas Möller. Gleichwohl räumt er ein: „Garantieren kann ich natürlich für nichts.“

Der 49-Jährige setzt auf ein ähnliches Engagement wie am Mittwoch beim 1:1 in Todesfelde, „wo wir den Gastgebern mit Leidenschaft und Zweikampfstärke begegnet sind“. Möller kündigt an, in der Startelf Änderungen vorzunehmen. So sei vorstellbar, dass der etatmäßige Kapitän Sebastian Gohrke und erstmals auch der technisch beschlagene Tarik Alioua von Beginn an ran dürfen. Überdies steht auch Enmanuel Rivera wieder im Kader. Er hatte in Todesfelde wegen einer Fortbildung gefehlt.

Erwartet wird eine neue Saisonminuskulisse (bislang 286 Zuschauer gegen Risum-Lindholm) alleine schon deswegen, weil der HSV in der Bundesliga gegen Mainz 05 ums Überleben kämpft und gefühlt jeder das sehen möchte. „Das kann man aber auch bei uns in gemütlicher Runde gemeinsam mit Freunden im Vereinsheim“, wirbt Möller für einen Besuch an der Geerdtsstraße.

VfR Neumünster: Caglar - Gohrke, Momo, Lorenzen, Genz (Rivera) - Igbokwe, Balla (Falk) - Dagli, Hathat, Alioua - Bilgen.
Auf der Bank: C. Newe - Claasen, Barrie, Baese.
Es fehlen: Grothe, Lawson-Body (beide Trainingsrückstand), Heskamp (Muskelfaserriss in der Wade), Khemiri (Urlaub), Sältz (langzeitverletzt).
Schiedsrichter: Siemers (Griebel).
Hinspiel: 3:0 für den VfR (Tore: Tidim/2, Verkaj).
Aufrufe: 06.5.2017, 10:30 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor