Weil neben dem verletzten David Machnik und dem gesperrten Dominik Oehlers auch Christos Pappas (10. Gelbe Karte) ausfiel, beorderte Trainer Josef Cherfi gleich vier U19-Spieler in die Startelf, die auf einen hoch motivierten Gegner traf. Die Führung der Gastgeber durch Aliosman Aydin (18.) machte den Gästen einen Strich durch die Rechnung, möglichst lange keinen Treffer zu kassieren und selbst irgendwann zuschlagen zu können. Dass der VfR über weite Strecken im Geschäft blieb, hatte er Keeper Hendrik Sauter zu verdanken, der einen überragenden Tag erwischte. "Er hat Bälle gehalten, die nicht viele in dieser Klasse halten", lobte Cherfi hinterher. Der VfR wehrte sich gegen die technisch starken Hausherren nach Kräften und wurde in der zweiten Halbzeit für seine Bemühungen belohnt. Robert Norf reagierte nach einem Abpraller von Torhüter Philipp Sprenger am schnellsten und traf zum 1:1 (53.). Nach dem Ausgleich agierten beide Mannschaften mit offenem Visier, doch die Partie litt dabei zunehmend unter kleinen Nickeligkeiten auf beiden Seiten. Trotzdem ergaben sich für beide Teams Möglichkeiten, die Begegnung für sich zu entscheiden. Vor allem für die Gastgeber, die einen Foulelfmeter verschossen (65.). Kurz vor Schluss führte ein Foul an Dustin Orlean zu einer Rudelbildung. Die Folge waren gleich drei Rote Karten. Beim VfR traf es Youngster Philip Baum, bei Velbert Kapitän Niklas Andersen und Robert Nnaji (87.). Eine überharte Entscheidung - Gelb wäre in allen Fällen auch angemessen gewesen. Ähnlich wie gegen Bocholt zeigte der VfR unter den aktuellen Umständen erneut eine starke Leistung. "Das haben die Jungs sehr gut gemacht. Das war ein riesen Fight", fand Cherfi, "wenn ich mir jetzt etwas wünschen würde, dann dass wir das irgendwie noch schaffen. Das wäre mehr wert, als der vierte Platz im vorigen Jahr. Vor dem vielleicht entscheidenden Auswärtsspiel in Hilden dreht sich das Personalkarussell wie gewohnt weiter. Oehlers und Pappas kehren zurück, dafür fehlen Baum, Sebastian Görres (5. Gelbe) und Stefan Linser (5. Gelbe), der unter der Woche erstmals Vater wurde. Cherfi will trotz allem die Minimalchance nutzen: "Nach wie vor ist alles möglich."
Fischeln: Sauter - Kuschel, Reichardt, Görres, Baum - Orlean (88. Kegel), Linser, Sadlowski - Norf, Wittenberg - Mandel.