Was die zuhause noch punktlosen Gastgeber angeht, die in der 1. Runde des Niederrheinpokals überraschend am Bezirksligisten VfL Tönisberg scheiterten, konnte damit zu rechnen sein, dass auch in dieser Saison Abstiegskampf angesagt sein wird. Für den VfR kommt diese Entwicklung eher unerwartet, was die Aufgabe für die im Abstiegskampf unerprobten Krefelder nicht leichter macht. Die primäre Ursache ist schon länger ausgemacht: dem VfR fehlt über 90 Minuten die Power um an das spielerische Niveau der Vorjahre anknüpfen zu können. Bei der jüngsten Niederlage gegen Velbert führte das in der zweiten Halbzeit sogar zu einem Klassenunterschied zweier Mannschaften, die sich in der vorigen Saison bis zum Abpfiff noch auf Augenhöhe bewegten. "Das haben wir uns in der Vorbereitung leider selbst eingebrockt und müssen jetzt sehen, dass wir step by step wieder voran kommen. Die erste Halbzeit war gut. Aber dafür kannst Du Dir nichts kaufen. Eine Fußballspiel dauert nun mal 90 Minuten", sagt Josef Cherfi.
Was Fischelns Coach zuletzt zusätzlich störte, waren Disziplinlosigkeiten als es nicht lief, die er auf keinen Fall duldet: "Innerhalb der Mannschaft gab es Schuldzuweisungen. Das gibt es bei uns aber nicht. Disziplin ist etwas, das uns immer ausgezeichnet hat. Und das wird auch so bleiben." Neben der Disziplin wird es aber ebenso wieder darauf ankommen, wie der VfR den Kampf annimmt. Cherfi geht diesbezüglich vorneweg: "Da stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die beide gewinnen müssen. Und wir wollen auf jeden Fall etwas Zählbares mitnehmen."
Personell könnte sich die Angebotslage wieder etwas entspannen. Philipp Wiegers stößt auf jeden Fall zum Kader, und was Semih Ergin und Philip Reichardt angeht, besteht Hoffnung, dass auch sie wieder zur Verfügung stehen. Ob das so sein wird, darüber sollten letzte Tests im Abschlusstraining Aufschluss bringen.