2024-05-10T08:19:16.237Z

Im Nachfassen
Grund zum Jubeln: Der Hattenheimer Dennis Merten schlägt in Gonsenheim sofort ein. Der Torjäger hat bereits 21 Treffer auf dem Konto.  	Archivfoto: hbz/Jörg Henkel
Grund zum Jubeln: Der Hattenheimer Dennis Merten schlägt in Gonsenheim sofort ein. Der Torjäger hat bereits 21 Treffer auf dem Konto. Archivfoto: hbz/Jörg Henkel

Rheingauer feste Größen am Wildpark

Wie das Trio Herrmann, Ahlbach und Merten dem SV Gonsenheim zum Wiederaufstieg verhilft

Rheingau/Mainz. Der Rhein ist im Rheingau eine natürliche Grenze. Weit und breit keine Brücke in Sicht, somit ist die „ebsch Seit“ auf der rheinland-pfälzischen Seite oftmals ein fremdes Land. Doch nicht für jeden Rheingauer. So mancher talentierte Fußballer sucht schon früh den Weg über den Strom und über die Schiersteiner Brücke nach Mainz. Wie auch der Marienthaler Lars Herrmann und der Rüdesheimer Dominik Ahlbach. Die beiden heuerten schon als kleine Knirpse in der Nachwuchsschmiede von Mainz 05 an. Doch wie bei den allermeisten Mitspielern folgte irgendwann das unfreiwillige Ende im NLZ der Nullfünfer.

Auffangbecken für die Zeit nach dem NLZ

Doch die Karriere geht natürlich weiter. Der SV Gonsenheim ist ebenso wie Schott Mainz ein Auffangbecken für Spieler, die den Sprung nach ganz oben nicht schaffen können, aber dennoch Ambitionen haben. Der heute 20-jährige Lars Herrmann wechselte schon in der Jugend zu dem Mainzer Vorortverein. Dominik Ahlbach hatte zuvor noch die Stationen beim SV Wehen Wiesbaden und bei Hassia Bingen, ehe er vor zwei Jahren ebenso an den Wildpark kam. Der bittere Abstieg aus der Oberliga in der vergangenen Saison konnte aber nicht verhindert werden. Doch der SVG kehrt nach nur einem Jahr in der Verbandsliga wieder zurück in die Oberliga. „Nach den Abgängen vor der Saison haben wir nicht unbedingt damit gerechnet“, wollten Ahlbach und Co. dieses Ziel sofortiger Wiederaufstieg nicht offen hinausposaunen.

Doch vor allem ein Zugang entpuppte sich als Volltreffer. Mit Dennis Merten holte Trainer Christian Lüllig einen weiteren Rheingauer. Der Hattenheimer, der zuvor beim Gruppenligisten SV Niedernhausen spielte und traf, wagte den Sprung weiter nach oben. „Er ist einer wie Thomas Müller“, lobt Ahlbach den neuen Mitspieler. Und Merten traf auch in der Verbandsliga fast nach Belieben. Mit bisher 21 Toren hat der 26-Jährige sehr gute Chancen, sogar die Torjägerkanone der Liga zu gewinnen. Die drei Rheingauer im Team bilden ohnehin eine stützende Achse. Vorne Torjäger Merten, im defensiven Mittelfeld der Stabilisator Ahlbach und in der Innenverteidigung die Konstante Herrmann. „Er hat mit die meisten Einsatzminuten“, sah Ahlbach in dem Innenverteidiger eine feste Größe. Der nach der Runde zum Liga- und Ortsrivalen Schott Mainz wechseln wird. Für Ahlbach stand übrigens ein Wechsel vor der Saison nicht im Raum. Der BWL-Student absolvierte bis März ein sechsmonatiges Praktikum bei Pforzheim, sodass er nur eingeschränkt in Gonsenheim mittrainieren konnte. Der 23-Jährige hielt sich zudem beim Oberligisten in Pforzheim fit. Der Wunsch, noch höher zu spielen, ist aber bei ihm weiter vorhanden. Übrigens: Mit dem A-Jugendlichen Daniel Bienek, der bis zu seiner schweren Verletzung auch bei den Senioren reinschnupperte, ist gar ein vierter Rheingauer im Team.

Kurios: Die Gonsenheimer erfuhren übrigens am vergangenen Sonntag erst unter der Dusche, dass sie schon vorzeitig Meister wurden, gingen sie doch zunächst davon aus, dass Verfolger Dudenhofen durch den Rückzug des ASV Fußgönheim noch nicht abgeschüttelt war. Doch der Klassenleiter klärte auf und Gonsenheim stand als Meister fest. Die spontane Party folgte am Sportplatz und anschließend in der Mainzer Innenstadt. Am 26. Mai steht noch die offizielle Meisterfeier nach dem letzten Spiel aus. Mit allerlei Rheingauer Beteiligung.



Aufrufe: 018.5.2019, 10:00 Uhr
Torsten MudersAutor