2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Servus Daniel: Coach Weber verlässt den VfR nach zwölf Jahren mit dem Klassenerhalt in der Tasche. Gerald Förtsch
Servus Daniel: Coach Weber verlässt den VfR nach zwölf Jahren mit dem Klassenerhalt in der Tasche. Gerald Förtsch

„Explosion der Emotionen“: Garching dreht 0:2 und bleibt in der Liga

Irres Comeback gegen Buchbach

Immer wieder sagte Daniel Weber in den vergangenen Wochen, dass seine zwölf Jahre beim VfR Garching Wahnsinn gewesen seien. Da wusste er noch nicht, wie oberwahnsinnig seine letzten 90 Minuten werden würden. Der VfR stand mit eineinhalb Beinen in der Relegation zur Bayernliga, um dann in fünf Minuten die ganze Saison zu retten. Aus einem 0:2 machte man beim TSV Buchbach ein 3:2 (0:2) und damit bleibt Garching Regionalligist.

Garching – Die Garchinger verabschiedeten am Samstag ihren Trainer Weber mit Emotionen und dem Druck, einen Punkt zu holen. Buchbach verabschiedete Coach Bobenstetter ohne Druck mit Emotionen und das Heimteam wartete eher auf die Einladungen zu den letzten Toren der Saison. Das hatte dann zur Folge, dass die erste Hälfte eigentlich ein typisches 0:0 war, in dem sich beide Mannschaften nicht allzu weh taten.

Die erste Chance der Partie hatte der Garchinger Innenverteidiger Sebastian Koch, der nach einem ruhenden Ball von Orkun Tugbay den Außenpfosten traf (34.). Das war schon ein kleiner Weckruf bei diesem Langweiler. Und dann kamen zwei Tore der Buchbacher nahezu aus dem Nichts und Garching stand von Jetzt auf Sofort am Abgrund. Parallel führte Greuther Fürth II schon 1:0 durch ein Traumtor des Ex-Bundesligaspielers Roberto Hilbert gegen Ingolstadt II. Es roch ganz streng nach Relegation.

„In der Pause ging es dann nicht mehr um eine Taktik, sondern um drei bis vier Hinweise und vor allem die Emotion“, sagt Daniel Weber zu den Garchinger Gesprächen in der Kabine. Und er wusste, dass sich der VfR nur noch auf sich selbst verlassen könne. Es fehlten zum Klassenerhalt ohne Nachsitzen mindestens zwei eigene Tore.

„Wir brauchten irgendetwas, dass uns irgendwie ins Spiel zurückbringt“, sagte Weber. Das Warten war lang, aber es kam mit einem klassischen Eigentor der Buchbacher. Dem VfR fehlte ein Tor, das Simon Seferings mit einem Kopfball nach einer Staudigl-Hereingabe 120 Sekunden nach dem 2:1 machte. Und weitere 180 Sekunden später brachte Sebastian Koch die Garchinger in Führung, was dann so etwas von Abgrund zu Rettung in fünf Minuten. Diesmal war es eine Ecke und ein Kopfball des jungen Verteidigers. Weber konnte diesen Wahnsinn nur schwer beschreiben: „Das erste Tor war Emotion, das zweite war noch mehr Emotion und das dritte dann die komplette Explosion der Emotion. Diesmal hat der Fußballgott auch einmal ein Herz für uns gehabt.“

Der VfR hat das Glück gezwungen und für Weber war das dann auch bezeichnend für die gesamte Saison. Garching ist nach jedem Rückschlag immer wieder aufgestanden und hat mit Mentalität geantwortet. Nach diesem Finale furioso einer extrem aufregenden Runde ist in Garching niemand traurig, dass jetzt Pause ist.

TSV Buchbach – VfR Garching 2:3 (2:0).

VfR: Engl – Kelmendi, Koch, Walter Genkinger (64. Zettl) – M. Niebauer, Tugbay – Zimmerschied (80. Salassidis), Seferings, Staudigl (88. Kollmann) – Tunc.

Tore: 1:0 Petkovic (41.), 2:0 Bauer (44.), 2:1 Grübl (75., Eigentor), 2:2 Seferings (77.), 2:3 Koch (80.).

Schiedsrichter: Simon Marx (Großwelzheim) – Zuschauer: 583.

Aufrufe: 020.5.2019, 08:14 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Nico BauerAutor