2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
– Foto: Hans Krämer

Olewig beendet schwarze Derby-Serie

Fußball-Kreisliga B Trier/Saar: Der VfL Trier schien schon zum Angstgegner von Nachbar SV Olewig zu werden. Warum die Heiligkreuzer beim 2:4 diesmal den Kürzeren zogen. VIDEOINTERVIEW UND BILDERGALERIE

In der dritten Sason ist Bilal Boussi jetzt Trainer des VfL Trier. Der schwache Auftritt seiner Elf am Sonntag im Stadtderby beim SV Olewig gab ihm Rätsel auf: „Uns haben zwar fünf wichtige Spieler gefehlt. Entschuldigen möchte ich damit unseren Auftritt nicht. Das war das Schlechteste, seitdem ich hier bin.“

Ohne Mamadou Jallow, Patrick Hardge, Felix Finkenberg, Noah Laros und Marcel Mayer angetreten, leistete sich der Gast aus dem nur wenige Hundert Meter vom Olewiger Sportplatz entfernten Heiligkreuz einfach zu viele Unkonzentriertheiten in Abwehr und Angriff. Oft kam ein VfLer zu spät. Olewig brachte in einem der letzten Spiele auf dem Hartplatz – in Kürze soll der Umbau in einen Naturrasen erfolgen – die nötige Robustheit mit. „Wir wollten den Sieg einen Tick mehr“, durfte Olewigs Coach Sebastian Herz in seiner Analyse zufrieden feststellen.

Olewigs Trainer Sebastian Herz:

Die ersten Sekunden (!) des Derby deuteten auf ein noch viel größeres Torfestival hin. Gerade einmal 38 waren absolviert, da köpfte SVO-Spieler-Co-Trainer Denys Surma nach einer scharfen Hereingabe von Tobias Dahms zum 1:0 genau in den Winkel. „Super Flanke, super Tor“, musste auch Ahmed Boussi, der Bruder des VfL-Coachs, anerkennen. Weil seine Partie mit dem Luxemburger Zweitligisten Berdenia Berburg von Seiten des Gegners Junglinster coronabedingt abgesagt worden war, drückte der frühere Eintracht-Trier und SV-Mehring-Akteur den Gästen am Spielfeldrand die Daumen.

VfL-Trainer Bilal Boussi:

Wenige Sekunden nach dem 1:0 der Hausherren konnte sich Boussi freuen: Nach einer Flanke von Christopher Kunsmann brachte die Olewiger Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone, so dass Arne Hackmann zur Stelle war und den Ausgleich markierte (2.).

Der holprige Hartplatz verleitete beide Teams in der Folge immer wieder dazu, lange Bälle zu schlagen. Eher war der VfL noch um eine spielerische Linie bemüht. Mit etwas Glück hätte es in der 34. Minute 2:1 für den Ex-Oberligisten stehen können. Der nimmermüde André Lenz brachte den Ball nach einem Zuspiel von Hackmann aber nicht mehr unter Kontrolle.

Bezeichnend für den größeren Willen der Olewiger war die Entstehung des 2:1 kurz vor der Pause. Vier (!) Mal behauptete Kapitän Thomas Schad im Strafraum gegen allzu zögerliche Heiligkreuzer den Ball, spielte ihn dann zurück auf den zumindest in der ersten Hälfte sehr agilen Marvin Nsame Mbongo, der zur erneuten Olewiger Führung einschob (41.).

In der zweiten Halbzeit ging es dann ganz schnell. Dominik Schott nutzte zwei Mal die Unordnung in der Gäste-Deckung aus. Zunächst verwertete der über viele Jahre hinweg in der Jugend der Trierer Eintracht ausgebildete Angreifer ein Zuspiel von Dominik Greif (48.). Dann schloss er eine Kombination über René Weber und Mbongo erfolgreich ab (52.). Eine Viertelstunde später gelang Wladimir Weber nach einem zu kurz abgewehrten Ball immerhin noch Ergebniskosmetik (67.).

Kurz vor seiner Auswechslung wäre Schott beinahe sogar noch ein dritter Treffer gelungen. Nachdem er beherzt aus der Distanz von links aufs VfL-Gehäuse geschossen hatte, scheiterte der 23-Jährige aber um Haaresbreite.

Dabei war der in dieser Saison erstmals eingesetzte Schott eigentlich zunächst nur für die Bank vorgesehen. Nur durch Pit Freichels Verletzung – beim Warmmachen zog er sich eine Oberschenkelzerrung zu – rückte der wendige Offensivmann in die Startelf. Wegen seines Trainingsrückstands hatte ihn Sebastian Herz nicht für die Startelf eingeplant. „Umso schöner ist es, dass Dominik das Vertrauen nun zurückgezahlt hat“, strahlte der Coach.

In Olewig sind sie auch erleichtert, die kleine schwarze Derby-Serie gegen den VfL gestoppt zu haben. In den jüngsten drei Heim-Begegnungen hatte es jeweils Pleiten gegen den Nachbarn gegeben.

SV Trier-Olewig – VfL Trier 4:2 ⇥(2:1)

Olewig: Lukas Vilz - Denys Surma, Jona Knopp, Dominik Greif, Rene Weber, Thomas Schad, Jan Heckel, Tobias Dahms, Marvin Nsame Mbongo (88. Benjamin Iwanow), Dominik Schott (81. Daniel Weber), Joshua Ruland (61. Dominik Homola)

VfL: Fabian Fischer - Marco Neumann, Wladimir Weber (88. Hamed Rahmati), Marius Hammes, Christopher Kunsmann, Konstantinos Papanikolaou (59. Julian Büchler), André Lenz, Arne Hackmann, Nils Laros, Sebastian Kohl, André Ramalho

Schiedsrichter: Ronny Schreiner (Preist ) - Zuschauer: 75

Tore: 1:0 Denys Surma (1.), 1:1 Arne Hackmann (2.), 2:1 Marvin Nsame Mbongo (41.), 3:1 Dominik Schott (48.), 4:1 Dominik Schott (52.), 4:2 Wladimir Weber (67.)

Aufrufe: 05.10.2020, 09:00 Uhr
Andreas ArensAutor