2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Toptorjäger: Ostenlands Kapitän Julian Münsterteicher erzielte wie in der Vorsaison 29 Treffer.
Toptorjäger: Ostenlands Kapitän Julian Münsterteicher erzielte wie in der Vorsaison 29 Treffer. – Foto: Rogala

FC Kastrioti Stukenbrock überrascht die Liga

Saisonrückblick: Julian Münsterteicher wird Toptorjäger - vier Teams wechseln die Trainer - bitteres Saisonende für beide Relegationsteams

Hinter den Teams der Kreisliga B1 liegt eine facettenreiche Saison 2018/2019. Vom Aufreger der Saison über die größte Überraschung und die vollzogenen Trainerwechsel bis hin zum höchsten Sieg haben wir diese einmal für euch zusammengefasst. Dabei wurden auch die Erfolgsgründe der Spitzenteams und die Hinderungsgründe der Absteiger beleuchtet. Und auch den Toptorjäger wissen wir im Folgenden zu würdigen.

Die Torjäger

Mit Julian Münsterteicher (SC Ostenland II) ballerte sich ein Dauergast an der Spitze der Torjägerliste mit 29 Toren auf Rang 1. Getrübt wurde dies allerdings durch eine schwere Knieverletzung, die sich der Mannschaftskapitän kurz vor Saisonende bei einem Einsatz für die abstiegsgefährdete erste Mannschaft zuzog. Auf Rang 2 folgen ihm Dennis Brock (PSV Stukenbrock-Senne) mit 24 Treffern, die er jeweils zur Hälfte vor und nach der Winterpause erzielte, sowie Getarb Sali (FC Kastrioti Stukenbrock), der in der gesamten Rückrunde verletzt ausfiel. Auch auf den Rängen 4 und 5 stehen mit Spielertrainer Sebastian Räker (22 Tore) und dem zeitweise suspendierten Justin Henderson (21) gleich zwei Spieler des Aufsteigers.

Die Überraschung

Neben dem direkten Durchmarsch des Aufsteigers PSV Stukenbrock-Senne überraschte vor allem dessen Nachbarclub FC Kastrioti Stukenbrock mit einer konzentrierten und stabilen Saisonleistung, die letztlich mit der Meisterschaft belohnt wurde. Nachdem die Albaner in den vergangenen Spielzeiten stets zwischen Tabellenrang fünf und elf gelandet und eher mit Spielermangel und Disziplinlosigkeite aufgefallen waren, änderte sich das Bild unter Regie des neuen Spielertrainers Milaim Bobaj in dieser Saison radikal. Dank der zweitmeisten erzielten Treffer (112) und den wenigsten Gegentoren (29) gelang nach insgesamt sechs Jahren Abstinenz die Rückkehr in die Kreisliga A. Dabei überzeugten die Kastriotis nicht nur als Team, sondern auch mit der Qualität ihrer Einzelspieler. Von diesen stachen neben Milaim Bobaj auch die treffsicheren Getarb Sali und Avdyl Haliti hervor.

Der Aufreger

Am 11. Spieltag verlor Justin Henderson, bis dato Toptorjäger des PSV Stukenbrock-Senne, völlig die Nerven und ging in der Schlussphase des Spitzenspiels gegen die SG Verlar/Mantinghausen den Schiedsrichter tätlich an und erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst. Denn Henderson wurde nach dem Spiel nicht nur bis Januar 2019 gesperrt, sondern gemeinsam mit seinem beteiligten Cousin Callum Williams auch vom Verein suspendiert. Williams wechselte daraufhin zum Orts- und Aufstiegskonkurrenten FC Kastrioti Stukenbrock. Henderson hingegen wurde nach abgesessener Sperre rehabilitiert und ins Team zurückgeholt. "Jeder Mensch macht Fehler. Mal größere, mal kleinere. Justin hat seinen Fehler bitter bereut, dafür eine Strafe erhalten und diese abgesessen. Nun will er gemeinsam mit uns für positive Schlagzeilen sorgen und die Ziele des PSV auf und neben dem Platz unterstützen", begründete Trainer Sebastian Räker die Entscheidung.


Die Aufsteiger

Gleich zwei Teams aus der Stadt Schloss Holte-Stukenbrock qualifizierten sich in diesem Jahr für die nächsthöhere Spielklasse. Beide verstärkten sich vor der Saison namhaft und wurden von vielen Trainern daher schon vor dem ersten Spieltag als Kandidaten für den Aufstieg genannt. Sowohl der FC Kastrioti Stukenbrock als auch der PSV Stukenbrock-Senne gingen letztlich in nur fünf Partien nicht als Sieger vom Platz. Besonders weh getan haben dürfte dabei die Niederlage des PSV gegen die SG Verlar/Mantinghausen im Topspiel der Rückrunde (0:6). Der FC Kastrioti kassierte zwei seiner drei Niederlagen hingegen bereits kurz nach Saisonbeginn gegen die späteren Aufstiegskonkurrenten PSV Stukenbrock-Senne (2:3) und SG Verlar/Mantinghausen (1:3). In der Rückrunde gab das Team von Milaim Bobaj dann keinen einzigen Punkt mehr ab. Nicht mit dem Aufstieg wurde es derweil für den drittplatzierten SG Verlar/Mantinghausen. Die Mannschaft von Markus Timmer spielte unter Führung von Kapitän Rainer Neisemeier (20 Tore) eine solide Saison, versagte im Relegationsspiel um den Aufstieg gegen den SV Büren allerdings komplett (7:0) und spielt daher auch in der nächsten Saison in der Kreisliga B.


Die Absteiger

Schon zur Winterpause hatte die neu formierte Mannschaft des BV Bad Lippspringe II mit nur sieben Punkten auf der Habenseite einen schweren Stand. Nachdem sich in der Rückrunde auch noch der beste Torschütze Onur Can Yelaldi einen Kreuzbandriss zuzog, schwanden die Chancen auf den Ligaverbleib deutlich und das Team konnte sogar zwei Mal aus Personalmangel nicht antreten. "Der Abstieg ist sehr bitter, aber wir werden nun in aller Ruhe den Neuaufbau angehen", bilanziert Trainer Goran Ninic, der selbst noch regelmäßig die Schuhe schnüren musste. Ähnlich kritisch wie im Kurwald war die Personalsituation zeitweise beim Mitabsteiger SC Verne II. Das Team um Trainer Fabian Jockheck hielt in der Hinrunde noch den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze, holte in der Rückrunde aber nur noch zehn Punkte aus 15 Partien. Das reichte nicht für den Ligaverbleib. "Es waren insgesamt zwei coole und spannende Jahre in der B-Liga. Ich denke jeder nimmt sich etwas davon mit und Verne zwo wird es auch weiterhin geben", so Jockheck. Ein besonders bitteres Ende nahm die abgelaufene Serie für den FC Hövelriege, der nach einem spannenden Abstiegsfinale auf dem Relegationsplatz landete. Der Vorjahres-Zweite, der aufgrund eines personellen Umbruchs im letzten Jahr auf den Aufstieg in die Kreisliga A verzichtete, gewann in dieser Saison lediglich acht Partien. "Wir wissen, dass wir durch den Umbruch und viele junge Spieler kleinere Brötchen backen müssen", konstatierte Trainer Werner Linnenbrink bereits zur Winterpause. Durch viele Verletzte in der Rückrunde reichte es für den FC abschließend nur knapp nicht zum Klassenerhalt, denn das Abstiegsrelegationsspiel ging erst in der Elfmeterlotterie gegen den SV Alfen verloren.

Die Trainerwechsel

Bereits in der Hinrunde wurde Stefan Voits baufgrund ausbleibender Erfolge bei A-Liga-Absteiger VfL Thüle vom Interimsduo Simon und Louis Hupe beerbt, die ihr Amt nach gelungener Kehrtwende mit drei Siegen in Serie an Dieter Ellerkamp weitergaben. Auch Henning Bienke (SuS Boke) beendete seine Tätigkeit noch vor dem Winter. Das Trainerduo Christian Vollstedt und Jens Keuter übernahm. In der Winterpause schied zudem mit Guiseppe Caraffa einer der ursprünglich zwei Trainer des Schlusslichts BV Bad Lippspringe II aus dem Amt. In der Rückrunde legte Manfred Lindau nach Unstimmigkeiten zur Verlängerung der Zusammenarbeit sein Amt bei den SF DJK Mastbruch II nieder. Hier übernahm mit Benjamin und Thomas Lang ein Trainerduo, das kurioserweise erst am letzten Spieltag seinen ersten Sieg mit der Bezirksliga-Reserve feiern konnte. Größer wird die Trainer-Rochade indes zur kommenden Saison: bei insgesamt sieben Teams werden nach jetzigem Stand neue Gesichter an der Linie stehen.

Die höchsten Siege

Für die meisten Treffer sorgte bereits am zweiten Spieltag der Saison der PSV Stukenbrock-Senne, der dem FC Hövelriege auf heimischem Platz eine 1:10-Klatsche zufügte. Calum Williams und Justin Henderson trafen je dreifach für den PSV, Julius Polldavid konnte nur das zwischenzeitliche 1:6 erzielen. Nur wenig besser weg kamen der TuS Sennelager gegen den SV Schöning und der BV Bad Lippspringe II gegen den PSV Stukenbrock-Senne (je 0:9). Dem FC Kastrioti Stukenbrock gelang sogar das Kunststück das Hin- und Rückspiel gegen die DJK Mastbruch II mehr als deutlich zu gewinnen (9:0 und 0:8).

Aufrufe: 013.6.2019, 21:30 Uhr
Florian DickgreberAutor