2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

„Das wird eine Riesensache“

Sittensen bekommt den modernsten Kunstrasenplatz Europas – Pilotprojekt des Umweltministeriums

Sittensen. Trotz des trüben Novemberwetters gab es am Dienstagnachmittag auf dem Sportgelände hinter der Sittenser KGS nur strahlende Gesichter. Der VfL Sittensen hatte zum symbolischen ersten Spatenstich für den neuen Kunstrasen-Fußballplatz eingeladen. Neben Vertretern des Vereins, der Kommune und der Baufirmen war auch ein Staatssekretär aus dem niedersächsischen Umweltministerium vor Ort. Denn der vor allem unter Umweltschutzgesichtspunkten völlig neu entwickelte Kunstrasen, der in Sittensen nun erstmals verlegt wird, gilt als Pilotprojekt, das europaweit Beachtung findet.

„Die Schule wird jetzt komplett“, freute sich Samtgemeindebürgermeister Jörn Keller bei dem Ortstermin über die Fortschritte beim Bau der Sportanlagen hinter der KGS, die im Juli 2021 in Betrieb genommen werden sollen. „Das ist ein sehr großes und innovatives Projekt, das in ganz großen Teilen vom VfL initiiert wurde“, würdigte Keller den Verein. Nur durch dessen Einsatz sei das Gesamtpaket aus großer C-Sportanlage sowie einem großen und kleinen Fußballfeld – jeweils aus einem technisch völlig neuartigen Kunstrasen – überhaupt erst realisierbar gewesen.

„Das ist ein einmaliges Projekt, von dem die ganze Republik lernen wird“, war sich auch Umwelt-Staatssekretär Frank Doods sicher. „Der Kunstrasenplatz hier wird etwas wesentlich anderes sein als die bisher vorhandenen.“ Denn bei der Entwicklung des nun in Sittensen verbauten Materials hätten erstmals vor allem Umweltaspekte im Mittelpunkt gestanden.

Herkömmliche Kunstrasenplätze seien in den letzten Jahren aufgrund von Mikroplastikemissionen in die Kritik geraten. Die entwickelnden Firmen hoffen, für dieses Problem nun eine deutlich umweltverträglichere Lösung gefunden zu haben. Diese wird in Sittensen erstmals in der Praxis erprobt, wissenschaftlich begleitet von der Universität Stuttgart.

„Wenn das gelingt, wird das eine Riesensache, die weit über die Grenzen Sittensens hinaus verfolgt wird“, so Doods. „Ob das Konzept funktioniert, ist europaweit von Interesse. Denn echte Rasenplätze werden es in Zukunft nicht einfacher haben – angesichts von durch den Klimawandel steigenden Temperaturen und einer immer größeren Wasserknappheit.“

Rund 440000 Euro kostet der Sportplatzbau hinter der KGS, der vom Landessportbund, der Gemeinde, dem Landkreis und der Samtgemeinde finanziell bezuschusst wird. Etwa 100000 Euro bringt der VfL Sittensen an Eigenleistungen ein – vieles davon mit Unterstützung örtlicher Firmen. „Wir haben hier eine sehr hohe Hilfsbereitschaft, dafür sind wir unglaublich dankbar“, freut sich der VfL-Vorsitzende Egbert Haneke. Zusätzlich wird für beide Plätze auch gleich eine moderne LED-Flutlichtanlage errichtet. Die acht Masten dafür stehen bereits. Jetzt beginnen nach dem ersten Spatenstich die Arbeiten an den beiden Spielfeldern und der Laufbahn.

„Das soll eine Sportanlage für die ganze Samtgemeinde und den Kreis sein. Wir wünschen uns eine 100-prozentige Auslastung“, so Haneke, der sich von dem Ansatz, fast vollständig nachwachsende und biologisch abbaubare Materialien zu verwenden, auch eine Vorbildfunktion für andere Vereine und Kommunen erhofft. „Es lag uns sehr am Herzen, dass die Umweltbelastung so gering wie möglich ausfällt“, betont der VfL-Vorsitzende.

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Aufrufe: 012.11.2020, 12:42 Uhr
Zevener Zeitung / Oliver MojeAutor