2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Die Regeln wurden nicht eingehalten“

So reagieren Trainer der Fußball-Kreisliga auf die erneute Corona-Pause

Meppen Der Spielbetrieb im Amateurfußball ist wegen der steigenden Corona-Zahlen erneut gestoppt worden. Was halten die Betroffenen davon? Wir haben sechs Kreisligatrainer gefragt, warum sie die Entscheidung für richtig oder falsch halten, wie sie in den Entscheidungsprozess eingebunden waren und wie der Plan aussieht.
Thomas Hessel (Trainer SV Dalum): „Ich halte die Entscheidung für vollkommen richtig, wenn man sieht, wie hoch die Infektionszahlen sind. Wir haben alle eine Verantwortung gegenüber anderen Menschen und Betrieben und müssen daher versuchen, das Risiko so gering wie möglich zu halten. Vorsicht ist aktuell das oberste Gebot. Der Staffelleiter hat mich am Montag angerufen und mich über die bevorstehende Absetzung informiert. Der Plan hängt davon ab, wie die nächsten Wochen weitergehen. Wenn es im Dezember geht, werden wir dann vielleicht noch einmal trainieren. Wir müssen einfach versuchen, das Beste daraus zu machen.“

Andreas Hülsmann (Trainer des SV Blau-Weiß Dörpen): „Ich halte die Entscheidung für richtig. Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir die Situation nicht mehr kontrollieren können. Wir haben alle die Bilder gesehen, auf denen die Regeln nicht eingehalten wurden. Viele Vereine waren überfordert, und es wurde schwierig, alle Regeln durchzusetzen. Daher denke ich, dass der Schritt sinnvoll ist. Ich bin eingebunden gewesen. Ich hatte ein Telefonat mit dem Staffelleiter und habe mich mit ihm unterhalten. Ich habe ihm gesagt, was ich für sinnvoll halte, damit dem Fußball nicht die Schuld zugeschoben wird. Gemäß den Vorgaben gehen wir jetzt erst mal in die Winterpause. Sollte es möglich sein, im Dezember noch zu trainieren, werde ich überlegen, wie sinnvoll es ist, dann noch zu trainieren.“

Frank Overesch (Trainer SV Blau-Weiß Lünne): „Ich halte es für die absolut richtige Entscheidung. Vor allem bei den Zahlen der letzten 14 Tagen war diese ständige Mischung mit anderen Mannschaften meiner Meinung nach unverantwortlich. Den Trainingsbetrieb in Kleingruppen hätte man aber weiter erlauben können, finde ich. Der Staffelleiter hat mich am Montag angerufen. Ich glaube aber, da war die Entscheidung schon in trockenen Tüchern. Ich habe den Jungs einen Laufplan gegeben. Sie müssen nun zweimal in der Woche laufen und mir dann einen Screenshot ihrer Laufapp schicken. Ich denke, das ist wichtig, damit wir im neuen Jahr nicht wieder bei null anfangen müssen.“

Uwe Reinelt (Trainer SV Grenzland Twist): „Man weiß, dass das Risiko für Infektionen beim Fußball minimal ist. Kritisch wird es eigentlich nur bei den Zuschauern, wenn außerdem noch Alkohol im Spiel ist. Ich hätte mir daher gewünscht, dass wir ohne Zuschauer die Spiele bis zur Winterpause weitergespielt hätten. Ich wurde nicht in die Entscheidung eingebunden. Wir hatten eigentlich geplant, bis Ende November zu trainieren. Das geht jetzt natürlich nicht mehr. Ich habe mir wenig Gedanken darüber gemacht, wie es weitergeht. Ich denke aber, dass es wenig Sinn hat, jetzt Einzelprogramme durchzuziehen.“

Thomas Rodenbücher (Trainer SV Lengerich-Handrup): „Ich halte die Entscheidung grundsätzlich für richtig. Ich denke zwar, dass es während des Spiels keine Ansteckungen gibt, aber auf der Fahrt oder in der Kabine ist das Risiko natürlich schon da. Der Staffelleiter hat mich angerufen und mir gesagt, was geplant ist. Generell finde ich die Unterbrechung nicht so schlimm wie die im März. Wir gehen jetzt quasi nur zwei Wochen früher in die Winterpause. Genau so verkaufe ich das auch den Spielern. Wenn es möglich ist, werden wir zwar vielleicht noch ein paarmal im Dezember trainieren, aber eigentlich ist für uns ab jetzt Pause.“ Hendrik Schnieders (Trainer SV Germania Twist): „Ich halte die Entscheidung natürlich für richtig und nachvollziehbar, wenn man das aktuelle Gesamtgeschehen betrachtet. Ich als Person bin nicht eingebunden gewesen. Ob der Verein an der Entscheidung beteiligt war, kann ich nicht sagen. Wir werden jetzt erst mal ein bisschen runterfahren und dann, wenn es wieder geht, mit der Vorbereitung auf den Neustart starten.“
Aufrufe: 030.10.2020, 15:51 Uhr
EmslandsportAutor