Dem Spiel ging eine emotionale Vorgeschichte voraus. Tobias Keil hatte sich am Freitag im Abschlusstraining nach elf monatiger Verletzungszeit eine neuerliche Knieverletzung zugezogen, über dessen Schwere die MRT-Bilder in dieser Woche entscheiden werden. „Diesen Fight haben wir heute für Tobi abgeliefert“, so Hufe nach Spielschluss, der ebenso wie seine Schützlinge wohl Gänsehaut vor Spielbeginn hatten. Hufes Assistent Sven Westhus hatte vor Spielbeginn das Trikot mit der Rückennummer 2, die ansonsten Tobias Keil trägt, in den obligatorischen Teamkreis gelegt und emotionale Worte an sein Team gerichtet. Viele, eigentlich wohl alle waren sichtlich gerührt, für Hufe ein „Ausdruck von echtem Teamspirit“.
Und seine Mannschaft startete entsprechend druckvoll. Gerade vier Minuten waren auf der Uhr, als der Torschrei auf den Lippen war. Robin Ring stieg am Höchsten, doch sein Kopfball wurde auf der Linie geklärt. Der Absteiger aus der Oberliga operierte zumeist mit langen Bällen, hatte dadurch wenig Struktur im eigenen Spiel, wurde aber immer dann gefährlich, wenn der 2,05m große Daniel Boldt in Aktion trat. „Das kannst du im direkten Duell schwer verteidigen, allerdings wussten wir, dass er viele Bälle ablegt oder verlängert, ohne selber den Abschluss zu suchen. Bei den zweiten Bällen waren wir dann hellwach“, so Hufe, dessen Team defensiv gut verteidigte und offensiv die größte Einschussmöglichkeit hatte. Nach 34 Minuten schickte Simon Lechtenberg den schnellen Jan-Niklas Haffke auf Reisen, dessen Schussversuch SV-Keeper Hauffe exzellent parierte. (34.)
Im zweiten Durchgang entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch, in dem der VfL die reifere Spielanlage hatte und Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten gegeben waren. „So ein Spiel hätte auch 1:1 oder 2:2 ausgeben könnten“, sah Hufe im zweiten Durchgang Chancen auf beiden Seiten. Die Größte für die Gastgeber hatte der ehemaliger VfL-Akteur Stefan Chciuk, der Nutznießer eines Fehlers in der VfL-Defensive hätte werden können. Gewiss auch mit dem notwendigen Respekt vor VfL-Schlussmann Tebroke setzte er seinen Versuch sieben Minuten vor dem Ende neben das Gehäuse (83.) Auf der Gegenseite hatte Christian Görkes die größten Einschussmöglichkeiten. Beide Schussversuche aus der Distanz fanden den Meister im gegnerischen Schlussmann Hauffe, der eine fehlerfreie Vorstellung ablieferte. So blieb es am Ende einer temporeichen Partie beim verdienten 0:0-Unentschieden, dass aus Sicht der VfL-Verantwortlichen leistungsgerecht ist, wenngleich der VfL zwölf Minuten in Überzahl agierte, nachdem Kai Robin Schneider nach seinem zweiten Foulspiel von einer ansonsten schwachen Schiedsrichterin Isabel Steinke des Feldes verwiesen wurde.
Tebroke – Giese, Ring (73. P. Teriete), Volks, Versteegen, B. Teriete, Bölting, Görkes, Haffke (69. Göring), Lechtenberg, Willing (60. Tüshaus)