Krampfspiel bringt D/A drei Punkte

SV Drochtersen/Assel - VfL Oldenburg 2:1
Die wichtigste Erkenntnis des Abends: Fußball ist ein Ergebnissport. "Wir haben die 40-Punkte-Marke geknackt. Es tut mir leid, dass die Zuschauer so ein schwaches Spiel gesehen haben", sagt D/A-Trainer Lars Uder nach 90 Minuten.Und D/A-Präsident Rigo Gooßen relativiert den durchwachsenen Kick mit dem Hinweis auf die Ausgeglichenheit der Liga. "In einem Spiel entscheiden nur Nuancen", sagt Gooßen.

D/A hatte die Nuance mehr Glück. D/A verbesserte sich zunächst auf Tabellenplatz vier. Allerdings kann die Konkurrenz aus Flensburg am Sonnabend nachziehen.D/A traf im Kehdinger Stadion zunächst auf den erwartet tief stehenden Gegner. Oldenburg störte maximal an der Mittellinie den Drochterser Spielaufbau. Ungewohnt für die Hausherren, das Spiel machen zu müssen. D/A suchte spielerische Lösungen. Den ersten gelungenen Angriff schloss Jasper Gooßen in der siebten Minute ab. Bei Gooßens Schuss bot VfL-Torwart Deik Oetjen sein ganzes Können auf und parierte zur Ecke. Alexander Neumann verzog danach bei seinem Volleyschuss.

D/A-Trainer Lars Uder musste seine Elf im Vergleich zum Spiel in Bremen auf drei Positionen verändern. Auf der linken Abwehrseite agierte Eyke Kleine für den am Knie verletzten Julian Stöhr. Uder schonte Spielmacher Marcel Andrijanic und brachte gegen den VfL Oliver Ioannou im zentralen Mittelfeld. Andrijanic klagte über Rückenbeschwerden. Für Jan-Ove Edeling spielte Sung Hyun Jung von Anfang an. Nach einem Foul von Nils Frenzel an der Strafraumkante legte sich Till Hermandung in der 14. Minute den Freistoß zurecht und zirkelte den Ball mit Gefühl über die Mauer ins Netz. Oetjen war machtlos. Der Favorit führte völlig verdient.

Nur 60 Sekunden später hatte D/A-Kapitän Sören Behrmann das 2:0 auf dem Kopf. Nach der Ecke von Hermandung war Oetjen zur Stelle. Das Spiel wurde härter Mitte der ersten Halbzeit. Schiedsrichter Malte Göttsch beorderte vier Mal die medizinischen Abteilungen aufs Spielfeld. Jasper Gooßen erwischte es nach einer halben Stunde so schwer, dass er aus eigener Kraft den Rasen nicht mehr verlassen konnte. Florian Nagel und Sören Behrmann trugen Gooßen vom Platz. D/A-Präsident und Vater Rigo Gooßen sagt, er vermute eine schwere Verletzung am Knie.

Lars Uder schickte Jannes Elfers ins Spiel. Jetzt verflachte die Partie. D/A präsentierte sich in den Zweikämpfen nicht auf der Höhe und vergab aussichtsreiche Angriffe, weil die Pässe nicht ankamen. In der Zentrale fehlte die ordnende Hand. Dem Spiel fehlte das Tempo. Die Quittung für D/A: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld düpierte Kebba Badjie Torwart Patrick Siefkes mit einem Heber und erzielte in der 38. Minute den Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel stieg die Fehlerquote bei den Hausherren. D/A gelang es nicht, die freien Räume zu bespielen. Stattdessen versuchten es die Drochterser mit Einzelaktionen und rieben sich an den kompakt stehenden Oldenburgern auf.

In der 63. Minute zog D/A-Coach Uder die erste Offensivoption. Dimitri Fiks kam für Sung Hyun Jung und sollte mit seiner Ballsicherheit das Angriffsspiel ankurbeln. Aber auch dieser Wechsel verpuffte zunächst. Der VfL übernahm das Kommando. D/A bettelte um das 1:2.

Aus dieser halbstündigen Schwächephase erlöste Alexander Neumann seine Mannschaft. Oldenburg konnte einen weiten Einwurf von Nico Mau nicht klären. Dimitri Fiks bediente Neumann per Kopfball. Der drosch den Ball flach an Oetjen vorbei ins Netz. Die erneute Führung brachte keine Sicherheit in das Drochterser Spiel. Die Begegnung lebte einzig von ihrer Spannung. Die Qualität war überschaubar.

"Das war ein hart umkämpfter Sieg", sagt D/A-Trainer Lars Uder. Seine Mannschaft habe sich das Leben mit einfachen Fehlern schwer gemacht und die Angriffe nicht konsequent zu Ende gespielt. Torschütze Till Hermandung sagt es eine Spur drastischer: "Das war ein Krampfspiel."

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