2024-04-25T14:35:39.956Z

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Lukas Raeder stand schon mit den ganz großen Stars des FC Bayern auf dem Platz.  sampics / Stefan Matzke / sampics
Lukas Raeder stand schon mit den ganz großen Stars des FC Bayern auf dem Platz.  sampics / Stefan Matzke / sampics

Ex-Bayern-Keeper wechselt zu Aufstiegskandidat aus der Regionalliga

Doublesieger kämpft wieder um Liga drei

Mit dem ehemaligen Bayern-Keeper kommt viel Erfahrung zum Fast-Aufsteiger. Mit dem FCB feierte er einst das Double und schrammte haarscharf am Aufstieg vorbei.

Lübeck - Lukas Raeder verlässt seine Geburtsstadt: Der ehemalige Bayern-Goalie schließt sich zur kommenden Saison dem Vizemeister der Regionalliga Nord an. Der VfB Lübeck schnappt sich so einen Schlussmann mit ordentlich Erfahrung. Mit seinen erst 25 Jahren hat Raeder schon beinahe alles erlebt.

Lukas Raeder: Große Erfolge mit Schalke 04 und dem FC Bayern

Raeder wechselte einst als amtierender Deutscher Meister an die Säbener Straße. Mit den A-Junioren der Schalker Knappenschmiede feierte er 2012 den Titel, bevor es ihn zum FC Bayern München zog. Sein erstes Jahr beim Rekordmeister verlief recht unspektakulär, als Keeper der zweiten Mannschaft reichte es unter Trainer Mehmet Scholl am Ende aber immerhin für die Vizemeisterschaft in der Regionalliga, hinter der Reserve der Münchner Löwen. Seine zweite Spielzeit an der Isar sollte dann eine schicksalhafte Achterbahnfahrt werden. Mit den kleinen Bayern erspielte er sich die Meisterschaft in Bayerns Beletage und er feierte seine ersten Auftritte für die Profis in Liga und Pokal. So durfte sich Raeder über drei Medaillen freuen, denn die Mannschaft von Pep Guardiola schnappte sich das Double. Trotzdem sollte das Fußballjahr ein unglückliches Ende für das Torwart-Talent nehmen.

Patzer gegen Fortuna Köln: Relegations-Drama für Raeder und den FC Bayern

Schon vor dem Saisonende stand der Abschied von Lukas Raeder vom FC Bayern so gut wie fest - er sollte auf unfassbar bittere Art und Weise besiegelt werden. Im Relegationsrückspiel gegen Fortuna Köln standen die Bayern-Amateure vor der kniffligen Aufgabe, eine 0:1-Hypothek aus dem Hinspiel zu drehen. Und tatsächlich: Doppelpacker Ylli Sallahi sorgte in der 88. Minute für das 2:0, damit hätten es die kleinen Bayern gepackt. Aber in der dritten Minute der Nachspielzeit verschätzt Raeder einen langen Ball und lädt Oliver Laux zum Auswärtstor ein. So verliert die Mannschaft von Erik ten Hag die Relegation auf die wohl dramatischste Art und Weise aller Zeiten und für Raeder wird dieses Spiel um den Aufstieg in die 3. Liga zu einem pechschwarzen Tag.

So mussten die Bayern-Amateure noch weitere fünf lange Jahre auf die ersehnte Rückkehr auf Bundes-Ebene warten. Gegen den VfL Wolfsburg II gelang das Comeback-Kunststück mit einem auch von den Profis umjubelten Sieg im Grünwalder Stadion.

“Schon reichlich internationale Erfahrung“: Lübeck freut sich auf Lukas Raeder

Nach diesem Relegations-Schock ging es für Raeder trotzdem in die erste Liga, allerdings nicht in die Deutsche. Es ging zum dreifachen portugiesischen Pokalsieger Vitória Setúbal. Dort war nach drei Jahren Schluss und nach einem einjährigen Intermezzo bei Bradfort City durfte Rot-Weiss Essen seinen verlorenen Sohn wieder begrüßen. Diese Erfahrungen bringt er jetzt zum VfB Lübeck, wo sich Sportdirektor Stefan Schnoor schon auf die Qualitäten des Ex-Bayern freut: „Lukas hat in seiner jungen Karriere schon reichlich internationale Erfahrung gesammelt. Sowohl beim FC Bayern im täglichen Training als auch in Portugal und England. Er ist ein moderner Torwart, der auch fußballerische Stärken mitbringt. Mit diesem Gesamtpaket wird er unseren Kader nochmals stärker machen“, schwärmt er gegenüber Sportbuzzer.

Wechsel zum VfB Lübeck: Raeder erwartet Zeikampf mit Benjamin Gommert

Mit Kevin Tittel verließ der etatmäßige Ersatzmann von VfB-Keeper Benjamin Gommert in diesem Sommer den Verein. Mit seinem Wechsel nach Lübeck muss sich Lukas Raeder also wohl auf einen Zweikampf um den Platz im Kasten einstellen. Der 34-jährige Routinier benötigt zwar ohne Frage ein Back-Up mit Perspektive hinter sich, kann aber auf eine starke Saison mit 13 weißen Westen aus 18 Partien verweisen. Seinen Stammplatz muss ihm Raeder, ob dieser ordentlichen Statistik, erst einmal streitig machen. Trotzdem dürfte der ehemalige Vertreter von Manuel Neuer natürlich auf kurz oder lang als Nachfolger für die Nummer eins eingeplant sein. So kämpft er also wieder einmal um den Aufstieg in die dritte Liga. Nach der Regionalligareform könnte ihm ein weiteres Relegations-Desaster dabei glücklicherweise erspart bleiben, auch wenn ihn nach dem Stahlbad von 2014 eigentlich kaum mehr etwas aus der Fassung bringen dürfte.

Aufrufe: 09.6.2019, 15:09 Uhr
Münchner Merkur / tz / Moritz BletzingerAutor