2024-04-25T14:35:39.956Z

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Raphael Schaschko (rechts) und Marco Quiskamp übernehmen die sportliche Leitung
Raphael Schaschko (rechts) und Marco Quiskamp übernehmen die sportliche Leitung – Foto: Rocco Bartsch/FuPa

Quiskamp und Schaschko übernehmen das Ruder

Landesligist VfL Nagold stellt die sportliche Leitung personell neu auf

Der VfL Nagold hat seine Fußballabteilung ein bisschen umgekrempelt und die sportliche Leitung neu geregelt. Der Exprofi Raphael Schaschko, bis zu seinem verletzungsbedingten Ende vor zwei Jahren Leistungsträger beim VfL, und Marco Quiskamp, der nach mittlerweile 16 Jahren im Sommer seine Kickstiefel an den Nagel hängen wird, übernehmen ab sofort gemeinsam die sportliche Leitung. Zurück zieht sich Udo Jungebloed, der aber weiter als Abteilungsleiter neben Uli Hamann für die Fußballabteilung zuständig sein wird.

Wie Udo Jungebloed erklärt, habe man bereits im Sommer den Entschluss gefasst, sich Gedanken über die zukünftige strukturelle Ausrichtung des Vereines zu machen und hierfür entsprechende Gespräche geführt. Zwar stehe der Verein sportlich sehr gut da, dennoch sehe man die Notwendigkeit, „einen neuen Impuls im sportlichen Bereich zu setzen, die Lasten auf mehrere Schultern zu verteilen, um am Ende mehr Ressourcen in der sportlichen Leitung zu haben“. Mit der neuen Doppelspitze Raphael Schaschko und Marco Quiskamp sei es dem VfL nun gelungen, zwei absolute Fachleute für diese Aufgabe zu gewinnen. Dabei sei sicher ein großer Vorteil, dass sowohl Marco Quiskamp als auch Raphael Schaschko durch ihre aktive Zeit beim VfL den Verein aus das Umfeld sehr gut kennen. „Diese hohe Identifikation ist auch ein Motor und die Voraussetzung dafür, dass beide sofort mit der Arbeit beginnen“, so Jungebloed.

Zwar nicht direkt in die Gespräche mit eingebunden war Trainer Armin Redzepagic, „denn ich bin ja auch nur Angestellter des Vereins. Aber wir saßen schon zusammen und haben über die Zukunft geredet. Ich verstehe mich mit beiden bestens und es war ja auch der Wunsch des Vereins, die langjährigen Spieler an den VfL zu binden.“ Übrigens ist die Entscheidung, ob Redzepagic in Nagold bleibt, noch nicht endgültig gefallen. „Die finalen Gespräche wurden noch nicht geführt, aber ich gehe davon aus, dass der VfL mit mir weitermachen will. Und auch ich will. Schließlich wollen wir ja nach oben“, sagt Redzepagic, der sich noch einmal einen zusätzlichen Schub durch die Mitarbeit von Schaschko und Quiskamp verspricht.

Letzterer ist übrigens „Mister Nagold“ schlechthin, denn der heute 34-Jährige Quiskamp spielt seit 2004, seit der A-Jugend, ununterbrochen beim VfL. „Die A-Jugendzeit mit Walter Baur als Trainer hat mich schon sehr geprägt. Ich hatte in Nagold in all den Jahren immer ein gutes Umfeld, viel Spaß, gute Mannschaften und auch ein sportliches Niveau, mit dem ich gut aufgehoben war. Ich bin recht früh Kapitän geworden, habe also schon frühzeitig Verantwortung übernommen. Danach war ich Co-Trainer, habe aber nie Trainer in einem anderen Verein werden wollen“, sagt der Sechser. Dabei gab es vor allem die letzten Jahre jede Menge Anfragen. Im Sommer wird der Architekt, der in einem Architekturbüro in Hallwangen arbeitet und mit Frau und Kind in Felldorf wohnt, seine aktive Karriere beenden. „Die Familie hat jetzt größere Priorität. In all den Jahren bin ich komplett ohne größere Verletzungen durchgekommen. Ich bin jetzt 34, man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist“, sagt Quiskamp. Wobei er für sein Karriereende noch einen Wunsch hat: „Noch einmal in die Verbandsliga aufzusteigen.“

Quiskamp freut sich sehr, dass es gelungen ist, Ex-Profi Raphael Schaschko mit ins Boot zu holen. „Das ist ein Riesenvorteil und bringt uns bestimmt weiter.“ Der 35-jährige Schaschko musste nach seinem vierten Kreuzbandriss seine Karriere vor zwei Jahren beenden, denn der Heilungsprozess verlief nicht nach Wunsch. „Da musste ich feststellen, dass es einfach nicht mehr geht und ich vom aktiven Fußball loslassen muss“, sagt Schaschko, und da schwingt ein Schuss Wehmut mit. Schaschko (GB-Foto/Archiv: FuPa), der beim Phönix in Pfalzgrafenweiler das Kicken lernte und dann mit der A-Jugend des VfB 2004 deutscher Meister wurde, spielte danach beim VfB in der zweiten Mannschaft, in Unterhaching, Chemnitz und Sonnenhof Großaspach und kam dann über Reutlingen 2015 zum VfL. Jetzt also sein Engagement als Sportlicher Leiter. „Nur dabei sein und zuschauen, das wollte ich nicht. Ich war ja immer mit dem VfL in Kontakt und es sind ja auch Freundschaften entstanden. In den Gesprächen haben wir uns dann schnell gefunden.“

Demnächst wollen Schaschko und Quiskamp ihr sportliches Konzept und ihre Ideen vorstellen. „Es wird vorher noch ein paar interne Gespräche geben“, sagt Schaschko, der in Pfalzgrafenweiler wohnt und in Ehningen bei der Firma Bertrandt als Projektkoordinator und Teamleiter mit dem Schwerpunkt Logistik arbeitet. Immerhin verrät der 35-Jährige so viel. „Wir wollen den Nagolder Weg, der hauptsächlich auf den eigenen Nachwuchs setzt, weitergehen.“ Schaschko stellt sich eine noch engere Vernetzung der ersten Mannschaft mit der derzeitigen Bezirksliga- Mannschaft und den A-Junioren vor, um eine deutlich höhere Durchgängigkeit zu erreichen.

Aufrufe: 026.1.2021, 14:49 Uhr
enz/GäuboteAutor