2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Einmal Feinkost und sonst viel Fastfood

Fußball-Kreisliga A Minden, Bilanz erster Saisonteil: Aufsteiger TuS Bad Oeynhausen belegt ungeschlagen einen klasse 3. Platz. SVEW II II rangiert im sicheren Mittelfeld. Der SuS Wulferdingsen und der FC Bad Oeynhausen II bleiben weit unter ihren Möglichkeiten

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Ein „Fußball-Menü“ aus Bad Oeynhausen schmeckt total gut in der Mindener Fußball-Kreisliga A der Hinrundensaison 2017/18 und macht Appetit auf mehr. Der Aufsteiger TuS Bad Oeynhausen liegt nach bisher (erst) 13 Spielen mit 27 Punkten ungeschlagen auf dem 3. Tabellenplatz und hat nach wie vor Hunger auf Erfolg, was die Neu-Verpflichtungen zeigen.

Zwischen Gut und Böse liegt die SV Eidinghausen-Werste II mit 20 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz, während sich der SuS Wulferdingsen mehr versprochen hat als den 11. Tabellenplatz mit 15 Punkten. Auch der FC Bad Oeynhausen II ist mit den 14 Punkten kaum zufrieden und beklagt fehlende Konstanz. Die Tabelle der Mindener A-Liga ist mit Vorsicht zu genießen. Teams wie FSC Eisbergen und TuS Petershagen-Ovenstädt haben erst elf (!) Spiele absolviert, Aufsteiger Blau-Weiß Holtrup schon 15 Partien. Die heimischen A-Liga Teams TuS Bad Oeynhausen und SuS Wulferdingsen haben erst 13 Spiele, der FCO II und die SVEW II jeweils 14 Partien absolviert.

TUS BAD OEYNHAUSEN
TuSBO oder: Ein (spielerisch) gut getarnter Aufsteiger als Durchmarschierer? Spannend verlief die Hinrunde bisher für die Mannschaft von Trainer Michael Prosser, der seine Elf mit 27 Punkten ungeschlagen auf den 3. Tabellenplatz führte. Hätte der TuSBO zu Beginn der Saison nicht leichtfertig in den Schlusssekunden Punkte verspielt (2:2 daheim gegen Holtrup, 1:1 in Frille), wären die Südstädter gar als Tabellenführer in die Winterpause gegangen. Aber auch so sind sie beim TuSBO mehr als zufrieden. Trainer Prosser wirft ein paar Kerngedanken auf die Hinrunde: „Wir sind ja mit den fünf Remis gar nicht so gut gestartet, es gab ärgerliche Punkteverluste. Es hat etwas gedauert, bis wir uns gefunden haben. Danach haben wir sehr gut und kompakt gestanden. Auch defensiv hat es super gut funktioniert, auch weil beide Stürmer wie verrückt nach hinten ackern. Offensiv haben wir ohnehin viel Qualität und können immer unsere Tore machen.“

Der TuSBO fügte dem Spitzenreiter TuS Lahde/Quetzen mit 3:1 die bisher einzige Niederlage zu, in Eisbergen gewann der TuSBO mit 4:1. Die gewachsenen defensiven Qualitäten wurden beim 1:0-Derby-Auswärtssieg beim FCO II deutlich. Dafür ließ der TuSBO daheim gegen Weser Leteln (2:2) zwei Punkte liegen. Die sportliche Serie des Herbstes ist aber erste Sahne: Nach fünf Remis zum Auftakt gab es anschließend sieben Siege und nur ein Remis. „Das hat uns viel Selbstsicherheit gegeben“, freut sich Prosser, der diesen Schwung auch für die Rückrunde mitnehmen möchte. Die besten Torschützen des TuSBO sind Neuzugänge: Manuel Hejlek mit 15 und Can Metin Moelle mit neun Treffern. Johann Janzen kommt auf fünf Tore.


EIDINGHAUSEN-WERSTE II
SVEW II oder nicht Fisch, nicht Fleisch, mal launig, mal gönnerhaft bei der Chancenverwertung. Die SVEW II lieferte oft nur Fußball-Rohkost ab und vergaß in einigen Spielen schlicht die Zutaten, sprich: die Tore. Am besten deutlich wurde das für den derzeitigen Tabellensiebten (20 Punkte, mit 5-5-4 eine fast ausgeglichene Spielbilanz) bei der unglücklichen 1:2-Niederlage daheim gegen den TuS Bad Oeynhausen. Da spielte die Elf von Selami Jashari und Roberto Vales die Südstädter lange schwindelig, führte aber nur 1:0. Der TuSBO hingegen blieb cool, nutzte die wenigen Chancen konsequent und gewann recht glücklich.


Von dieser Sorte Fußball gab es für Jashari zu viel: „Wir haben schon zu Beginn der Saison gegen Petershagen-Ovenstädt und gegen Döhren Punkte unglücklich verschenkt, müssen in der Rückrunde härter arbeiten. Wir haben fast jedes Spiel dominiert, viele Chancen herausgespielt und zu wenig Effektivität vor dem Tor gezeigt. Das nagt am Selbstvertrauen. Aber die Jungs versuchen alles. Wir sind noch nicht über den Berg, müssen das Glück auch mal erzwingen und vorne die Dinger machen.“ Neben Teamgeist-Akteuren wie Masuh Cotwal hob Jashari den jungen Robin Eksen hervor, der es bisher auf sieben Tore brachte und es mit seiner Schnelligkeit und Technik noch weit bringen könnte. Erfahrene Spieler wie Eugen Sitter oder sein Bruder Daniel Sitter runden das Bild der SVEW II ab. Neben Eksen (7 Tore) waren Galatas (sechs Tore) und Tuchaschvill (fünf Tore) die besten Schützen bei den „Vereinigten“.

Knackige Szene: Leon-Cedric Tappe (rechts) vom FCO II im Duell mit dem Wulferdingsener Keeper Jonas Henning.


SUS WULFERDINGSEN
SuS oder „Wölfe“ verlieren nach gutem Start den Biss. Die Hinrunde des SuS sollte mit vielen Neuzugängen und einer guten Saisonvorbereitung besser werden, doch die Bilanz fällt ernüchternd aus. Platz 11, fünf Siege, acht Niederlagen. Einen Trainerwechsel gab es obendrauf: Co-Trainer Martin Pasold löste im Spätherbst Olaf Krüger ab, der nach einer Niederlagenserie von den „Wölfen“ ging. Neue Impulse sollten gesetzt werden. Martin Pasold hatte sogleich bei seinem Debütspiel viel Pech. Trotz drückender Überlegenheit und zahlreicher Chancen verloren die „Wölfe“ mit ihm 1:2 daheim, eine von vier Heimniederlagen. Auswärts gewann der SuS immerhin drei Mal. Nun muss Pasold den SuS, der erst 13 Spiele absolvierte und dessen Rasenplatz schon im November nicht mehr bespielbar war, in der Rückrunde wieder in Form bringen.


Sein Hinrunden-Rückblick enthält (auch) viel Aufmunterung: „Wir haben leider den Schwung aus der Vorbereitung und den ersten Spielen nicht weiter mitgenommen. Wir dachten wohl, wir schlagen alle automatisch. Dann war der eine oder andere Spieler mit Olaf unzufrieden (Trainer Olaf Krüger, Anm. der Red.) und gegenseitig war das auch der Fall. Dann fehlten wieder viele Studenten beim Training. Aber wir haben im Sommer super Leute dazu geholt, echte Glücksgriffe. Vor allem Daniel Stichling hat sich in der Innenverteidigung gut gemacht, auch Torwart Jonas Henning war in der ersten Hälfte der Hinrunde stark. Stürmer Salomon Bonilla ist ein guter Junge, er kann ein richtig Guter werden. Ihm fehlt noch Erfahrung.“ Die besten Torjäger des SuS sind Florian Miegel (fünf Treffer) und Mario Weiler (vier Treffer).


FC BAD OEYNHAUSEN II
FCO II oder die fehlende Konstanz als einzige Konstante. Trainer Philipp Topp ist weder mit dem 12. Platz und den geholten 14 Punkten noch mit dem Saisonverlauf zufrieden. Zu oft hatte der FCO II in engen Spielen das Nachsehen, verlor knapp (1:2 beim SV Kutenhausen-Todtenhausen II, 2:3 gegen die SVEW II, 1:2 gegen Windheim, 0:1 gegen TuSBO) und stand immer mit leeren Händen da. Erst mit dem Rückrundenbeginn und einem 2:1 gegen den SuS Wulferdingsen kam wieder der Erfolg zurück, auch wenn vier Siege, zwei Remis und acht Niederlagen enttäuschend bleiben. Daheim holte der FCO II 9 der 14 Zähler.

Trainer Philipp Topp fasst zusammen: „Ganz klar hat die Konstanz gefehlt. Es gab ärgerliche Nackenschläge wie das Last-Minute-2:3 gegen die SVEW II. Zu Beginn der Saison hatte ich immer wenige Spieler beim Training, erst sehr spät hatten wir die komplette Truppe dabei.“ Heißt: Topp und sein Team konnten kaum Taktisches einstudieren, die Abläufe optimieren oder gar eine Stammformation finden. Daher setzten sie sich im Spätherbst einmal zusammen. Sie redeten Klartext, so dass es in den letzten drei Spielen besser wurde. Mit Alexander Kran vom SC Vlotho bekam Topp personell Verstärkung für die Rückrunde. Der einzige Auswärtssieg hatte es in sich: Ein 3:2 in Leteln mit einem Hattrick von Christian Ochs in acht Minuten! Wer kann, der kann.

Aufrufe: 019.1.2018, 13:00 Uhr
Wolfgang Döbber/Fotos: Ingo BüchelAutor