Kein Leckerbissen, aber viele Treffer

VfL Michelstadt – Hassia Dieburg 3:3 (1:1)

Die Michelstädter erwischten einen perfekten Start, als der Ball mit dem ersten Angriff über Robert Sterz und Roman Schiedlowski zu Daniel Breitwieser kam und dieser aus der Drehung zum 1:0 einschoss. Da waren gerade mal 120 Sekunden gespielt.

In der Folge entwickelte sich nicht gerade ein fußballerischer Leckerbissen, allerdings kam der VfL Michelstadt durch gefährliche Konter immer wieder zu seinen Chancen. Der Tabellenvorletzte hatte dagegen spielerische Vorteile, konnten daraus aber zunächst kein Kapital schlagen. Sterz bot sich die nächste Chance aus 18 Metern, die Torhüter Lukas Ludwig aber entschärfen konnte. Auf der anderen Seite dauerte es 15 Minuten, bis Dieburg zumindest zu einer ersten nennenswerten Chance kam. Mit dem Schuss von Pierre Kampka hatte VfL-Keeper Oguzhan Temur aber keine Probleme. Deutlich mehr bemühen musste sich da Ludwig auf Dieburger Seite, an dem Schiedlowski zunächst mit einem Flachschuss scheiterte und kurz darauf von Ludwigs Fußabwehr gestoppt wurde. Auch Dieburgs Manuel Heider konnte Temur nicht überwinden. Das gelang kurz vor der Pause allerdings Kampka: Nach einer weiten Flanke schaute die Michelstädter Defensive zu, wie der Dieburger Angreifer einschießen konnte (44.).

Nach der Pausenansprache kamen die Gäste besser aus der Kabine und durch Tayfun Durmus zur ersten Chance, die Temur aber abwehren konnte. Auch für den alleine auf den VfL-Keeper zulaufenden Kampka gab es kein Durchkommen. So musste eine Standardsituation für die Dieburger Führung herhalten: Nach einem weiten Freistoß über die Michelstädter Abwehr verwertete Johannes Euler den Ball zum 1:2 (57.).

Kurz darauf bewies VfL-Trainer Mariusz Rutkowski das berühmte „goldene Händchen“, als er den lange verletzten Viktor Klostreich ins Spiel brachte, der aufgrund von Patellasehnenproblemen in dieser Saison noch kein Spiel bestritten hatte. Doch der Routinier ließ sich die fehlende Spielpraxis nicht anmerken und leitete prompt den Michelstädter Ausgleich ein: Seinen feinen Pass zu Remzi Cucu leitete dieser weiter zu Schiedlowski, der aus kurzer Distanz ins leere Tor einschieben konnte (62.). Auch am nächsten Treffer war Klostreich beteiligt: Sein lang gezogener Eckball fand am langen Pfosten Sterz, der den Ball mit einer Direktabnahme unter die Latte hämmerte (67.). Doch allzu lange währte die Freude beim VfL nicht, da Torsten Schnitzer mit einem Freistoß aus 18 Metern erneut für den 3:3-Ausgleich sorgte (74.). Nur eine Minute danach schickte Schiedsrichter Frank Staudinger (Aschaffenburg) den bereits verwarnten Sterz mit der Gelb-Roten Karte vom Feld (75.). Dennoch hatte Immanuel Wüst wenig später den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte nach Pass von Breitwieser aber an Torhüter Ludwig.

In der Nachspielzeit hatte der VfL Glück, dass Temur gegen Schnitzer parieren konnte und Euler mit der letzten Chance aus 14 Metern nur den Pfosten traf. Michelstadts Pressesprecher Holger Sievers sagte danach: „Wir haben es in der ersten Hälfte versäumt, aus unseren Kontern eine höhere Führung zu machen. Dann läuft das Spiel in unsere Richtung. Aufgrund der Chancen in der zweiten Halbzeit geht das Ergebnis aber in Ordnung.“