sDer VfL Herrenberg kam vor rund 70 Zuschauern im Volksbankstadion nicht wie erhofft ins Spiel. Mit der aggressiven Gangart des Gegners mussten die Herrenbergerinnen erst einmal zurechtkommen. Jedoch ging das Gäuteam mit dem ersten vielversprechenden Angriffszug durch Florentine Buck mit 1:0 (14.) in Führung. Nach toller Vorarbeit von Leonie Kopp auf Carolin Frasch, die im ersten Versuch an Gästetorspielerin Christine Brey scheiterte, reagierte Buck am schnellsten und brachte das Leder doch noch im gegnerischen Tor unter.
Fehlende Konzentration im VfL-Team
Die Freude über die bis dahin glückliche Führung hielt genau vier Minuten. Ein unnötiger Rückpass zu Keeperin Tamara Opris führte zum 1:1-Ausgleich durch die Gäste (18.). Opris schoss beim Klärungsversuch Gästespielerin Angelina Netzer an, so dass diese ohne Mühe den Ball ins leere Tor zum 1:1 einschieben konnte. Die fehlende Konzentration in den Reihen des VfL-Teams hätte leicht ins Auge gehen können. Zwischen der 26. und 30. Minute kam es knüppeldick für das Team um das Trainergespann Steve Henrich/Reinhold Irlbeck. Zuerst verletzte sich Stefanie Klein, sie musste nach einem Muskelfaserriss vom Feld, für sie kam Nicole Marjanovic ins Spiel. Vier Minuten später geriet auf dem hoch geschnittenen Herrenberger Stadionrasen erneut ein Rückpass zu Torhüterin Tamara Opris zu kurz. Opris stieß mit einer Gegenspielerin so unglücklich zusammen, dass auch für sie die Partie vorzeitig beendet war. Da die zweite Torhüterin im VfL-Kader, Jelissa Dias Da Silva, wegen einer Zerrung ausfiel, musste mit Florentine Buck eine Feldspielerin zwischen die Pfosten. Nicole Nowak rückte von der Bank in den Kader. Trotz der zahlreichen Umstellungen lief es beim VfL nun besser, die Elf konzentrierte sich darauf, den Gegner nicht noch weiter zur Entfaltung kommen zu lassen. Prompt ging Herrenberg noch vor dem Pausenpfiff erneut in Führung. Nach Vorarbeit von Carolin Frasch ließ Leonie Kopp nach einem kurzen Solo auch SVE-Torhüterin Brey aussteigen und schob den Ball zur 2:1-Führung (43.) über die Linie.
Leonie Kopp wird regelrecht umgegrätscht
In der zweiten Hälfte stellte das Trainerteam des VfL um. Die zwei Außenstürmerinnen rückten ins Mittelfeld und unterstützen dort ihre Mitspielerinnen. Das Spiel wurde ruppiger und viele Fouls prägten die zweite Hälfte. Reinhold Irlbeck, Co-Trainer des VfL: "Es gab teilweise unschöne Szenen, in denen der Schiedsrichter hätte konsequenter durchgreifen müssen." Eglofs rannte mit fortlaufender Spieldauer immer ungeduldiger gegen das Herrenberger Tor an, konnte aber keine richtige Torchance herausspielen. Der VfL hatte nun im Mittelfeld personell ein eindeutiges Übergewicht und ließ nach hinten nichts mehr anbrennen. Gerade als die Schlussphase anbrach, wurde die schnelle Leonie Kopp gleich von zwei Gegenspielerinnen verfolgt und von hinten umgegrätscht. Die Einheimischen forderten vehement die Rote Karte, doch Schiedsrichter Yasar Polat beließ es bei Gelb. Innerhalb von 15 Minuten wurden vier Gästespielerinnen mit der Gelben Karte verwarnt.
Annabel Peters sorgt für die Erlösung
In der 83. Minute machte der VfL Herrenberg schließlich den Sack zu. Annabel Peters, zuvor von Melisa Günes gekonnt in Szene gesetzt, netzte zum verdienten 3:1 ein. Kurz darauf hätte Peters noch auf 4:1 erhöhen können, scheiterte aber an Christine Brey, so blieb es beim 3:1. Reinhold Irlbeck zeigte sich mit dem Auftritt seiner Schützlinge einverstanden: "Wir sind heute nicht so gut ins Spiel gekommen wie erhofft. Das hatte mehrere Gründe, aber das werden wir intern besprechen. Wir sind nun in der Landesliga angekommen und haben den ersten Dreier geholt - das war unser Ziel." -
Das Spiel wurde von Reinhold Irlbeck mit der FuPa.tv-Kamera gefilmt. Hier geht's zu den entscheidenden Szenen des Spiels:
"Gäubote"-Fotograf Wolfgang Schmidt begleitete das erste Landesligaspiel in der Geschichte des Herrenberger Frauenfußballs und hat dazu eine Fotogalerie zusammengestellt: