2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Mit harter Bandage: Eppelsheims Filipe Costa Viana (rechts) räumt den Wöllsteiner Marvin Becker ab.	Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Mit harter Bandage: Eppelsheims Filipe Costa Viana (rechts) räumt den Wöllsteiner Marvin Becker ab. Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Vorfreude auf seltenes Derby

Nach Jahren treffen Eppelsheim und Gundersheim mal wieder aufeinander

Eppelsheim. Die Sehnsucht des VfL Eppelsheim hat ein Ende. Nach zweieinhalb Jahren Pause kann der Fußball-A-Ligist endlich mal wieder den Nachbarn VfL Gundersheim begrüßen – zu „unserem einzigen richtigen Derby, was wir haben“, sagt Eppelsheim-Coach Benny Wilhelm und erwartet am Samstag um 16.30 Uhr eine stattliche Kulisse. „200 Zuschauer sind realistisch“, meint er. Und er schließt es auch nicht aus, dass es etwas hitziger zur Sache geht. Der 28-jährige glaubt: „Da werden Emotionen drin sein.“ Doch gleichzeitig schränkt er das ein bisschen ein. „Es ist nicht so, dass man sich nach dem Spiel auf die Nuss klopft. Das ist eine gesunde Rivalität und es gibt keinen Hass, den man schürt.“ Im Gegenteil: Die Beziehung untereinander stimmt. Das belegen die Jugendspielgemeinschaften, die beide Vereine pflegen und das belegen auch die Eppelsheimer Reaktionen auf den Aufstieg des Ortsnachbarn. „Man hat sich schon gewünscht, dass Gundersheim aufsteigt und es ihnen auch gegönnt“, so Wilhelm.

Er selbst hat nun natürlich auch Lust, sich vor der Masse gut zu präsentieren. Über das Wie denkt Wilhelm aber noch nach. „Ich muss noch überlegen, wie wir es angehen. Man muss auch sehen, was der Kader hergibt.“ So gibt es noch Fragezeichen über die Ausrichtung, doch Fakt sind Veränderungen in der Aufstellung. „Zwei Spieler fallen aus. Bei vier weiteren gibt es noch ein Fragezeichen.“ Da der Coach auch großen Respekt vor dem Gegner hat, könnte er mit einem Zähler zufrieden sein.

Prinzipiell ist Wilhelm mit seiner Anfangszeit in Eppelsheim glücklich. Der Start mit neun Zählern aus sieben Partien war gut. Und bis auf das 0:2 zuletzt in Hochheim habe in allen Spielen die Leistung auch soweit gepasst. Wie er selbst betont, ist das aber nicht das Einzige, worum es geht. Es besteht auch das Ziel, „mittelfristig etwas aufzubauen“. Dafür schaut er sich auch um und versucht, den einen oder anderen jungen Spieler vom VfL zu überzeugen. „Ich gucke immer so ein bisschen“, sagt er und muss aber auch feststellen: „Viele sind verblendet in ihrem Tun. Deshalb ist es schwierig.“ So müssen einige Fußballer aus seiner Sicht begreifen: „Die A-Klasse kann man als Plattform nutzen. Wenn du da eine gute Rolle spielst, bist du im Blickpunkt.“

Dass es momentan nicht ganz so einfach ist, qualitativ gute Spieler von einem Engagement in der A-Klasse zu überzeugen, musste auch Marcel Beckmann erfahren. Ohne Neuzugang für die laufende Runde kann der Trainer des TuS Biebelnheim jetzt eben auch nur auf einen dünnen Kader zurückgreifen. Das ermöglicht ihm nach wie vor keine Prognose. „Die angespannte Personalsituation wird uns die ganze Saison begleiten. Deshalb sehe ich unsere Rolle immer noch unklar.“ Dabei sei mehr die Anzahl der Fehlenden entscheidend. Denn: „Bei den 15 Spielern, die ich habe, mache ich mir keine Sorgen.“ Wenn die ihm in Zukunft zur Verfügung stehen, dann ist ein Platz unter den Top Fünf allemal drin.

Doch das ist kaum der Fall. Auch für das Spitzenspiel gegen den den drittplatzierten Tabellennachbarn Germania Eich am Sonntag um 16 Uhr muss Beckmann auf drei Fußballer verzichten. Neben Marco Heinz und Daniel Metzler fehlt auch Ingo Eppard. Alle dürften knapp einen Monat nicht dabei sein können. Für Eppard ist Serhan Güzey eine Option. „Er ist mehr als eine Alternative. Er ist nicht ganz so wuchtig wie Ingo, dafür aber technisch eine Nummer stärker als Ingo.“ Offen ist noch die Torwartfrage, dort befinden sich Thorsten Klamberg und Dominic Kristl auf einem Niveau und Beckmann schließt eine Rotation über die Saison hinweg nicht aus. Wer spielt, ist für die Stimmung am Sonntag letztlich auch nicht ganz entscheidend. Alle freuen sich, mal wieder ein Topspiel zu haben. „Das merkt man daran, wie die Jungs sprechen.“ Ziel ist es natürlich auch, die negative Bilanz gegen Eich aufzupolieren. Die sieben sieglosen Spiele in Serie sollen ab Sonntag Geschichte sein.



Aufrufe: 023.9.2016, 10:10 Uhr
Nico BrunettiAutor