Dabei startete Vichttal deutlich wacher und konzentrierter. Henrik Artz (5.) knallte das Leder ans Lattenkreuz. „Wir haben die erste Viertelstunde ziemlich verschlafen“, gestand der Borussen-Trainer. „Wir hatten die Nase vorn“, erklärte Avramovic, der sich über eine grobe Unsportlichkeit nach einer halben Stunde ärgerte, die folgenlos für die Borussia verlief. Schiedsrichterin Laura Duske wertete einen harten Körpertreffer nicht als Foulspiel. Absicht unterstellten beide Trainer dem Schützen nicht, Avramovic hatte aber eine Foulahndung erwartet. Vorsichtshalber wechselte Kruth.
Ein wenig Glück unterstützte den Führungstreffer von Mark Szymczewski, der nach einer Sambou-Flanke per Kopf mustergültig ins Toreck traf (56.). Genau zu diesem Zeitpunkt wurde ein Vichttaler Innenverteidiger an der Seitenlinie behandelt. „Nach dem Treffer haben wir den Faden verloren“, gestand Avramovic. Er musste mitansehen, dass seine Spieler keine nennenswerte Torchance mehr erspielten und in der Nachspielzeit das 0:2 kassierten. Diesmal bediente Szymczewski den heranstürmenden Pascal Schneider, der aus 14 Metern ins kurze Eck traf (90.+3).
Bereits 20 Minuten vorher hatte Christos Draganidis mit einem 18-Meter-Schuss, der knapp über die Torlatte strich, klargemacht, dass die Gastgeber keineswegs mit einem Treffer zufrieden sein würden. „Freialdenhoven war in der zweiten Hälfte klar besser“, bekannte der Gästetrainer. Als „Abnutzungskampf“ beschrieb Kruth den Verlauf der Partie. Beide Trainer waren sich einig, dass sie keineswegs unsportlich gewesen war, auch wenn die Schiedsrichterin neunmal den Gelben Karton zückte.
Nur 60 Zuschauer durften die Partie verfolgen. Stadionsprecher Tim Schmitz sprach hintergründig vom „ausverkauften Stadion“. Unter der Woche war das Limit auf 100 gesenkt, die Umkleidekabinen waren geschlossen. „Wichtig ist, dass die Spieler sich auf dem Rasen messen können, auch wenn nur wenige Zuschauer da sind“, beschrieb Trainer Kruth die Situation.