VfB-Trainer sieht Team im Soll
Der eine Trainer war nach geschafftem Klassenerhalt total euphorisiert, der andere wirkte trotz vergebener Chance im Abstiegskampf merkwürdig ...
ruhig: Was Rainer Zobel nach dem 1:1 mit dem Lüneburger SK gegen den VfB Oldenburg am Mittwochabend mit Gegenüber Stephan Ehlers verband, war aber die Zuversicht, dass sich ihre Vereine auch in der neuen Saison in der Fußball-Regionalliga wiedersehen.
"Ihr seid zu gut, um aus dieser Liga abzusteigen, ihr bleibt drin, da bin ich mir ganz sicher", sagte Zobel, für den sich ein Kreis schloss. Der 69-Jährige, der als Jugendlicher einige Jahre mit seiner Familie in Bad Zwischenahn lebte, war im Winter zum LSK gekommen, war Ende Januar mit einem 1:0 in Oldenburg gestartet und hatte die Lüneburger (nun 32 Spiele, 41 Punkte) mit zuletzt zehn Spielen ohne Niederlage aus dem Tabellenkeller geführt.
"Ich werde auch in der kommenden Saison als Trainer beim LSK bleiben", kündigte Zobel ungeachtet der Tatsache an, dass die Lüneburger noch keine Lizenz für die neue Saison haben. Bis Mitte des Monats hat der Club noch Zeit zum Nachbessern.
Das müssen die Oldenburger noch sportlich, wenn sie schon an diesem Sonntag in Havelse den Klassenerhalt feiern wollen, statt eventuell sogar noch bis Ende Mai zu zittern. In eigener Hand hat der VfB ihn aber nicht. "Wir sind im Soll", sagte Ehlers aber nach dem Remis in Lüneburg relativ gelassen und schob hinterher: "Wir haben uns vier Punkte aus den letzten beiden Spielen vorgenommen. Gewinnen wir am Sonntag, bleiben wir drin."
Dafür müsste die U23 von Eintracht Braunschweig (33 Spiele, 40 Punkte, 49:61 Tore), die parallel um 14 Uhr beim noch von der Meisterschaft träumenden Hamburger SV II antritt, ihr letztes Saisonspiel verlieren. Dann fiele die Zweitliga-Reserve hinter den VfB (33, 37, 40:51) zurück, der damit nicht mehr auf den potenziellen Abstiegsrang 15 verdrängt werden könnte.
Darauf hoffen, dass der auf dieser Position liegende BSV Rehden (32, 35, 42:51), der am Mittwoch ein 1:1 in Flensburg holte, seine noch zwei Chancen am Sonntag bei Hannover96 II und am Mittwoch zu Hause gegen Eintracht Norderstedt vergibt, will Ehlers nicht. "Hoffen bringt im Fußball nichts wir müssen alles dafür tun, dass wir selbst alles machen, was möglich ist."
In Lüneburg war das aber nicht der Fall. Vor 920 Zuschauern hielt der VfB kämpferisch dagegen, doch spielerisch lief gar nichts zusammen. Das galt auch für die Lüneburger, die aber durch eine Standardsituation schnell in Führung gingen. Nach einem durch "ein unnötiges Foul" (Ehlers) von Süleyman Celikyurt verursachten Freistoß gelang Enes Biyiklioglu das 1:0 (8. Minute). Kurz vor der Pause hätte Celikyurt seinen Fehler fast wieder gutgemacht, doch sein Freistoß klatschte an den Außenpfosten (43.).
"In der ersten Halbzeit haben wir viel zu wenig, nach dem Seitenwechsel aber ein anderes Gesicht gezeigt", meinte VfB-Mittelfeldspieler Gazi Siala. Ahmet Saglam, der beim Gegentor Biyiklioglu nicht konsequent gedeckt hatte, traf aus rund 20 Metern sehenswert in den Winkel (55.) und hätte wenig später fast das 2:1 nachgelegt. Sein Kopfball nach einer Celikyurt-Ecke strich jedoch knapp über die Latte (63.).
VfB Oldenburg: Klinkmann - Tönnies, Lach, Bastürk, Saglam, Lingerski (80. Temin) - Aalto - Siala (90.+1 Aug), Celikyurt - Kifuta, Magouhi.