VfB Stuttgart nicht ins Rollen kommen lassen

FC Gießen - VfB Stuttgart U 23 (Dienstag, 15 Uhr)

Denn heute steigt gegen die U 23 des VfB Stuttgart der vorerst letzte Wochenspieltag, erst Ende April und Anfang Mai muss der FCG noch einmal jeweils an einem Dienstag ran. "Wir sind schon froh, wieder geregelte Wochen zu haben. Wir werden uns noch gezielter vorbereiten, Dinge aufarbeiten können. Und Spieler, die Nachholbedarf haben, können anders belastet werden", freut sich Gießens Coach auf die Rückkehr zum normalen Rhythmus. Bevor es so weit ist, wird heute zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 15 Uhr der Bundesliga-Nachwuchs der Stuttgarter in Mittelhessen vorstellig. Nicht auf dem unbespielbaren Rasen im Waldstadion, sondern an der Ausweichspielstätte auf dem Kunstrasen an der Millerhall. Dabei war zwischenzeitlich von Kreisfußballwart Henry Mohr, der auch als Platzbesichtiger für die Regionalliga gemeldet ist, der Kunstrasen in Wieseck oder Fernwald als mögliche Option ins Spiel gebracht worden, weil "da die Infrastruktur besser ist" (Mohr). Es war auch schon soweit gediehen, dass Fernwald von Mohr als Spielort an die Regionalliga GbR gemeldet wurde. Am Ende fiel die Wahl der Gießener aber auf den Trainingsplatz an der Miller Hall.

Zwar wären die Gießener am liebsten auf den Naturrasen im Stadion gegangen, doch in ihrer aktuell starken Verfassung dürfte gegen die technisch hoch veranlagten Talente des VfB auch auf Kunstrasen etwas drin sein. "Eine knackige Aufgabe" sieht Daniyel Cimen auf seine Schützlinge zukommen, die seit vier Partien ungeschlagen sind und nach der Mini-Winterpause 13 von 18 möglichen Punkten geholt haben.

Am Samstag überzeugte man im Gastspiel beim KSV Hessen Kassel über weite Strecken der ersten Halbzeit vollauf, verpasste aber mehr als eine 1:0-Führung heraus zu holen. Nach dem Seitenwechsel ließ der FCG nach, blieb mit dem 1:1-Resultat jedoch in der Spur. Aufsteiger Stuttgart rangiert als Zehnter drei Plätze und drei Zähler vor dem FCG und verfügt mit 40 Treffern über die drittstärkste Offensive der Liga. "Sie hatten anfangs Schwierigkeiten und haben ein bisschen Lehrgeld bezahlt, inzwischen sind sie stabiler. Wenn sie ins Rollen kommen, sind sie nur schwer zu verteidigen", mahnt Cimen. Bestätigt wird diese Einschätzung durch die Statistik: Sechs ihrer acht Siege fuhren die jungen Schwaben mit drei oder mehr Toren Unterschied ein. Abwehrspieler Marc Stein, der defensive Mittelfeldmann Richard Weil und Angreifer Marcel Sökler verleihen der U 23 Profierfahrung von der Bundesliga bis zur Regionalliga. Sie alle werden übertroffen durch den mit Abstand bekanntesten Namen in der Liga: Innenverteidiger Holger Badstuber. Der 31-Jährige, der unter anderem sechs Deutsche Meistertitel mit dem FC Bayern und 31 Länderspiele vorweisen kann, war vor Rundenbeginn aus dem Bundesligateam aussortiert worden. "Wir brauchen einen guten Mix", meint Daniyel Cimen zur Herangehensweise, "einerseits dürfen wir den Spielfluss der Stuttgarter nicht zulassen, andererseits müssen wir es schaffen, sie hinten vor Probleme zu stellen." Personell wird sich kaum etwas ändern. Nikola Trkulja fällt nach seiner Gelb-roten Karten in Kassel bereits zum dritten Mal gesperrt aus, dafür hat Angreifer Stürmer Aykut Öztürk seine Gelbsperre abgebrummt.

Aufgebot FC Gießen: Löhe, Sahin - Starostzik, Boras, Heil, Weiß, Markovic, Fink, Münn, Daghfous, Korzuschek, Hofmann, Celik, Ibrahimaj, Parson, Arcalean, Öztürk. - Es fehlen: Colak, Erkilinc (muskuläre Probleme), Trkulja (gesperrt), Mohr (Muskelfaserriss), Salem (im Aufbau), Mansfeld (Schambeinprobleme), Tyminski (Quarantäne), Mateus (Kreuzbandriss), Takehara (Schienbeinkantensyndrom), Ellenfeld (Meniskusriss).