Rund zwei Monate mussten die Fußballfans in der Bezirksliga Stuttgart auf die schönste Nebensache der Welt verzichten. Am vergangenen Sonntag war die Zeit des Wartens vorbei und die von 16 auf 15 Teams abgespeckte Liga geizte am ersten Spieltag nicht mit dem, was den Zuschauern am meisten gefehlt hat: Tore satt. Gleich 28 Mal mussten die Schlussleute in den sieben Partien hinter sich greifen. Ergibt vier Treffer pro Spiel. Kein schlechter Beginn.
Plattenhardter Offensive überzeugt
Bei so viel Torjubel gebührt der Fokus in der ersten Elf der Woche denen, die für das Toreschießen verantwortlich sind. Neben dem üblichen Verdächtigen Marvin Kellner, der bei seinem Debüt für den SC Stammheim den Führungstreffer markierte, machten bei den Nominierungen der
TSV Plattenhardt und der VfB Obertürkheim die Plätze in der Offensive der Elf der Woche unter sich aus. Das Erfolgsrezept des neuen Spitzenduetts der Liga weist dabei nicht übersehbare Parallelen auf. Dreifach hält besser. So könnte das neue Motto beim ersten Spitzenreiter von den Fildern lauten. In der Auftaktpartie gegen Aufsteiger SV Vaihingen wirbelte Plattenhardts Mittelfeldregisseur Alperen Albayrak nach Belieben und versorgte nach dem selbst erzielten Führungstreffer (8.) seine Mitspieler mit drei Torvorlagen. Erster Profiteur der wiederentdeckten Spielfreude war Routinier
Paulo Bayrak, der gleich zwei Treffer zum ungefährdeten 6:1-Sieg beisteuerte. Das offensive Dreigestirn komplettierte ein neues Gesicht bei den Rot-Weißen: der vom TV Echterdingen gekommene Antonino Rizzo fügte sich nahtlos ein und servierte einen Treffer plus Vorlage zum Debüt.
Obertürkheims magisches Dreieck
Von einer Wiederbelebung des magischen Dreiecks könnte man auch am Neckar träumen. Beim VfB. Aber nicht beim großen, sondern bei der Vertretung aus Obertürkheim. Die Pendants zu Balakow, Bobic und Elber waren beim 5:0-Überraschungscoup gegen den MTV Stuttgart Stegbauer, Fenchel und Weigl. „Das hat schon richtig gut zusammengepasst“, lobte VfB-Trainer Stefan Schullehner das Trio. Christoph „Krassimir“ Stegbauer zog als Mittelfeldmotor die Fäden (ein Tor, eine Vorlage), im Sturm bediente Neuzugang Steffen „Giovane“ Fenchel (vom SV Sillenbuch) seinen Sturmpartner Patrick „Fredi“ Weigl, der die Elf der Woche knapp verpasste, gleich zweimal (64., 67.). Ein Hauch von Magie.Etwas aus der Reihe tanzte bei den Obertürkheimern Keeper Carlo Babo, der nicht durch Offensivaktionen sondern durch Paraden den Weg in die Elf der Woche fand. Dauerbrenner Tomislav Lovric (Croatia Stuttgart), Benedikt Schneider (TSV Rohr), Jens Peringer (SC Stammheim) und Markus Großhans (SV Bonlanden) vervollständigen die Auswahl.