2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Stefan Tschersich

Altersmäßig ausgewogen

VL MITTE: +++ Topfavorit VfB Marburg geht mit guter Mischung und viel Potenzial in neue Verbandsliga-Saison +++

MARBURG. Alle Welt nennt den VfB Marburg, wenn es um die Favoriten in der Fußball-Verbandsliga-Mitte im Kampf um den Hessenligaaufstieg geht.

Die Verantwortlichen bei den „Schimmelreitern“ sind in ihrer Saisonprognose etwas vorsichtiger. Aus gutem Grund. Bereits in der vergangenen Spielzeit war der Kader nominell gut genug für den zweiten Rang. Dass es nicht klappte, führt man an der Gisselberger Straße vorwiegend auf eine durchwachsene Vorrunde und vor allem auf die miserable Derbybilanz zurück. In Erinnerung bleiben eine hervorragende Rückserie und die Erkenntnis, dass irgendwie mehr drin war.

„Wir haben in der Vorbereitung auf die neue Runde sehr gut gearbeitet. Die Neuen lassen sich prima integrieren, die ganz jungen Leute sind extrem lernwillig, und insgesamt steckt in der altersmäßig ausgewogenen Mischung des Kaders ein Riesenpotenzial. Wir sehen uns als eine Mannschaft, die im vorderen Tabellendrittel landen kann, aber wir sind ganz bestimmt kein absoluter Favorit“, ordnet VfB-Trainer Harry Preuss die Lage ein.

Was die Zugänge angeht, haben die Marburger vieles richtig gemacht. Sie haben erneut einige Jungs aus dem eigenen Nachwuchs übernommen, die eine sehr gute Ausbildung genossen. Und mit den beiden Brasilianern Carlos Eduardo Marques Lopez und Wallace Silva de Castro sowie Ernes Hidic kommt ganz viel Qualität mit Anwartschaft auf einen Stammplatz.

Viele Positionen sind qualitativ doppelt besetzt. Allerdings nicht der Posten des Mittelstürmers. Gleich fast ein halbes Dutzend an Spielern kann die sogenannte „Zehn“ oder beide offensiven Außenbahnen besetzen, aber eben nicht im „Kerngeschäft“ das Sturmzentrum. Preuss hat jede Menge Jungs zur Verfügung, die über Standardsituationen oder aus dem Spiel heraus Vorlagen in Hülle und Fülle liefern können. Sein Torjäger Jean-Claude Günther wanderte allerdings zur TSG Wieseck ab. „Wir suchen noch jemanden für ganz vorne, sehen uns diesbezüglich aber nicht unter Druck“, berichtet der VfB-Trainer.

Der Ex-Profi weiß, dass die individuelle Qualität in seinem Kader sehr hoch ist. Wichtig ist ihm aber etwas ganz anderes: „Unsere starke Rückrunde haben wir hingelegt, weil wir ein echtes Team waren und keine Ansammlung von guten Einzelspielern. Das soll jetzt auch wieder gelten. Ich beobachte, dass wir dabei auf einem guten Weg sind“, registriert Preuss erfreut. Gleich neun Spieler sind jünger als 20 Jahre. Der Rest zum Teil älter als 25 Lenze. Ausgewogenheit ist also gegeben.

Preuss lobt im Gespräch auch keineswegs explizit seine Führungskräfte. Er stellt vielmehr fest, dass Erik Wiegel, Sanjo Lehr und Jonas Walter aus der eigenen Jugend mit Macht in Richtung Startelf drängen. „Sie sind willig und gierig in Spiel und Wettkampf. Letztlich wird es aber wichtig sein, ihre Entwicklung aufmerksam zu begleiten. Wir müssen die Einsatzzeiten dosieren“, ahnt der Marburger Coach. Auf die Frage, ob man bereits leistungsmäßig bei hundert Prozent angekommen sei, schüttelt er den Kopf. „Ich denke, wir werden noch zwei, drei Wochen in die Runde hinein brauchen, um die Abläufe zu optimieren“, gilt seine Vorbereitung nicht nur dem Kracher zum Rundenauftakt beim FC Ederbergland.



Aufrufe: 021.7.2019, 23:00 Uhr
Rainer Maaß (Hinterländer Anzeiger)Autor