Marvin Thiel - ein ,,junger Wilder" voller Tatendrang

,,Es hat sich eigentlich gar nicht so viel verändert", sagt der 20-Jährige. ,,Ich bin einfach am Ball geblieben." Bis zum Winter hatten den Linksfuß auch zwei Verletzungen an der Hand - erst ein Bruch des Kahnbeins, dann des Daumens - in seinem Tatendrang gebremst.

Jetzt setzt er auch auf dem Platz einiges von dem um, was er sich vornimmt. ,,Ich will Spaß am Fußball haben und das auch zeigen. Ich hoffe, das sieht man." Zuletzt ist das jedenfalls immer öfter der Fall. Der flinke Techniker (,,Ich fühle mich auf beiden Flügeln wohl, aber auch als Zehner") überzeugt mit Tempo und Spielwitz, muss aber körperlich noch zulegen.

Für das eine oder andere Erfolgserlebnis reichte es auch so: Zwei Vorlagen gegen Cloppenburg, sein erstes Regionalliga-Tor in Braunschweig. ,,Es wäre mir lieber gewesen, wenn wir da drei Punkte geholt hätten", sagt der gebürtige Lübecker pflichtbewusst, fügt aber sogleich an: ,,Natürlich war das ein schönes Gefühl. Aber es soll ja nicht das letzte Tor bleiben."

Gelegenheit um nachzulegen, hat er schon am Sonnabend (Anstoß 14 Uhr) in Norderstedt, wo der FC St. Pauli II in dieser Saison seine Heimspiele austrägt. ,,Das Spiel steht unter dem Motto Wiedergutmachung", weiß Thiel, der in Schönberg im ersten Lehrjahr zum Industriekaufmann steht.

Und das nicht nur aus einem Grund: 0:4 hieß es am vergangenen Sonnabend gegen Rehden, nur 0:0 trotz starker Leistung im Hinspiel gegen St. Pauli, 0:3 beim ersten Auftritt in Norderstedt gegen die eigentlich dort heimische Eintracht.

Grund genug für den VfB, ein anderes Gesicht zu zeigen. ,,Wir werden die Saison nicht einfach ausklingen lasssen", hatte Kapitän Moritz Marheineke bereits versprochen. Schließlich geht es neben einem guten Platz und der Vorbereitung auf das Pokalfinale ja für den einen oder anderen auch um neue Verträge.

Für Thiel eigentlich schon nicht mehr. Sein Verbleib an der Lohmühle in der kommenden Saison ist so gut wie klar. ,,Ich möchte gerne dabei bleiben", erklärt Thiel. Und Trainer Denny Skwierczynski hatte schon mehr als einmal über das VfB-Eigengewächs gesagt: ,,Mit Spielern wie Marvin wollen wir gern weitermachen. Bei ihm sehe ich Entwicklungspotenzial."