2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielvorbericht
Markus Kratzer (l.) hat den Anfang gemacht, jetzt sollen wieder vermehrt Talente beim VfB in die Landesliga-Mannschaft nachrücken. Der Youngster hat es in die Stammelf geschafft. Foto: Gleixner
Markus Kratzer (l.) hat den Anfang gemacht, jetzt sollen wieder vermehrt Talente beim VfB in die Landesliga-Mannschaft nachrücken. Der Youngster hat es in die Stammelf geschafft. Foto: Gleixner
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Markus Kratzer: Ein Talent mit viel Demut

Youngster auch gegen Erlbach gesetzt

Mit den jungen Trainern Mario Mutzbauer und Anselm Küchle verband der VfB Hallbergmoos die Hoffnung, auch wieder Talente aus der eigenen Jugend in die erste Mannschaft zu bringen.

Einmal ging der Plan bereits auf. Markus Kratzer ist auch am Freitag im Heimspiel gegen den SV Erlbach (19.45 Uhr) rechts in der Viererkette gesetzt. Der 19-Jährige mit der Trikotnummer 19 hatte in den bisherigen 15 Partien 14 Einsätze, 13 Mal in der Startelf. Mit den aktuell 1168 Einsatzminuten hat er „eher nicht gerechnet“. Kratzer fügte sich mannschaftsdienlich in das Kollektiv ein („Ich möchte einfach nur meine Aufgabe gut machen“) und verzichtet deshalb auf offensive Vorstöße. Höhepunkt war sein Blitztor in Freilassing, als er in der 75. Minute eingewechselt wurde und acht Minuten später seinen ersten Treffer für die erste Herrenmannschaft des VfB erzielte. „Das war schon schön“, sagt Kratzer, „aber wichtig sind mir die eigenen Tore nicht. Wichtig ist nur, dass die Mannschaft gewinnt.“

Der junge Kicker hat seine offensiven Qualitäten bereits mehrfach bewiesen. So war er vergangene Saison Stürmer bei der U19 mit der beeindruckenden Bilanz von 23 Toren in 16 Spielen. Als Mario Mutzbauer Trainer der zweiten Mannschaft war, begann er bereits mit der defensiven Umschulung des Talents und stellte Kratzer zumeist in der defensiven Mittelfeldzentrale auf. „Die Position ist mir egal“, sagt der pflegeleichte Youngster. „Ich möchte mir einfach nur von den erfahrenen Spielern einiges abschauen und dabei lernen.“ Erste Fortschritte sind unverkennbar: „Anfangs bin ich etwas unsicher gewesen, wenn einmal zwei Aktionen nicht so gut liefen.“

Eine große Hilfe war ihm das Verständnis der routinierten Nebenleute, Vorwürfe gab es keine, wenn einmal der Pass nicht ankam. Kratzer ist überzeugt, dass auch weitere Kicker aus der VfB-Jugend ihren Weg gehen können: „Jeder kann es schaffen, wenn man an sich arbeitet und diszipliniert Fußball spielt.

Im Heimspiel gegen den SV Erlbach geht es für den VfB am Freitag um zwei Serien. Zum einen gab es zuletzt zehn Punkte aus vier Partien, zum anderen ist das Team neben dem Tabellenführer Freising die zweite zu Hause noch unbesiegte Mannschaft (fünf Siege, zwei Unentschieden). Kratzer wird den knapp vor den Relegationsplätzen stehenden SV Erlbach nicht unterschätzen, „weil in dieser Liga jeder jeden schlagen kann“. Der VfB kann sich auf eine zähe Aufgabe einstellen, nachdem Erlbach zuletzt zweimal 0:0 und am vergangenen Wochenende 1:1 bei Türkgücü-Ataspor spielte. Mit ihrem jüngsten Lauf haben sich die Hallberger im oberen Tabellendrittel festgesetzt. „Ein paar Plätze nach oben wollen wir schon noch kommen“, sagt der Rechtsverteidiger, dessen Team als Achter derzeit nur noch drei Punkte Abstand zu Rang vier hat. Über mehr und den Traum von der Bayernliga möchte Kratzer nicht reden. Der junge Kicker ist Stammkraft und durchlebt jetzt die zweite Karrierephase, in der er mit konstanten Leistungen seinen Platz im Team verteidigen muss.

Aufrufe: 020.10.2017, 10:55 Uhr
Nico Bauer - Freisinger Anzeiger Autor