2024-05-10T08:19:16.237Z

Querpass
Im Nachwuchs pfeifen oftmals keine ausgebildeten Schiedsrichter.
Im Nachwuchs pfeifen oftmals keine ausgebildeten Schiedsrichter. – Foto: Thies Meyer

Nachholbedarf in Sachen Regelwerk für Oberhavel/Barnim

Beim Nachwuchs gibt es oft andere Auslegungen, die meist auf Unwissenheit zurückzuführen sind.

Im Kreis Oberhavel/Barnim kommt es bei Spielen auf dem Kleinfeld immer wieder zu Unstimmigkeiten. Vor allem in den „Fair-Play-Ligen“ sind diese häufig auf Unwissenheit zurückzuführen.

"Bei der Fair-Play-Liga handelt es sich um eine innovative, leicht verständliche Form des Fußballspiels, deren Rahmenbedingungen einen kindgerechten Wettkampfspielbetrieb ermöglichen sollen." So wirbt der Deutsche Fußballbund für eine Spielform, die Nachwuchskickern die "maximale Freiheit und Ruhe" geben soll, damit diese ungestört spielen und dabei Spaß haben können. Im Fußballkreis Oberhavel/Barnim funktioniert die Umsetzung dieser Spielform recht ordentlich. Komplett reibungslos verlaufen die Begegnungen dennoch nicht. "Die Partien sind weitaus entspannter, da die Kinder selbst entscheiden, ob es ein Foul war oder nicht", sagt Michael Reichert. Der Vorsitzende des Fußballkreises betont aber auch, "dass all das eben nur eine gute Sache ist, wenn sich alle daran halten."

Das Problem: Die vom DFB zitierte leicht verständliche Spielform haben bei weitem noch nicht alle Trainer, Betreuer und Spieler verinnerlicht. Deshalb wendet sich nun der Vorsitzende des Jugendausschusses, Alfred Gebhardt, an die Vereine. Er spricht von Unkenntnis, die in aller Regelmäßigkeit immer wieder dafür sorgt, dass es zu Diskussionen auf und neben den Spielfeldern kommt. "Es wird dann von draußen rein gerufen und man ist sich nicht einig. Dabei soll vor einem Spiel klar festgelegt werden, wer Chef im Ring ist und das Sagen hat."

Die Fair-Play-Liga wird ohne Schiedsrichter durchgeführt und betrifft den F-und G-Junioren- Bereich. "Ursprünglich war es ein Versuch. Mittlerweile ist das aber ein fester Bestandteil", sagt Michael Reichert, für den die immer wiederkehrenden Unbeherrschtheiten zwar "nicht schön", aber eben auch "nicht dramatisch" sind. Der Vorsitzende des Fußballkreises erklärt die oft fehlende Kenntnis des Regelwerkes mit der immer wieder neuen Besetzung des Postens an der Seitenlinie im Nachwuchs. "Es gibt doch kaum noch Trainer, die das länger als zehn Jahre lang bei den Junioren machen. In jeder Saison gibt es 20 bis 30 Prozent neue Übungsleiter." So sei es wenig verwunderlich, dass sich die Unwissenheit bei Weitem nicht nur auf die Fair-Play-Liga beziehe. "Im Kleinfeldbereich hatten wir auch bei den D-Junioren zu Beginn der Spielzeit das Problem, dass die Trainer teilweise die Regeln nicht kennen", sagt Michael Reichert.

Für den 28. Februar haben die Verantwortlichen des Fußballkreises die Rückrundenveranstaltung des Nachwuchsbereiches angesetzt. Der Nachholbedarf in Sachen Regeln wird dann in Zepernick noch einmal explizit auf den Tisch kommen. "Dazu haben wir auch noch einmal die Klubs angeschrieben", sagt Alfred Gebhardt. Für die anstehende Rückrunde wünscht sich der Vorsitzende des Jugendausschusses, dass sich alle Beteiligten noch einmal mit den wichtigen Dingen vertraut machen. Ebenso sollen die Vereine unbedingt anzeigen, wenn es Probleme auf den Spielfeldern geben sollte. "Wir hören das sonst immer nur hintenherum. Wenn wir bisher Spielbeobachtungen gemacht haben, war immer alles in Ordnung."


Zum Kreis: Oberhavel/Barnim

Aufrufe: 012.2.2020, 07:00 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor