2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Ein Duo mit drei Siegen in Folge

Kreisliga A Lübbecke: TuS Gehlenbeck und der SV Schnathorst befinden sich augenblicklich in ausgezeichneter Verfassung. Tabellenführer BW Vehlage beweist beim Heimsieg gegen den VfB Fabbenstedt eine tolle Moral

Nimmt man BW Vehlage mal einmal aus der Rechnung – die spielen zwar nicht in einer eigenen Liga, sind aber derzeit scheinbar von nichts und niemandem aufzuhalten – so sind der TuS Gehlenbeck und SV Schnathorst derzeit die Teams der Stunde in der Fußball-Kreisliga A.

Nach eher etwas schwächeren Auftaktspielen startete dieses Duo zuletzt so richtig durch. Mit jeweils drei Siegen in Reihenfolge ging es zuletzt steil nach oben. Am Tabellenende scheinen der FC Lübbecke und Aufsteiger SV Börninghausen so langsam den Blickkontakt zu den andere Teams verlieren. Wobei gerade der SV Börninghausen mit zwei Partien noch im Rückstand ist.
GEHLENBEC

GEHLENBECK GEREIFT AN
Drei Spiele, drei Siege und 13:3-Tore. Die Offensive des TuS Gehlenbeck läuft derzeit auf Hochtouren. Und zur Belohnung kletterte die Kämper-Elf auf den dritten Platz. Dabei hätten die Gehlenbecker besonders in der ersten Halbzeit noch einiges mehr für das Torverhältnis und das Nervenkostüm ihres Trainers tun können. „Wir müssen hier eigentlich mit 4:1 bei unseren Chancen“, haderte Kämper bereits auf dem Weg in die Kabine. Doch es spricht auch für den Reifeprozess, den die junge Gehlenbecker Mannschaft durchlaufen hat. Auch von einem 1:3-Rückstand kurz nach der Pause, was den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellte, ließ man sich nicht aus der Kontrolle bringen.

„Die Mannschaft hat weiter an sich geglaubt. Das war schon imponierend“, lobte Christoph Kämper seine Mannen. Dennoch blieb es bis zum Ende spannend. „Es war bis zum Ende spannend, auch weil wir wussten, dass Alswede mit ihren starken Offensivspielern immer wieder zurückkommen kann“. Seinen hervorragenden Lauf der letzten Spiele setzte auch Malte Jan Schnau fort. Mit zwei weiteren Toren in Alswede – es hätten aber auch vier oder fünf sein können- stockte der aus der Kreisliga B gekommene Schnau sein Torkonto auf acht Treffer auf und teilt sich in der Torjägerliste jetzt die Führung mit dem Alsweder Tim Hageböke. Mit Maurice Meyer wird den Gehlenbeckern aber ihr zweiter Torhüter demnächst fehlen. Meyer schließt sich dem Bezirksligisten TuS Bruchmühlen an. „Es ist zwar schade, dass er uns verlässt, aber aus seiner Sicht komplett nachvollziehbar“, so Kämper.


ABWEHR VOGELWILD
Es ist genau diese Mischung, die der Aufsteiger HSC Alswede finden muss. Die Offensive ist in der Kreisliga zurecht gefürchtet. Aber die Defensive ist die Baustelle, die den Alswedern Sorgen bereitet und in den nächsten Spielen wieder gefestigt werden muss. Zwar monierte Trainer Jörg Bohlmann das Abwehrverhalten seiner Viererkette, nahm sich aber auch selbst in die Kritik. „Vielleicht war es ein Fehler, dass wir mit zwei Zehnern und nur einem Sechser gespielt haben. Dennoch haben wir es hinten ganz schlecht gemacht. Gehlenbeck hat überzeugt mit Kampfgeist und auch spielerischer Qualität. Diesen Kampf haben wir nicht angenommen, und dann kommt so ein Spiel dabei heraus“, so ein enttäuschter Jörg Bohlmann. Auf jeden Fall sind die beiden Niederlagen in Folge ein kleiner Dämpfer für den Aufsteiger. Für Bohlmann aber vielleicht auch gar nicht so schlimm. „Ich hoffe, jetzt haben alle gemerkt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen“, beweist Bohlmann Realitätssinn.


NUMRICH TRIUMPHIERT
In seinem alten Wohnzimmer und auch in anderen Duellen gegen ehemalige Varler Weggefährten bestimmten meist die anderen das Fernsehprogramm. Sprich: für Sebastian Numrich gab es selten etwas zu holen. Am vergangenen Sonntag konnte sich der BSC Blasheim aber mit 3:0 bei der „United“ durchsetzen. Dennoch zeigte sich die Freude bei Numrich, der ja noch für Union Varl selbst spielt, eher nach innen. „So abgedroschen es klingt, aber es gibt auch für diesen Sieg nur drei Punkte. Wichtig war, dass wir hinten endlich mal wieder zu null gespielt haben. Insgesamt hatte Varl zwar mehr Ballbesitz, war aber nicht zwingend genug. Wir haben unsere wenigen Chancen konsequent genutzt“, so Sebastian Numrich nach dem Spiel.

Während die Blasheimer sich ins gesicherte Mittelfeld absetzen konnten, herrscht bei Union Varl leichte Katerstimmung. Wie schon in Gehlenbeck fehlte auch dieses Mal die Entschlossenheit. „Wir haben Blasheim mit drei eklatanten Abwehrfehlern zum Sieg geradezu eingeladen. Unser Spiel nach vorne war viel zu harmlos und insgesamt von vielen Fehlern durchzogen“, so Union-Coach Oliver Sander.

Hat sich zu einer echten Verstärkung entwickelt: Angreifer Malte Jan Schnau landete mit dem TuS Gehlenbeck einen kam erwarteten Sieg in Alswede und markierte dabei zwei Treffer.


VEHLAGE ZIEHT DURCH
Am Ende jubelten wieder die Spieler von BW Vehlage. Auch wenn es gegen den VfB Fabbenstedt diesmal richtig knapp war. Das sah auch Trainer Heinrich Dyck so. „Wir waren wirklich nicht gut und vom Pokalspiel gegen Tengern am vergangenen Donnerstag noch platt. Fabbenstedt hätte sicherlich einen Punkt verdient gehabt. Auf jeden Fall stimmte die Einstellung, das Spiel auch nach dem 1:2-Rückstand noch einmal drehen zu wollen. Wenn man oben steht, hat man halt auch manchmal das nötige Quäntchen Glück“, ergänzte Dyck, der sich schon auf das Kreispokalendspiel gegen den Bezirksligisten FC Preußen Espelkamp freut. Dabei konnte BW Vehlage auch das Fehlen der verletzten Dominik Schütz (er fällt mit einem Muskelfaserriss wohl noch vier Wochen aus) und Vitali Klunk sowie des gesperrten Marc-Oliver Dyck kompensieren. Zum Matchwinner wurde Marcel Löwen mit seinem Doppelpack in den Schlussminuten.


FABBENSTEDT ÄRGERT SICH
Eigentlich spielte den Fabbenstedtern viel in die Karten. Spätestens als der reaktivierte Markus Böschemeyer in der 73. Minute zum 2:1 traf. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir gerade am Ende des Spiels mehr Körner hätten, da Vehlage ja noch das Pokalspiel in den Knochen steckte. Aber man muss auch den Hut vor der Vehlager Energieleistung ziehen. Dennoch sind wir enttäuscht, dass wir nicht mindestens einen Punkt mitgenommen haben. Wir haben am Ende einmal nicht aufgepasst und das hat Vehlage sofort bestraft. Wir hatten zwischen der 60. und 80. Minute unsere Chancen auf das dritte Tor. Dann wäre das Spiel sicherlich nicht noch einmal gekippt“, meinte VfB-Trainer Rainer Mannel nach der Partie.


ZWEI GRÄBER-TORE
Nach zwei Niederlagen in Folge konnte TuRa Espelkamp den Hattrick zwar verhindern, doch so ganz zufrieden war Trainer Jörg Rodewald verständlicherweise nicht. Zwei Mal konnte Thomas Gräber für die Turaner vorlegen, doch das reichte am Ende nicht zum Sieg. „Wir waren die bessere Mannschaft und hätten das Spiel eigentlich gewinnen müssen. Deswegen bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, wohl aber mit der Leistung. Das ging eindeutig wieder in die Richtung, die wir anstreben“, lautete Rodewalds Fazit.


SIEG IM KELLERDUELL
Am Ende war zumindest das Ergebnis mit 4:0 klar für den SSV Pr. Ströhen. Auf dem Platz war es aber lange Zeit ausgeglichen. „Uns fehlt momentan einfach etwas das Selbstvertrauen und auch das Tempo im Spiel. Deswegen sind die drei Punkte ganz wichtig für den Kopf. Wir hätten sicherlich früher das erste Tor machen müssen. Dann wäre es einfacher geworden. Aber fairerweise muss man sagen, dass auch Lübbecke seine Chancen hatte“, meinte SSV-Spielertrainer Andre Krause. Ähnlich sah es auch Lübbeckes verletzter Coach Sascha Blase. „In der ersten Halbzeit war es absolut ausgeglichen. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen. Nach dem Gegentor mussten wir aufmachen und die Räume hat Pr. Ströhen dann genützt. Spielerisch war es dennoch von beiden Seiten sehr überschaubar“, so Blase.


DEBAKEL FOLGT DER SIEG
Am Samstagabend war die Stimmung bei Sven Kassen und Wolfgang Wischmeyer sicherlich sehr unterschiedlich. Da hatte das 6:1 von Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach für ein Stimmungshoch bei Kassen gesorgt und für Katerstimmung bei Wischmeyer. Nach dem Aufeinandertreffen am Sonntag sah die Welt komplett anders aus. „Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, wer spielen möchte, sollte mich nicht auf das Gladbach-Spiel ansprechen. Daran haben sich gehalten“, flachste ein gut gelaunter Tonnenheider Coach. „Dieser Sieg ist mir natürlich wichtiger. Die Mannschaft hat hart gearbeitet und kämpferisch die beste Leistung seit langem abgeliefert. Es gibt wirklich kein Haar in der Suppe zu finden“, freute sich der Eintracht-Coach.

Wichtig für die Stabilität im Spiel war die Rückkehr von Torben Kreienbrock. Zudem stach der als Mittelstürmer aufgebotene Abwehrspieler Moritz Wiegmann mit den beiden siegbringenden Toren. Wischmeyers Kollege Sven Kassen hatte ein paar Fragezeichen nach dem Spiel im Kopf. „Diese Niederlage ist schwer zu erklären und tut auch ein bisschen weh. Tonnenheide hat aber auch gut verteidigt und in den richtigen Momenten, wenn wir am Drücker waren, die Tore gemacht“, so Kassen. Seinen Humor hatte Kassen aber dennoch nicht verloren. „Die Zweite und Dritte haben auch verloren. Das wollten wir offensichtlich nicht nachstehen“.

Aufrufe: 027.9.2017, 07:30 Uhr
Michael MeierAutor