2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Die erste Überraschung ist perfekt: Der Aufsteiger FC Ebenau (in blau) schlug den Titelkandidaten Aue-Wingeshausen (in weiß) mit 1:0.
Die erste Überraschung ist perfekt: Der Aufsteiger FC Ebenau (in blau) schlug den Titelkandidaten Aue-Wingeshausen (in weiß) mit 1:0. – Foto: vö

Spies schockt Aue-Wingeshausen

Ebenau düpiert Titelkandidaten – Weißtals „Zwote“ setzt erste Duftmarke – Kredenbach/Müsen bejubelt Derbysieg

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Faustdicke Überraschung vor großer Zuschauermenge auf dem Sportplatz in Beddelhausen: Aufsteiger FC Ebenau besiegte den hoch gehandelten TSV Aue-Wingeshausen vor eigener Kulisse mit 1:0 (0:0) – und das aufgrund einer starken kämpferischen und läuferischen Leistung völlig verdient. Kapitän Daniel Spies erzielte den Siegtreffer in der 63. Minute mit einem überlegten Schuss in die kurze Ecke, nachdem der FCE äußerst selbstbewusst aus der Pause gekommen war. Der Führungstreffer fiel keineswegs überraschend, TSV-Torhüter Marcel Sonneborn hatte sein Team bereits zuvor mit starken Reflexen vor einem Rückstand bewahrt.

Der TSV konnte in keiner Phase an die starken Leistungen aus der Vorbereitung anknüpfen und brachte das Gehäuse der Gastgeber in 90 Minuten nie ernsthaft in Gefahr. Ebenau stand defensiv dicht gestaffelt, lauerte auf Standardsituationen und setzte nach vorn immer wieder Nadelstiche. Das erkannte TSV-Trainer Torben Belz neidlos an: „Die Mannschaft mit dem größeren Willen hat verdient gewonnen, wir werden uns steigern müssen.“ FCE-Coach Boris Jonjic freute sich dagegen darüber, dass sein Team den Matchplan hervorragend umgesetzt hatte. Besonders brisant: Am Mittwoch im Kreispokal treffen beide Teams erneut aufeinander.


Des einen Leid ist des anderen Freud: So könnte man die Euphorie im Lager der Weißtaler Reserve beschreiben, als sie von dem Ergebnis aus Beddelhausen erfuhr. „Jetzt haben wir schon mal drei Punkte mehr“, schmunzelte TSV-Trainer Bernard Krasniqi nach dem souveränen 6:1-Sieg seiner Mannschaft über den SV Eckmannshausen. Der Wille, das Titelrennen für sich zu entscheiden, wird den Kickern vom „Henneberg“ nicht nur von außen zugeschrieben, er gehört für Krasniqi zum Selbstverständnis: „Mein Ziel ist es definitiv, in dieser Saison aufzusteigen. Eine Chance in dieser Form wie jetzt, ohne A-Liga-Absteiger und ohne die besten drei Teams der Vorsaison, gibt es nicht noch einmal.“

Ein solch zielsicheres Auftreten legte die Reserve des Landesligisten auch im ersten Saisonspiel an den Tag. Von einem frühen Gegentreffer – Julian Koch hatte für den SVE einen Freistoß versenkt (12.) – ließ sich die Krasniqi-Elf nicht beirren und sendete in der Folge eine deutliche Kampfansage an die Konkurrenz: Michael Kaiser schnürte einen Viererpack (21./29./55./68.) und Martin Harazims Doppelpack (36./53.) machte gegen Eckmannshausen das halbe Dutzend voll. „Wir waren dominant und fussballerisch klar besser. Das Gegentor war nur ein Extra-Schub für uns, um die Chancen, die wir in den ersten Minuten liegen ließen, eiskalt auszunutzen. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient“, schilderte ein hörbar zufriedener Krasniqi.


Spannung und Dramatik erlebten die Zuschauer in Hesselbach. Am Ende verdienten sich die Gastgeber mit einer guten Moral einen Punkt. Florian Wick brachte die Elf aus Banfetal frühzeitig in Führung (3.), allerdings drehten die Diedenshäuser die Partie schnell durch Treffer von Philipp Dienst (15.) und Philipp Fischer per Strafstoß (35.). Nach dem Seitenwechsel markierte zunächst Tim Schäfer den Ausgleich für den SVO (54.), doch im Gegenzug gingen die Gäste erneut in Führung durch den zweiten Treffer von Philipp Fischer (55.). In der Schlussphase belohnten sich die Gastgeber durch den erneuten Ausgleich durch Tim Schäfer (79.).

Marco Schiavone trauerte als Coach der Gastgeber dennoch zwei verlorenen Zählern hinterher. Nach der frühen Führung habe sein Team das Fußballspielen eingestellt, aber in der zweiten Halbzeit „haben wir wieder wacher agiert und waren klar die bessere Mannschaft“. Bei zwei Lattentreffern hatten die Gastgeber großes Pech. Diedenhausens Trainer Björn Kleinwächter sprach von einem insgesamt gerechten Ergebnis: „Wir haben die ein oder andere Chance liegen lassen und die Hesselbacher auch. Wir sind mit dem Punkt zufrieden.“

Der FC Benfe (in grün) fertigte die Reserve der Sportfreunde aus Birkelbach ab.
Der FC Benfe (in grün) fertigte die Reserve der Sportfreunde aus Birkelbach ab. – Foto: bw


Die Messe auf dem Sportplatz in Birkelbach war schnell gelesen: Knapp 40 Minuten brauchten die Gäste aus Benfe, um den Kantersieg einzufahren. Nach wenigen Sekunden klingelte es erstmals, als Tom Joshua Oft zur frühen Führung einnetzte (2.). Danach nahmen die Benfer die Birkelbacher Reserve nach allen Regeln der Kunst auseinander: Gerrit Blecher mit drei Treffern (20./34./39.) und Tom Joshua Oft mit seinem zweiten Tor (30.) schossen noch vor der Halbzeitpause den deutlichen Endstand heraus.

„Damit waren wir noch gut bedient“, konstatierte ein völlig angefressener Birkelbacher Trainer Christian Nusch und wurde deutlich: „Das war teilweise völlige Aufgabe und totale Unlust.“ Für den neuen Benfer Trainer Björn Küste war es dagegen ein Einstand nach Maß.


Das hatte sich der SV Schameder zum Start deutlich anders vorgestellt: In Eschenbach setzte es zum Auftakt eine völlig unnötige Pleite. „In der ersten Halbzeit haben wir Eschenbach durch kapitale Schnitzer förmlich zum Tore schießen eingeladen“, ärgerte sich SV-Spielertrainer Kevin Knebel, der keineswegs mit Selbstkritik sparte: „Ich inklusive.“ Höchst ärgerlich sei gewesen, dass man vorne leider trotz hochkarätiger Einschussmöglichkeiten eine Fahrkarte nach der anderen geschossen habe.

Eine leichte Aufgabe hatten folglich Marvin Weber (6.), Florian Dreier (20.), Luca Maciejewski (22.) und Robin Berghäuser (54.), die für die Eschenbacher trafen. In Hälfte zwei resignierten die Wittgensteiner keinesfalls und kamen durch Tore von Moritz Braun (53.), Lukas Menn (62.) und Thomas Ludwig (87.) auf 3:4 heran. Chancen auf den Ausgleich waren da – doch mit dem 5:3, erneut durch Dreier, machten die Gastgeber den Deckel drauf und sicherten sich den „Dreier“. Kevin Knebel: „Wenn man solche Fehler macht wie wir, dann muss man das unter dem Strich leider akzeptieren.


Mit einem ganz starken Endspurt sicherte sich der VfB Banfe den verdienten Heimsieg gegen die Gäste aus Siegen. Dass die Banfer überhaupt zittern mussten, obwohl sie schnell nach Toren von Alexander Klaus (7.) und Marvin Vahland (16.) führten, war für Trainer René Röthig auch nicht so ganz zu verstehen: „Wir haben nach einer halben Stunde irgendwie den Faden verloren und in der zweiten Halbzeit dann auch unsere Ordnung.“

Ein verschossener Elfmeter von Jonas Weber sowie der Anschlusstreffer durch Lukas Klappert (52.) sorgten für weitere Nervosität bei den Gastgebern. „Um das Gegentor haben wir gebettelt“, ärgerte sich René Röthig. Nach dem 3:1 von Marvin Vahland (82.) kamen die Gäste im direkten Gegenzug wieder heran durch ein Freistoßtor von Christopher Hill (82.). Erst in der Nachspielzeit setzte Spielertrainer René Röthig endgültig den Deckel per Elfmeter drauf (90.+3). Der Sieg hatte jedoch einen bitteren Beigeschmack: Drei Spieler des VfB verletzten sich und werden auch nicht so schnell wiederkommen.


Um mal ein passendes Fazit vorne weg zu schießen: „Den Gegner hätten wir an einem normalen Tag schlagen können, aber wir haben gespielt, als hätten wir den Abend davor gesoffen und wollten dann in einem Freundschaftsspiel antreten.“ Dieser Satz stammt von Jörg Garbe, der zusammen mit Miguel Lopez-Catala die zweite „Welle“ der SpVg. Bürbach trainiert und eine 0:1-Auftaktpleite seiner Mannschaft beim SV Dreis-Tiefenbach gesehen hatte.

Lopez-Catala schloss sich seinem Mitstreiter an und fügte an: „Wir waren heute nicht voll da. Die Pässe waren nicht genau und weil wir zu weit vom Gegner weg waren, sind wir weder in Zweikämpfe noch in zielführendes Pressing gekommen. Dass aktuell fünf, sechs Spieler ausfallen, kann keine Ausrede sein. Diese Niederlage war vermeidbar, aber verdient.“ Das alles kann den Spielern des SV Dreis-Tiefenbach egal sein. Dank eines Treffers von Marcel Rode (80.) fuhren die Kicker von der „Dreisbe“ im ersten Spiel die ersten drei Punkte ein.


In der Vorsaison hatte der FC Hilchenbach bei der Erstauflage des Derbys gegen die SpVg. Kredenbach/Müsen einen deutlichen 5:0-Sieg eingefahren. Das Rückspiel fiel der Corona-Pandemie zum Opfer, doch der Spielplan wollte es so, dass die Elf vom „Kellershain“ direkt am ersten Spieltag die Chance zur Wiedergutmachung bekam. Und die saß: Hilchenbach kassierte eine 3:1-Pleite und SVH-Coach Sven Wojda zeigte sich dementsprechend verärgert: „Wir hatten gewiss 80 Prozent Ballbesitz. Aber wenn man aus gefühlt acht, neun Chancen nur ein Tor macht, braucht man sich nicht wundern, dass man am Ende gegen eine erfahrene Mannschaft verliert. Abgesehen davon, kann ich den Jungs aber keinen Vorwurf machen.“

Nach einer torlosen ersten Halbzeit lief noch alles glatt für die Gäste: Max Baumgärtel schoss die Wojda-Elf in Front (53.). Doch Kredenbach/Müsen zeigte sich in der Folge gnadenlos effektiv und drehte dank eines Doppelpacks von Florian Braun (63./82.) und eines Treffers von Philipp Busen (92.) das Spiel. Bitteres i-Tüpfelchen für die Gäste: Kapitän Torben Juksaar flog wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Platz und muss im nächsten Spiel zuschauen (92.).

Aufrufe: 020.9.2020, 22:20 Uhr
klug/bw/vöAutor