Nach intensivem Videostudium legten die Verantwortlichen des VfB 03 daher Beschwerde ein, weil das Foul doch eher harmloser Natur war. Das erkannte in dieser Woche auch Clemens Lüning, dem der Verein das Filmmaterial zur Verfügung stellte. "Die Sperre ist auf zwei Begegnungen reduziert - die Mindestsperre für solche Vergehen", berichtet Rainer Schlottmann. Der 2. Vorsitzende des Hildener Traditionsklubs, im Hauptberuf praktischerweise Rechtsanwalt, fügte hinzu: "Mit den Spielen in Wuppertal und Schonnebeck ist die Sperre abgegolten." Und sah seine Zuversicht damit bestätigt.
Optimistisch ist Schlottmann jetzt auch vor dem wichtigen Duell gegen die auf Rang fünf liegenden Homberger. "Vor zwei Jahren haben wir die mit 7:0 besiegt", erinnert er sich gerne an eine frühere Glanztat in der Oberliga zurück. Gleichwohl gesteht er: "Damals ging es für uns um nichts mehr." Dennoch blickt der leiderprobte Schalke-Fan positiv nach vorne: "Wir haben jetzt zweimal eine gute Leistung gezeigt, sind dafür aber nicht belohnt worden." Aller guten Dinge sind also drei, und wenn es nach Sascha Dum geht, soll diesmal ein Sieg dabei herausspringen. Der Innenverteidiger freut sich, am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) wieder ins Geschehen eingreifen zu dürfen. "Es hätte mich sehr gewundert, wenn es bei der hohen Sperre geblieben wäre - das war doch zu eindeutig", sagt er. In der Zuschauerrolle hat er einen wesentlichen Grund für die beiden vergangenen Niederlagen erkannt. "Zweimal haben wir jetzt innerhalb von zwei Minuten zwei Tore bekommen - das muss einem zu denken geben", stellt er fest und führt weiter aus: "Das ist ein faszinierendes Phänomen, das es immer wieder gibt. Gerade in den ersten beiden Minuten nach einem Tor brennt es noch einmal - entweder man kassiert noch eines oder trifft selber." Die Erklärung liegt für Dum auf der Hand: "Das liegt nicht an den fußballerischen Fähigkeiten, sondern an der Konzentration. Deshalb müssen wir über 90 Minuten und die Nachspielzeit topkonzentriert sein." Ein Rat, der gegen Homberg hilfreich sein kann, endlich wieder einen Sieg einzufahren und einen Schritt aus der Abstiegszone zu machen. Die Chance, den Tabellenfünften zu schlagen, sieht Dum allemal. "In Wuppertal haben wir keine schlechte Rolle gespielt. Viele haben sicher nicht damit gerechnet, dass wir das Pokalspiel nach einem 0:2 zur Pause noch einmal spannend machen." Auch für den Auftritt in Schonnebeck ernteten die Hildener viel Lob - am Sonntag muss jetzt aber auch das Ergebnis stimmen.