2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Nach dem souveränen 4:0-Erfolg über Landsberg geht der TSV 1865 Dachau um Spielertrainer Fabian Lamotte (li.) mit der besten Ausgangslage in den letzten Spieltag. F: Hielscher
Nach dem souveränen 4:0-Erfolg über Landsberg geht der TSV 1865 Dachau um Spielertrainer Fabian Lamotte (li.) mit der besten Ausgangslage in den letzten Spieltag. F: Hielscher

Versetzung gefährdet: Sieben Teams, sieben finale Chancen

34. Spieltag - Bayernliga Süd: Es geht nichts mehr in den letzten Wochen: Landsberg zittert vor dem Totalabsturz +++ Finale dahoam: Kottern will's mit den eigenen Fans im Rücken gegen Erlbach richten +++ Zur rechten Zeit zeigt die Formkurve nach oben: Pipinsried will sich mit dritten Sieg in Serie in Kirchanschöring retten +++ Bogen braucht einen Dreier gegen Dachau und muss dann auf Niederlagen von Vilzing und Schwabmünchen hoffen

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Vorhang auf für den letzten Akt im Drama um den direkten Klassenerhalt. Sieben Teams haben in der Bayernliga Süd noch mehr oder weniger gute Chancen, das Ticket für die nächste Spielzeit ohne den Umweg über die Relegationsmühle zu lösen. Völlig bizarr würde es werden, wenn der Fall eintreten würde, dass am Ende sechs Teams mit 42 Punkten über die Ziellinie gehen würden. Dann müssten mit Sicherheit die Rechenschieber ausgepackt werden. Definitiv durch ist der BCF Wolfratshausen, der die entscheidenen Direktvergleiche für sich entschieden hat. FuPa hat die Stimmungen bei den sieben Zitter-Klubs vor dem letzten Spieltag eingefangen.


TSV 1865 Dachau (Platz 10, 42 Punkte)
Restprogramm: (A) TSV Bogen
Nach dem Horrorstart in die Frühjahrsrunde und den privat bedingten Rückzug des langjährigen Trainers Marcel Richter hat Neu-Coach Fabian Lamotte gerade noch rechtzeitig den Turnaround geschafft. Sieben Zähler gab`s aus den letzten vier Partien, nur beim starken FC Unterföhring unterlagen die Dachauer knapp mit 1:2. Letzte Woche putzten die Kreisstädter den TSV Landsberg glatt mit 4:0. Großes Plus des TSV: Torjäger Oliver Wargalla läuft auf der Zielgeraden noch einmal zu großer Form auf. Gegen die Lechstädter netzte der Goalgetter gleich dreimal ein. Das hat ihm und dem gesamten Team viel Selbstvertrauen für das Saisonfinale in Bogen gegeben. "Wir wollen den noch fehlenden Punkt holen, um den Klassenerhalt perfekt zu machen. Trotzdem werden wir voll auf Sieg spielen", kündigt Spielertrainer Fabian Lamotte eine entschlossene Dachauer Elf an. Der Chefanweiser kann dabei fast auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Nur hinter dem Einsatz von Michael Hutterer steht noch ein dickes Fragezeichen, der Defensivakteur laboriert an einer Gehirnerschütterung.



TSV Landsberg (Platz 11, 41 Punkte)
Restprogramm: (H) VfR Garching
Der TSV Landsberg schleppt sich dem Saisonende entgegen. Seit Wochen geht gar nichts mehr. Auf die 1:2-Heimpleite gegen den TSV Bogen folgte die glatte 0:4-Abfuhr beim direkten Konkurrenten in Dachau. Die Landsberger können also tatsächlich noch in die Abstiegsrelegation rutschen. Und jetzt kommt auch noch der VfR Garching in den Hacker Pschorr Sportpark, der den Meistertitel am Samstag unter Dach und Fach bringen möchte. Düstere Aussichten also für die Lechstädter. "Leider sind wir aufgrund der letzten Wochen wieder nach unten durchgereicht worden, haben aber es aber nach wie vor in unseren Händen, gegen den Aufsteiger den direkten Verbleib zu realisieren. Wir müssen unsere letzten Kräfte bündeln und einen echten Fight abliefern. Dass wir es können, habe ich in der Partie gegen Unterföhring gesehen,daran müssen wir uns aufrichten und hochziehen. Ich erwarte einen starken VfR Garching, der zu Recht als erster Aufsteiger feststeht", appelliert TSV-Coach Sven Kresin an sein Team, noch einmal alles rauszuhauen. Stefan Strohofer hat sich bei den Landsbergern verletzt, eine genaue Diagnose steht noch aus, es handelt sich aber wohl um eine Muskelverletzung. Zudem fehlt nach wie vor Rekonvaleszent Manuel Detmar, der sich nach seinem Kreuzbandriss im Aufbautraining befindet.



FC Pipinsried (Platz 12, 40 Punkte)
Restprogramm: (A) SV Kirchanschöring
Die Ausgangslage für den FC Pipinsried ist klar: Ein Sieg beim längst geretteten SV Kirchanschöring würde der Truppe aus dem Dachauer Hinterland das Ticket für die Bayernliga-Saison 2016/17 sichern. Bei einem Remis oder gar bei einer Niederlage wäre der Klassenerhalt auch möglich, allerdings wär dann der FCP auf Schützenhilfe aus Erlbach, Unterföhring oder Wolfratshausen angewiesen. Die Gelb-Blauen wollen sich aber auf keine Rechenspiele einlassen. Großes Plus: Die Form spricht für Pipinsried, die letzten beiden Partien wurden gewonnen. Letzte Woche zerlegte der FCP die SpVgg Hankofen mit 5:1 und ist damit gerüstet für das große Finale. Doch Coach Bernd Weiß hat vor dem Duell im Rupertiwinkel ein paar Personalsorgen: "Der Ausfall von Philip Grahammer tut uns natürlich sehr weh. Bei Serge Yohoua ist es wie jede Woche eine Lotterie, ob er spielen kann. Mit einem Auswärtssieg wären wir durch, es sollte aber auch schon ein Punkt reichen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Mannschaften in der Tabelle um uns herum ihre Spiele gewinnen. Aber in Kirchanschöring ist es nicht leicht, weil da auch die vielen Zuschauer ihre Mannschaft sehr gut unterstützen."Der Chefanweiser muss auf die Dienste der langzeitverletzten Fahrettin Izci (Patellasehnenriss), Tobias Heinzinger (Innenbandriss) und Arthur Kubica (Muskelverletzung) verzichten. Philip Grahammer ist wegen einer roten Karte gesperrt. Der rechte Verteidiger Martin Finkenzeller hatte diese Woche Grippe. Der Einsatz von Serge Yohoua (Knieprobleme) ist fraglich.

TSV Kottern (Platz 13, 39 Punkte)
Restprogramm: (H) SV Erlbach
Angst vor der eigenen Courage. Letzte Woche in Wolfratshausen zitterten dem TSV Kottern die Knie. Am Ende setzten sich die Farcheter mit 4:2 durch und sicherten sich den Klassenerhalt. Die Allgäuer verpassten es damit zum wiederholten Male, den entscheidenden Schritt Richtung Klassenerhalt zu gehen. Jetzt muss ein Heimsieg am letzten Spieltag her. Vom Papier her machbar, denn der Gegner aus Erlbach steht schon als Relegant fest und hat seinen Fokus bereits auf die Entscheidungsspiele gelegt. "Nach der völlig unnötigen Niederlage in Wolfratshausen haben wir nun unser "Finale dahoam". Das positive an der ganzen Sache ist, dass wir es selber in der Hand haben und nicht auf andere angewiesen sind. Wir wollen am Samstag aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Meine Mannschaft wird bis in die Haarspitzen motiviert sein, und mal ehrlich, was gibt es schöneres, als den Klassenerhalt im letzten Spiel zuhause im eigenen Stadion vor den eigenen Fans perfekt zu machen. Meine Mannschaft weiß, dass sie noch harte 90 Minuten vor der Brust hat. Jetzt heißt es Ärmel hoch krempeln und mit Wille und Leidenschaft zum Klassenerhalt", appelliert TSV-Coach Kevin Siegfanz an seine Elf. Die Allgäuer können nahezu aus dem Vollen schöpfen, nur Robin Volland fehlt wegen einer Knieverletzung.



TSV Schwabmünchen (Platz 14, 39 Punkte)
Restprogramm: (A) FC Unterföhring
Mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten DJK Vilzing haben sich die Schwabmünchner wieder ans rettende Ufer gehievt - und den Platz wollen sie im letzten Spiel beim FC Unterföhring mit aller Macht verteidigen. "Wir wollten uns die Chance erarbeiten, dass wir es am letzten Spieltag noch selbst zum direkten Klassenerhalt schaffen können. Das ist uns gelungen. Nun haben wir ein echtes Finale und dazu müssen wir beim FC Unterföhring antreten. Wir werden einen Sieg brauchen, um uns endgültig zu sichern. Die Spannung ist natürlich hoch. Aber wir dürfen jetzt nicht verkrampfen und zu viel Druck aufbauen. Da müssen wir die richtige Mischung finden bei einem Gegner, für den es um nichts mehr geht", weiß TSV-Coach Tobias Strobl und war in dieser Trainingswoche bemüht, die Balance zwischen Anspannung und Lockerheit zu finden. Geht der Auftritt bei der Pummer-Elf schief sind die Schwaben gleich zweimal auf Schützenhilfe angewiesen. Wolfratshausen muss in Vilzing gewinnen und der TSV Kottern muss zuhause gegen den SV Erlbach den Kürzeren ziehen. Zumindest personell hat der TSV keine Sorgen. Die Rotsperre von Stürmer Daniel Raffler ist abgelaufen, er kehrt in den Kader zurück. Damit stehen alle Mann zur Verfügung.








DJK Vilzing (Platz 15, 39 Punkte)
Restprogramm: (H) BCF Wolfratshausen
Nach einer verkorksten Rückrunde steht die DJK Vilzing vor dem abschließenden Match gegen den BCF Wolfratshausen mit dem Rücken zur Wand. Die Huthgartenkicker brauchen einen Heimdreier, um den Gang in die Abstiegsrelegation abzuwenden. Bei einem Unentschieden sind die Gelb-Schwarzen auf Schützenhilfe des FC Unterföhring angewiesen, der DJK-Konkurrent TSV Schwabmünchen zu Gast hat. Die Hausherren müssen beim Saisonfinale auf ihren Chefcoach Uli Karmann verzichten, der sich in den seit Monaten geplanten Familienurlaub verabschiedet hat. "Mich interessieren keine Rechenspiele. Wir können es immer noch aus eigener Kraft richten und ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs. In den letzten Wochen und Monaten ist vieles nicht optimal gelaufen, aber das ist jetzt absolute Nebensache. Wir haben die große Chance, einen versöhnlichen Abschluss zu schaffen", betont Vilzings Co-Trainer Thomas Seidl, der wieder auf Kapitän Sebastian Niebauer und Stefan Reiser zurückgreifen kann. Ob Tobias Bräu rechtzeitig fit wird, stellt sich erst kurzfristig heraus. Definitiv nicht dabei sind Erich Vogl, Daniel Völkl, Benedikt Schmid und Matthias Graf.


TSV Bogen (Platz 16, 36 Punkte)
Restprogramm: (H) TSV 1865 Dachau
Die Chancen des TSV Bogen auf den direkten Klassenerhalt sind nach der 1:4-Pleite beim SV Heimstetten am Pfingstsamstag auf ein Minimum gesunken. Die Rautenstädter müssen ihr Heimspiel gegen Dachau gewinnen, zeitgleich müssten die Konkurrenten aus Vilzing und Schwabmünchen ihre Spiele verlieren. Dann würde der Dreiervergleich für Bogen den Ausschlag geben. Eine Rechnung mit vielen Unbekannten, wie Lehrer und TSV-Coach Andreas Wagner natürlich weiß: "Nach der praktisch feststehenden Relegation haben wir uns über Pfingsten kurz geschüttelt. Ab sofort läuft bei uns die Vorbereitung auf die Entscheidungsspiele." Gegen Dachau werden neben Matthias Dürmeyer wohl die Offensivkräfte Andreas Meyer und Patrick Fuchs ausfallen. Für Rückkehrer Marco Jordan wird es eine Art Vorbereitungsspiel werden. Ziel ist es für den TSV Bogen, sich sinnvoll auf die Relegation vorzubereiten. "Wir wollen uns natürlich gut verkaufen und werden nichts abschenken. Zudem können wir frei aufspielen und wollen uns mit einer guten Leistung Selbstvertrauen holen", lautet die Vorgabe von Coach Wagner für das letzte Punktspiel.


Aufrufe: 020.5.2016, 13:50 Uhr
Mathias Willmerdinger / dmeAutor