2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielvorbericht
– Foto: Brennpunkt Orange

Harte Probe für die Männerfreundschaft

Es ist kein Geheimnis, dass Wismut-Trainer Marcus Dörfer und Preußen-Coach Thomas Wirth eine "Männerfreundschaft" pflegen. Für beide Übungsleiter ist das Duell deshalb sicher ein ganz besonderes.

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Eigentlich könnten sich beide Trainer im Vorfeld freundschaftlich auf ein Unentschieden einigen. Denn dann bleiben beide Vereine ungeschlagen und die Freundschaft unbelastet. Doch die Sportsmänner würden sich auf diesen Deal nicht einlassen. Dazu sind beide zu ehrgeizig...

Zumal die BSG Wismut Gera auch gerade so richtig in die Erfolgsspur gefunden hat. Nach dem Auftaktremis gegen Heiligenstadt feierte die Elf von Marcus Dörfer vier Siege in Serie und übernahm die Tabellenführung. Gnadenlos effektiv präsentierte sich die Wismut letzten Freitag gegen Ehrenhain und feierte am Ende einen 7:0-Kantersieg. Den Doppelspieltag vergoldeten die Steg-Kicker dann am Sonntag bei SCHOTT Jena und grüßen nach der Niederlage von Schleiz seit dem vom Platz an der Sonne.

Diese erste Niederlage fügte dem starken Neuling aus Schleiz ausgerechnet Preußen Bad Langensalza zu. Die Elf von Thomas Wirth verlegte ihr Freitagsspiel gegen Sondershausen um zwei Tage nach vorne. Ausgeruht wurde dann der Neuling aus Schleiz mit 4:0 geschlagen, womit auch die Preußen weiter ungeschlagen sind - neben Wismut als einziges Team der Liga.

Im Vorjahr sahen die Zuschauer am Steg ein 10-Tore-Spektakel, was die Wismut am Ende mit 7:3 für sich entschied.

Das sagen beide Trainer vor dem Samstagsspiel gegeneinander...

Marcus Dörfer (Trainer BSG Wismut Gera): "Für uns persönlich und für uns war es wichtig zu sehen, dass wir auch Spiele für uns ziehen, in dem es enger wird. Nach dem intensiven Spiel gegen Ehrenhain war es uns Sonntag schon anzumerken, dass die Kräfte knapper wurden. Und SCHOTT darf man nie unterschätzen, denn sie waren nah am Punktgewinn. Sie haben viel dafür getan und die zweite Luft bekommen. Für unsere Ziel war es wichtig, dass wir solche Spiele trotzdem gewinnen. Wir können uns ein stückweit den Bedingungen anpassen und nicht nur Hurra-Fußball spielen. Auch wenn wir mal kompakt stehen, finden wir Lösungen. Das ist gut zu wissen.

Jetzt geht es gegen meinen Freund Wirthi. Er war der erste der mich am Sonntag beglückwünscht hatte zur Tabellenführung. Die Glückwünsche konnte ich zurückgeben, weil er uns ja mit dem Sieg gegen Schleiz dazu verholfen hatte. Wir haben einen wirklich guten Draht. Es ist ein besonderes Spiel für mich, aber auch ein wichtiges. Preußen kommt mit einer breiten Brust. Sie haben erst einen Tabellenführer geschlagen und wollen das sicher wiederholen. Sie haben eine junge, agile Truppe mit gutausgebildeten Fußballern. Das ist schon nicht ohne und wir werden es sicher nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Personell gibt es keine große Veränderungen bei uns bis auf die Langzeitverletzten. Bei Olli Hoffmann hoffen wir, dass er demnächst ins Training einsteigen kann."

Thomas Wirth (Trainer Preußen Bad Langensalza): "Mit den vier Punkten aus den letzten beiden Spielen sind wir durchaus zufrieden. In Sondershausen hatten wir mehr vom Spiel und klare Möglichkeiten in Führung zu gehen. Am Ende müssen wir froh sein, dass wir noch in der letzten Minute den Ausgleich geschafft haben. Positiv ist auf jeden Fall, dass wir nie aufgeben und bis zum Schluss immer an unsere Chance glauben. Schleiz hat am Sonntag gerade in den ersten 20 Minuten gezeigt, warum sie aktuell zu den Topteams der Liga gehören. Sie haben brutal gutes Pressing und ein sehr gutes Umkehrspiel gezeigt. Die Rote Karte nach 20 Minuten hat sie dann aus der Bahn geworfen. Meine Jungs haben es dann richtig, richtig gut gemacht. Wir haben Gegner und Ball laufen lassen und unsere Chancen gnadenlos genutzt. Somit geht der Sieg - auch in der Höhe - völlig in Ordnung.

Dass Marcus und ich gut befreundet sind, ist mittlerweile jedem bekannt. Dazu gehört noch Daniel Sander vom SV Jena Zwätzen. Wir telefonieren regelmäßig, treffen uns und tauschen uns über Gott und die Welt aus. Aber wir sind hier in Verantwortung für unsere Teams und jeder möchte am Wochenende gewinnen. Wismut ist für mich die absolute Topadresse in der Liga. Der Aufstieg geht nur über sie. Sie können sich eigentlich nur selbst schlagen. Mit Urban, Haupt und Zerrenner haben sie sich positionsspezifisch enorm verstärkt. Den Verein, den positiv bekloppten Fans, Marcus und dem Umfeld würde ich den Aufstieg gönnen. Wismut gehört in die Oberliga. Aber wir fahren nicht zum Freundschaftsspiel nach Gera, sondern wollen unter Beweis stellen, dass wir uns entwickelt haben und es Wismut so schwer wie möglich machen. Nach dem 3:7 im letzten Jahr haben wir noch eine Rechnung offen. Wir werden mit 100 Prozent Leidenschaft auflaufen und wollen ein Stolperstein werden.

Zu den Verletzten kommen noch Früh und Scheer dazu. Vielleicht kehren Finger und John zurück. Das wird das Abschlusstraining zeigen."

Aufrufe: 01.10.2020, 16:30 Uhr
André HofmannAutor