2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
– Foto: Julia Ritter

Der Punkte-Hamster im Thüringenliga-Laufrad

Wann hat das Warten ein Ende? Das fragen sich die Anhänger vom 1. SC 1911 Heiligenstadt. Denn nach sechs Spieltagen wartet die Elf von Ronny Löwentraut immer noch einen Sieg.

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Eine Scheibe abschneiden kann sich der etablierte Thüringenligist aus der Kurstadt da vom Neuling aus Erfurts Norden. Denn die Mannschaft von Christian Stieglitz konnte schon vier volle Erfolge einfahren.

Trotz der bereits 13 Punkte auf der Habenseite wird Christian Stieglitz uns eine Elf einen Teufel tun, die Favoritenrolle in Heiligenstadt anzunehmen. Mit dem Slogan "Der Star ist das Team" wollen die Kicker von der Erfurter Grubenstraße Woche für Woche weiter die Etablierten der Liga als "Punktehamster" (O-Ton Stieglitz) ärgern. Dass auch die erste Niederlage vor zwei Wochen (0:3 in Weida) den Neuling nicht umhaut, bewies die Mannschaft letzte Woche eindrucksvoll beim 4:0 gegen Sonneberg.

Der 1. SC 1911 Heiligenstadt ist mit vier Unentschieden der Remis-König in der jungen Saison. Punktgewinne gegen Wismut Gera oder Arnstadt deuten das Potential der jungen Mannschaft von Ronny Löwentraut zweifelsohne an. Einzig ein volles Erfolgserlebnis fehlt, um den Knoten zum Platzen zu bringen. Das soll nun gegen den Aufsteiger her.

Die bisherige Direktbilanz spricht für die Gäste aus Erfurt Nord. 2002/03 und 2005/06 standen sich beide vier Mal in der Thüringenliga gegenüber, wobei Erfurt Nord drei Mal gewann, u.a. zwei Mal in Heiligenstadt. Auch das letzte Duell 2014/15 im Pokal entschieden die Landeshauptstädter für sich mit 3:2.

Das sagen beide Trainer vor dem Spiel...

Ronny Löwentraut (Trainer 1. SC 1911 Heiligenstadt): "Das Spiel in Frankenhausen war in der ersten Hälfte ein Up and Down. Ein frühes 0:1 danach klare Feld- und Chancenvorteile für uns, dann wurde uns ein glasklarer Elfer an Lerch verwehrt. Er kam zwar zum Abschluss, dieser war aber seiner Fairness zu verdanken, weil er stolpernd und halb fallend versuchte abzuschließen ...(!), sowie ein „Kann-Elfer“ für Frankenhausen mit den zweiten Angriff im Spiel des Gastgebers, welcher vom starken Sternadel gehalten wurde und wiederum danach klare Chancen für uns und dem 1:1 durch Rohner. In der zweiten Hälfte war das Spiel ausgeglichener mit Chancen auf beide Seiten, die größten hatten Berger, Wilhelm für uns und Kammlott für die Hausherren. Am Ende stand für uns das vierte Remis im sechsten Spiel. Wir müssen unsere Durchschlagskraft und Abschlüsse im Offensivbereich weiterhin verbessern, um unsere Spiele zu gewinnen, während es defensiv in den vergangenen Spiele sehr klar und souverän war.

Erfurt Nord hat sich schnell und gut als Neuling in der Thüringenliga eingelebt. Sie spielen einen technisch bzw. offensiv guten Ball und haben ein gutes Grundgerüst im Stamm. Wir erwarten einen selbstbewussten und abgezockten Gegner aus der Landeshauptstadt.

Personell wird weiterhin Peric und Thunert ausfallen und der Langzeitverletzte Stellmann."

Christian Stieglitz (Trainer FC Erfurt Nord): "Wir haben mit Sonneberg eine sehr starke Mannschaft zu Null bezwungen. Das heißt wir stehen gut, was auch als Aufsteiger unsere Philosophie und Basis ist. Wir wollen Punkte hamstern. Als Aufsteiger musst du zu Hause gewinnen und auswärts versuchen was zu holen. Mir hat das Spiel gegen Sonneberg gezeigt, dass wir eine Mannschaft dominieren können. Wir haben sie vor der Pause an die Wand gespielt und hätten da höher führen können, um eine gewisse Ruhe zu haben. In der zweiten Halbzeit haben wir sie spielen lassen und haben am Ende zweimal zugestochen. Wir haben einen gewissen Reifeprozess durchlaufen und können auch mal ein Ergebnis verwalten bzw. runterspielen.

Mit Heiligenstadt erwartet uns ein sehr schwerer Gegner. Sie sind auf Platz Vier der ewigen Thüringenliga-Tabelle auf FuPa. Sie haben eine junge Mannschaft mit drei, vier Leuten, die schon mehrere Jahre da sind. Da wird es drauf ankommen die Mischung zu stören, die jungen Spieler zu verunsichern und körperlich dagegenzuhalten. Wir wollen immer wieder Nadelstiche setzen, um zum Erfolg zu kommen. Wir werden nicht viele Chancen bekommen. Die, die wir haben, wollen wir effizient nutzen. Wir wollen endlich mal nach einem Heimsieg das Ding auswärts veredeln. Wir wollen im Gesundbrunnenstadion nicht baden gehen.

Wie in den sechs Wochen zuvor werden wir rotieren. Das ist ein wichtiger Faktor in unseren Überlegungen in dieser Saison. Beruflich fehlt der ein oder andere. Aber bei unserem großen Kader ist das nicht relevant. Jeder in unserem Kader hat den Anspruch und die Klasse auch zu spielen."

Aufrufe: 09.10.2020, 12:00 Uhr
André HofmannAutor