2024-05-10T08:19:16.237Z

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Das letzte Mal ins gegnerische Tor getroffen haben die Blauen des FC Neustadt in der Verbandsliga  beim 2:2 gegen den FC Bad Dürrheim. Sam Samma verwandelte zwei Elfmeter und jubelte. | Foto: Patrick Seeger.
Das letzte Mal ins gegnerische Tor getroffen haben die Blauen des FC Neustadt in der Verbandsliga beim 2:2 gegen den FC Bad Dürrheim. Sam Samma verwandelte zwei Elfmeter und jubelte. | Foto: Patrick Seeger.

Verbandsligist Neustadt ist beim Letzten zum Siegen verdammt

Denzlingen hat Kuppenheim zu Gast +++ Auggen empfängt Rielasingen-Arlen +++ Linx spielt gegen Offenburg

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Im Fernduell um die Tabellenführung empfängt der SV Linx den OFV, während der Freiburger FC gegen den Kehler FV spielt. Bad Dürrheim hat Singen zu Gast, in Endingen spielen die Lahrer vor. Am Sonntag gastiert in Lörrach der 1. SV Mörsch, in Auggen sind die Rielasinger gefragt. Gleichzeitig spielt auch noch Denzlingen gegen Kuppenheim.

FC Bad Dürrheim - FC Singen 04 (Sa 14:30)
„Es ist ein wegweisendes Spiel für uns, eine Niederlage wäre fatal“, sagt Reiner Scheu. Denn dann würde sich der Rückstand seiner Bad Dürrheimer auf den FC Singen auf sechs Punkte verdoppeln. Mit einem Sieg über den Aufsteiger würden sich die Kurstädter dagegen vor die Hegauer setzen. Die haben sich, nach zuvor vier Niederlagen in Folge, mit ihrem Sieg gegen Endingen in der Nachspielzeit vom 15. auf den elften Tabellenplatz verbessert, punktgleich mit dem Zehnten. Dieser Sprung zeigt beispielhaft, wie eng es in der zweiten Tabellenhälfte zugeht.

Für den FC Bad Dürrheim war der Punkt beim 1:1 in Kuppenheim laut Trainer Scheu „Gold wert“, um den Anschluss ans hintere Mittelfeld zu halten, auch wenn die Mannschaft Drittletzter geblieben ist. Im Kampf um den Klassenerhalt wehre sie sich nach Kräften. Auf dem sehr tiefen Platz in Kuppenheim zeigten beide Teams ein kämpferisch starkes Spiel. In der Abwehr habe seine Elf allerdings in der zweiten Halbzeit „sehr zerfahren“ agiert, auch deshalb sei nach Jonas Schwers unglücklichem Eigentor der Ausgleich kurz vor Spielende etwas glücklich gewesen. Das 1:1 war Mustafa Akgüns zehntes Saisontor. Die Singener haben in ihren acht Auswärtsspielen sechs Punkte geholt. Auf dieselbe magere Ausbeute kamen die Dürrheimer in ebenfalls acht Heimspielen. Gegen den spielerisch guten, wenn auch mitunter etwas launischen Aufsteiger mit sehr erfahrenem Personal erwartet Scheu auf dem Kunstrasen ein ganz enges Spiel. „Ein Sieg wäre super.“



SV Endingen - SC Lahr (Sa 14:30)
Wenngleich es für den SVE in den vergangenen drei Spielen nur zu einem Punkt reichte, war Trainer Bernd Lupfer mit den Auftritten zufrieden: „Uns fehlt im Moment einfach das Quäntchen Glück.“ Gegen die Lahrer, die Lupfer bereits vor der Saison als heißen Anwärter auf einen der vorderen Tabellenplätze im Blick hatte, rechnet er sich dennoch etwas Zählbares aus. Man müsse einfach die Balance zwischen konzentriert arbeitender Defensive und konsequenter Offensive finden.



Freiburger FC - Kehler FV 07 (Sa 14:30)
FFC-Trainer Ralf Eckert ist etwas genervt. Nicht etwa, weil sein Team in Lahr erstmals in dieser Saison verlor, sondern weil ihm die Erwartungshaltung im Umfeld zu hoch ist. Vor jedem Spiel werde seiner Elf die Favoritenrolle zugeschoben, nicht nur vom Gegner, sondern auch von den eigenen Anhängern. „Jeder Punkt ist hart erarbeitet“, sagt Eckert, „kein Spiel ist ein Selbstläufer“. Das wird viel zu wenig berücksichtigt. „Es kann nicht sein, dass wir gegen Kehl der große Favorit sind“, so Eckert, „die sind gespickt mit oberligaerfahrenen Spielern.“ Auch wenn sie nur Tabellenzehnter sind. Die Pflegeabteilung bemüht sich, Elias Reinhardt und Kapitän Fabian Sutter fit zu bekommen.



SV Linx - Offenburger FV (Sa 14:30)
Nach dem Unentschieden gegen Kehl am Mittwochabend kommt schon am Samstag (14.30 Uhr) die nächste schwere Aufgabe auf die Offenburger zu. Der Tabellenzweite SV Linx wartet im Hans-Weber-Stadion auf den OFV – ein Team, das zu den spielstärksten Mannschaften der Liga zählt.



FV Lörrach-Brombach - 1. SV Mörsch (So 14:30)
Es war eine Partie, die eine ausgiebige Aufarbeitung erforderte. Das 2:2 beim SV Stadelhofen am vergangenen Spieltag gab für Trainer Ralf Moser einiges an Inhalt für eine tiefgründige Fehleranalyse her. Von Seiten des Fußball-Verbandligisten FV Lörrach-Brombach war es ja eine eher unterdurchschnittliche Vorstellung. Immerhin die Moral stimmte, zweimal glichen die glückhaft zu einem Punkt gekommenen Gäste aus, das ist auch ein Ausdruck von Qualität, und die bisherige Saisonkurve der Lörracher zugrunde gelegt, ist eine Fortsetzung der mauen 90 Minuten im Heimspiel gegen den 1. SV Mörsch eher unwahrscheinlich. Trainer Moser hofft darauf, dass die mutlose und wenig inspirierte Leistung beim vierten Saison-Unentschieden ein negativer Ausreißer war. Die Heimspielserie seit dem Aufstieg mit sechs Siegen aus acht Spielen und vor allem die fast durchweg leidenschaftlichen Auftritte im Grütt sprechen zudem dafür, dass der FVLB (25 Zähler) schon am Sonntag, nach dem 16. Spieltag, fast die 30-Punkte-Marke geknackt und die Distanz zum letzten Tabellendrittel ausgebaut hat. Der in dieser Saison notorisch zuverlässige Mittelfeldspieler Benedikt Nickel, der in Stadelhofen angeschlagen auf der Bank saß und die zweite Partie in dieser Saison verpasste, könnte wieder in die Startelf zurückkehren. Als Bindeglied zwischen Offensive und Defensive, als Passgeber und Lückenschließer, ist der 24-Jährige ein wichtiger Faktor im Spiel der Lörracher. Mörsch – es gibt klangvollere Namen in der Verbandsliga. Der Tabellen-13. hat in dieser Saison allerdings schon drei Auswärtspartien gewonnen.



FC Auggen - 1. FC Rielasingen-Arlen (So 14:30)
Ein Etappenziel hat Auggen erreicht. Dank einer kleinen Erfolgsserie von sieben Punkten aus drei Spielen wurde ein Vier-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz erarbeitet. Indes fordert FCA-Trainer Enzo Minardi: „Wir haben uns nur etwas Luft verschafft, wollen die Serie aber ausbauen.“ Bastian Bischoff (Gehirnerschütterung) fällt wohl aus, David Held und Manuel Paolillo kehren zurück.



FC Denzlingen - SV 08 Kuppenheim (So 14:30)
Für Karsten Bickel, Part des FCD-Trainerteams mit Armin Jungkeit, ist die Partie gegen die Mittelbadener ein sogenanntes „Sechs-Punkte-Spiel. Unser Anspruch muss einfach sein, diese Partie zu gewinnen, zumal wir zu Hause antreten“, so Bickel. Denn die ebenfalls abstiegsbedrohten Kuppenheimer sollen auf Distanz gehalten werden – selbige ist mit nur einem Punkt ohnehin sehr gering. Benjamin Bierer ist wieder ins Training eingestiegen.



SC Hofstetten - FC Neustadt (So 15:00)
Der bisher sieglose Letzte hat den Vorletzten zu Gast. Die beiden schwächsten Verbandsligateams duellieren sich. Tabellenkeller-Spitzenspiel, XXL-Abstiegskampf – egal, wie man das Spiel nennt, für den FC Neustadt ist es wahrscheinlich die letzte Ausfahrt auf der Einbahnstraße Richtung Landesliga. Neustadts Coach Benjamin Gallmann sieht es ähnlich: „Es ist vielleicht die letzte Chance, um noch einmal in den Kampf um den Klassenerhalt eingreifen zu können.“

Für Gallmann ist es zu kurz gesprungen, die Misere nur an der schwachen Torausbeute festzumachen. „Klar, das Torverhältnis spricht gegen uns. Unsere Situation aber allein darauf zurückzuführen, wäre zu einfach“, sagt der Neustädter Coach. Zu viele individuellen Fehler führten immer wieder zu einfachen Gegentoren. „das Personal wechselt ständig. Wir konnten fast nie zweimal hintereinander mit der selben Aufstellung antreten. Automatismen können sich so nur schwer einstellen.“ In den vergangenen Wochen stellte sich die Elf der Blauen aufgrund der dünnen Personaldecke allein auf, Konkurrenzkampf Fehlanzeige.

Auch vor dem „sehr schwierigen Spiel in Hofstetten“ plagen den Neustädter Trainer Personalsorgen. Mit Ranil Weerakkoddy, Christoph Bruhn (beide Urlaub) und Fabian Papa (Handbruch) stehen drei Innenverteidiger nicht zur Verfügung, ebenso der verletzte Arne Mundinger. Robin Maier und Ralf Schubnell sind wieder einsatzbereit. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass das Match in Hofstetten wohl über die fußballerischen Primärtugenden entschieden wird: Kampf, Einsatz, Wille, Laufarbeit. Wer will den Sieg jenen Tick mehr, der den Ausschlag geben kann? Welches Team ist bereit, nicht nur an, sondern über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen? Welche Mannschaft macht weniger Fehler? „Wir kommen aus einem Negativlauf, der Druck ist enorm. Aber wir wollen auf jeden Fall ein Lebenszeichen senden“, sagt Benjamin Gallmann.

Aufrufe: 016.11.2017, 18:00 Uhr
Annemarie Zwick (BZ)Autor