2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der neu in die Mannschaft gerückte Innenverteidiger Niklas Eckert machte seine Sache gut, bis er nach dem zweiten Zusammenprall benommen vom Platz musste. | Foto: Patrick Seeger.
Der neu in die Mannschaft gerückte Innenverteidiger Niklas Eckert machte seine Sache gut, bis er nach dem zweiten Zusammenprall benommen vom Platz musste. | Foto: Patrick Seeger.

Kein Glück, dafür aber Pech: Neustadt unterliegt Endingen

Bei der 0:2-Niederlage des Verbandsligisten FC Neustadt in Endingen am Kaiserstuhl geht alles schief, was schiefgehen kann.

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Gegen Endingen unterliegt der FC Neustadt 0:2 - an sich nichts Schlimmes. Zum fehlenden Glück kommt nun aber auch noch Pech dazu, getreu nach Murphys Gesetz.

„Ich weiß nicht, was wir verbrochen haben, dass uns sowas passiert“, murmelt Benjamin Gallmann. Nach Spielschluss sucht der Trainer des FC Neustadt in Endingen die Ruhe, mit gesenktem Haupt geht er fernab von allem hin und her. Ralf Schubnell sitzt ein paar Meter weiter wie betäubt auf dem Rasenteppich, während die anderen Neustädter Spieler an der Seitenlinie kauern. Alle haben Mühe dieses Spiel, diese Niederlage zu verarbeiten. Selten hat man Rolf Eckert, den sportlichen Leiter des FC Neustadt, so aufgebracht nach einem Spiel erlebt: „Das ist eine maßlose Unverschämtheit.“

Murphys Gesetz geht so: Alles was schiefgehen kann, geht auch schief. Es trifft aus Neustädter Sicht auf die 93 Minuten in Endingen auf fatalistische Weise zu. Dass dieses Spiel eine Richtung nimmt, die nur wenig mit den sportlichen Kräfteverhältnissen an diesem Tag zu tun, wird in der 29. Minute deutlich. Nach einer Standardsituation segelt der Ball hoch vor das Neustädter Tor, wo sich viele Spieler tummeln. Jan Torres, der bullige Endinger Stürmer geht zu Boden, der Schiedsrichter zeigt auf den Elfmeterpunkt und Dominic D’Antino die Rote Karte. Neustadts Mittelfeldspieler versichert, nichts getan zu haben, „das war nicht mal ein Foul“. Die Aktion zusätzlich als Notbremse zu interpretieren, ist mehr als nur abenteuerlich, zumal sich vor dem Tor viele Spieler zu einem Klumpen verdichtet haben. Torres verwandelt den Elfmeter (30.) und die sowieso schon gebeutelten Neustädter müssen in Unterzahl weiterspielen.

Personelle Probleme vor und während des Spiels

Die erste schlechte Nachricht an diesem Tag hat Trainer Gallmann schon am Morgen erreicht: Arne Mundinger hat mit mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen und ist nicht einsatzfähig. Amadou Gibba rückt für ihn in die Startelf. Die personellen Probleme verschärfen sich im Spiel: Niklas Eckert, der für den verletzten Fabian Papa in der Innenverteidigung spielt und seine Aufgabe bis dahin unaufgeregt und mit gutem Stellungsspiel erledigt, wankt nach dem zweiten Zusammenprall benommen vom Platz (37.). Gallmann gehen die Innenverteidiger aus. Markus Tritschler, ein Spieler der zweiten Mannschaft, kommt für ihn, Sascha Waldvogel rückt von der Sechs zurück in die Viererkette.
Auch in Unterzahl ist die Neustädter Notelf keinesfalls schlechter als der SV Endingen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit beginnen die Kaiserstühler bereits, das Ergebnis zu verwalten, während die Schwarzwälder mehr für das Spiel tun und versuchen, nach vorne zu spielen. Bezeichnend für den gebrauchten Tag ist, dass das 2:0 für die Gastgeber nicht nach einer herausgespielten Chance fällt, sondern aus dem Nichts. Nach einer Kopfballabwehr fällt der Ball dem kurz zuvor eingewechselten Michael Junker vor die Füße, er hält einfach mal drauf und der Ball schlägt im Neustädter Tor ein (65.). Die inaktivere Mannschaft wird auch noch mit einem Tor belohnt. Es spricht für das Neustädter Team, dass es trotz aussichtsloser Lage weiterkämpft und sich gegen das Unheil stemmt. „Uns war klar, dass da mit dem FC Neustadt eine Mannschaft kommt, die zwar Vorletzter ist, die man aber nicht so einfach wegspielen kann“, wird Endingens Trainer Bernd Lupfer später sagen.

Gute Chancen, es fehlt jedoch das Tor

Es passt ins Bild dieses Nachmittags, dass den Neustädtern im Angriff nichts gelingen will. Drei Minuten waren gespielt, als sich Tobias Gutscher auf der linken Seite durchtankt, den Ball in den Lauf von Sascha Waldvogel legt, der jedoch am herauseilenden Endinger Torhüter Ron Fahlteich scheitert. Eine Minute später hat Gibba eine Schusschance, sein Versuch wird jedoch geblockt. Kurz vor dem Ende trifft Sam Samma mit einem Kopfball die Latte des Endinger Tores (88.), auf der anderen Seite wäre so ein Ball vermutlich reingefallen. „Mir blutet das Herz“, sagt Trainer Gallmann nach Spielschluss, „die Mannschaft hat auch nach der Roten Karte mit Leidenschaft, Wille und Ehrgeiz weiter gespielt. Sie hätte einen Punkt verdient gehabt“.


Schiedsrichter: Pace (Engen) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Torres (30./Foulelfmeter), 2:0 Junker (65.).

Aufrufe: 022.10.2017, 20:16 Uhr
Jüregn Ruoff (Badische Zeitung)Autor