2024-04-25T14:35:39.956Z

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Überzahl in Ballnähe: Fabian Papa (hinten), Florian Heitzmann (verdeckt) und Tobias Falkowski umzingeln den ballführenden  Ibrahim Bayram. Motto beim Ballerobern: Viele Hunde sind des Hasen Tod. | Foto: Patick Seeger
Überzahl in Ballnähe: Fabian Papa (hinten), Florian Heitzmann (verdeckt) und Tobias Falkowski umzingeln den ballführenden Ibrahim Bayram. Motto beim Ballerobern: Viele Hunde sind des Hasen Tod. | Foto: Patick Seeger

Dezimierte Waldkircher erwarten den Spitzenreiter

Kellerduell in Bötzingen +++ SC Lahr erwartet den Tabellenzweiten

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Halbzeit in der Verbandsliga: 18 Spiele haben alle Mannschaften absolviert. An der Spitze liefern sich der FC 08 Villingen, der Freiburger FC und der FC Denzlingen einen Dreikampf. Im Abstiegskampf sieht es derzeit ziemlich hoffnungslos für den FC Bötzingen aus.

SC Lahr - Freiburger FC (Sa 14:30)
Am kommenden Samstag (14.30 Uhr) wartet auf den SC Lahr eine schwierigere Aufgabe. Der Freiburger FC, der imponierende Tabellenzweite, kommt dann ins Stadion Dammenmühle. Diesem Besuch blicken die Lahrer aber nun mit großer Gelassenheit entgegen. „Wir können nach diesem Sieg gegen Endingen nun komplett frei aufspielen“, stellte Ruf fest und verwies auch darauf, dass der SCL im Hinrundenspiel in Freiburg nur knapp verloren und dabei „eine super Leistung“ gezeigt habe. Auch sein Teamkollege Fietzeck blickt gelassen auf das Samstagsspiel. „Das Ziel war es, bis zur Pause 28 Punkte zu holen, jetzt haben wir 29. Jetzt kommt der Tabellenzweite, da haben wir überhaupt keinen Druck, da wollen wir ein gutes Spiel abliefern und schauen, ob wie etwas mitnehmen können.“ Auch in personeller Hinsicht entspannt sich die Lage bei den Schwarz-Blauen: Johannes Wirth, der unter einer Oberschenkelverletzung litt, ist wohl wieder belastbar.

FFC-Cheftrainer Ralf Eckert hat sich Anfang der Woche die Tabelle angeschaut und dabei erkannt, „dass wir eine richtig gute Vorrunde gespielt haben.“ Bei 15 Siegen und nur drei Niederlagen kommt dies beinahe einer Untertreibung gleich. Zu Saisonbeginn hätte keiner im Freiburger Lager der Mannschaft eine solche zugetraut. Nun gilt es, in den noch ausstehenden vier Spielen in diesem Jahr den Grundstock für eine ebenso erfolgreiche Rückrunde zu legen. Der SCL ist bereits in Spiel eins der zweiten Serie ein echter Gradmesser, der dem FFC schon im ersten Saisonspiel alles abverlangte, ehe Alexander Martinelli sechs Minuten vor dem Ende der Siegtreffer gelang. „Die Lahrer konnte man dort erwarten“, urteilt Eckert über die Ortenauer, die seit dem 3:0-Sieg über Endingen am Mittwochabend auf Platz sechs in der Tabelle stehen. „Das wird wieder eine Prüfung für uns“, mutmaßt er vor der Partie an der Dammenmühle, in der er vermutlich erneut auf Gildas Asongwe (Rückenprobleme) verzichten muss. Hinter dem Einsatz von Kevin Senftleber steht nach wie vor ein Fragezeichen.




FC Bad Dürrheim - SV 08 Kuppenheim (Sa 14:30)
Wieder haben die Bad Dürrheimer gut gespielt und gegen den Tabellenfünften Kehler FV wurde ihre Leistung anders als in den beiden Partien zuvor auch belohnt. Mit dem 2:1-Erfolg verbesserten sich die Kurstädter vom elften auf den neunten Tabellenplatz. Damit tauschten sie die Plätze mit dem SV Kuppenheim, der in Stadelhofen 1:4 verlor. Der Vorsprung des FC beträgt allerdings nur einen Punkt. Den möchten Trainer Reiner Scheu und seine Mannschaft unbedingt behaupten. Zum Saisonauftakt unterlagen sie in Kuppenheim mit 0:1-Toren – „denkbar unglücklich durch eine ganz komische Schiedsrichter-Entscheidung“, wie der Fußballlehrer sich erinnert. Damals seien die Salinenstädter auch „mit dem letzten Aufgebot“ angetreten. Die Verletzungsprobleme sind weitestgehend überwunden, ebenso wie die „Punktekrise“, denn eine Formkrise habe es nicht gegeben.
Die Abstiegsregion hat der FC hinter sich gelassen, doch Scheu warnt: Sieben Punkte Vorsprung auf den Fünftletzten könnten schnell aufgebraucht sein. Gegen den SVK erwartet er ein „offenes Spiel mit offenem Ausgang“. Beim Vierten der Vorsaison verläuft die Entwicklung gerade gegenläufig zu der der Dürrheimer, doch die Spiele der beiden Mannschaften seit dem gemeinsamen Aufstieg vor vier Jahren seien „immer heiße, verbissene Kämpfe“. Keinesfalls werde das zweite Heimspiel in Folge ein „Selbstläufer“, warnt der FC-Coach: „Man muss immer wieder von neuem die Maschine anrollen lassen.“ Berg ist zurück im Kader.




FC Neustadt - FC Denzlingen (Sa 14:30)
Im ersten Spiel der Runde wurde der FC Neustadt in Denzlingen vorgeführt. 0:4 – der Leistungsunterschied war in keinem anderen Verbandsligaspiel der Neustädter so groß wie in diesem Auftaktmatch: „Wir waren chancenlos. Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen“, sagt Benjamin Gallmann. Am 6. August in Denzlingen stand allerdings noch eine andere Neustädter Mannschaft auf dem Platz: Die Liga war neu, die Gegner waren neu, das Tempo und die spielerischen Anforderungen sowieso – alles war neu für die Blauen aus dem Hochschwarzwald. Der FC Denzlingen ist zwar auch Aufsteiger, die Mannschaft hat allerdings vor der sportlichen Degradierung in die Landesliga jahrelang in der Verbandsliga gespielt.
Die Neustädter Mannschaft im November ist ein andere. In der langen Niederlagenserie hatte der Kader bereits kleine Entwicklungsschritte angedeutet, beispielsweise bei der 0:1-Heimniederlage durch ein Tor in der Nachspielzeit gegen den FC Auggen. Der große Entwicklungsschritt erfolgte mit den Heimsiegen gegen Linx und Rielasingen-Arlen, beide aus der oberen Tabellenhälfte. Der FC Denzlingen wird es am Samstag mit dieser neuen Neustädter Mannschaft zu tun bekommen, Peter Schubnell und Stefan Ketterer werden allerdings erneut studienbedingt fehlen. Der FCN hat dazugelernt. Die Organisation ist besser geworden, vor allem die Ordnung bei der Arbeit gegen den Ball. Die Blauen haben das Umschaltspiel gesteigert und sich taktisch weiterentwickelt. „Es ist ein nachvollziehbarer Reifeprozess. Die Spieler haben nun auch ein besseres Gefühl für die Situation“, sagt Benjamin Gallmann, der die Mannschaft mit Bruder Klaus coacht. Für beide liegt der Schlüssel im Heimspiel gegen Denzlingen „in der Organisation. Die Räume zu kontrollieren ist das A und O“. Grundlage dafür ist, dass die Spieler konzentriert und fokussiert sind. Einsatz und Laufbereitschaft müssen stimmen. Das Spiel gegen den FC Denzlingen ist eine Reifeprüfung: Wie weit ist der FC Neustadt in seiner Entwicklung ? Das Spiel gegen den Freiburger FC hat gezeigt, dass die Blauen den Topteams schon gefährlich werden können. Ist am Samstag ein Punkt drin? Oder sogar mehr?

Als der FCD und die Hochschwarzwälder am ersten Spieltag im Einbollenstadion aufeinandertrafen und die Denzlinger am Ende des Aufsteigerduells mit 4:0 die Nase vorn hatten, war eines klar: Die Neustädter waren noch nicht in der Liga angekommen. Die „Phase des Ankommens“ hielt weiter an, die ersten acht Spiele gingen verloren. Mittlerweile hat sich der FCN zu einer Bereicherung der Liga gemausert und den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt. „ Die Neustädter haben ihre Qualitäten“, weiß FCD-Trainer Armin Jungkeit, dennoch wolle man an die gute Hinserie anknüpfen. „Wir wollen gewinnen und uns vorne festsetzen“, sagt der Coach, der keinerlei Verletzte zu beklagen hat.




FC Bötzingen - SV Solvay Freiburg (So 14:45)
„Es ist nicht einfach, dieses Spiel vorzubereiten“, sagt FCB-Coach Gilles Ekoto-Ekoto, nachdem Martin Hess, Spielausschuss und Spieler der zweiten Mannschaft, einen Schlaganfall erlitten hat. Die Kreisliga B-Partie gegen Mezepotamien Freiburg wurde daraufhin abgesagt. Hess befindet sich nach Angaben von Ekoto-Ekoto auf dem Weg der Besserung. Man werde ohne Druck ins Kellerduell gegen den direkten Tabellennachbarn gehen, so der Bötzinger Übungsleiter: „Ich möchte gern taktisch etwas Neues probieren.“ Für Solvay-Coach Boris Darvich ist die Rechnung einfach. Verliert seine Mannschaft am Kaiserstuhl, braucht man sich hinsichtlich des Klassenerhalts nur noch wenige Gedanken machen. „Gewinnen wir aber und verliert Pfullendorf in Linx, würden wir den SCP in der Tabelle überholen und wären wieder dabei“, sagt er und redet vom „letzten Grashalm“, den zu ergreifen es am Sonntag gelte. „Ein Sieg ist also Pflicht“, so Darvich, der voraussichtlich lediglich Ahmet Heffaoui, dessen Knie noch immer schmerzt, und Jannik Neef, der schon die vergangenen zwei Partien versäumte, ersetzen muss. Dagegen hofft er, dass Jason Aquiayi wieder einsatzbereit ist.



FC Auggen - SV Endingen (So 14:45)
Der Auggener Kader der Vorwoche soll gegen den SVE bei Möglichkeit eine andere Einstellung an den Tag legen als zuletzt gegen Bötzingen. „Die war mir etwas zu lasch“, kritisiert FCA-Coach Enzo Minardi, der ein intensives Spiel erwartet gegen eher defensiv orientierte Endinger. Seiner eigenen Mannschaft werde er indes eine offensive Gangart „verordnen“, so Minardi, ohne dass sie aber ins offene Messer laufe. Die am Mittwoch in Lahr mit 0:3 verlorene Partie hat es gezeigt: Es fällt den Endingern schwer, nach den schmerzlichen Tagen einfach zur Tagesordnung überzugehen, einfach so ein Fußballspiel zu absolvieren als ob nichts geschehen wäre. Auch für Sonntag ist dies noch nicht zu erwarten, auch dann wird das Ergebnis für die Endinger eher zweitrangig sein.



FC Waldkirch - FC 08 Villingen (So 14:45)
Für die Elztäler kommt es knüppeldick. Selbst Trainer Beni Pfahler, den man als 32-Jährigen durchaus einen alten Hasen nennen kann, hat derartiges Verletzungspech innerhalb einer Halbserie so noch nicht erlebt. Die Verletzung von Normen Armbruster hat sich mittlerweile tatsächlich als Kreuzbandriss herausgestellt, weswegen er ein halbes Jahr ausfallen wird. Zu allem Überfluss hat sich Sandro Rautenberg, mit neun Toren treffsicherster Schütze des FCW, im Spiel gegen Mörsch einen Mittelfußbruch zugezogen und fällt vorerst aus. Gegen Villingen passen muss auch Simon Schultis nach seiner Roten Karte. Somit sieht selbst der Waldkircher Trainer die Chancen schwinden, dass sein Team den Platz als Sieger verlässt. Seine einzige Hoffnung: „Vielleicht patzen die Villinger und wir können der Nutznießer sein.“

Der Favorit startet mit einer imposanten Erfolgsserie in die zweite Saisonhälfte: 16 Spiele in Folge sind die Nullachter unbesiegt. Ein Indiz dafür, wie stark und konstant der Tabellenführer seit Mitte August durch die Liga tingelt. Torjäger Nedzad Plavci gibt die Ziele bis zur Winterpause unmissverständlich vor: „Alle Spiele gewinnen und alle Punkte holen, um Erster zu bleiben.“ Teyfik Ceylan untermauert die Aussage des 08-Stürmers: „Wir haben ein hervorragend funktionierendes Team, da wollen wir jetzt trotz der bisher sehr anstrengenden Runde weiter nachlegen. Dazu müssen wir konzentriert und fokussiert bleiben. In Linx hat man gesehen, dass es nie einfach ist und wir auch nicht immer als Sieger vom Platz gehen werden.“ Ein Ausrutscher in Waldkirch ist für die Spieler von Trainer Jago Maric allerdings tabu.
Der FC Waldkirch hat eine schwache Hinserie hingelegt: 16 Punkte, Platz 16, Abstiegsplatz. Zum rettenden Ufer sind es schon sechs Zähler. Seit Ende September hat die Mannschaft aus acht Punktspielen nur einen Sieg (2:1 bei Solvay) errungen. Mit 33 Toren haben Plavci und 08-Spielführer Haibt öfter getroffen als die Waldkircher Mannschaft zusammen, die auf 28 Treffer kommt. „Es wird wie im Hinspiel sein: Wir müssen anrennen, Geduld haben und warten, bis wir einen Fehler des Gegners ausnutzen können“, sagt Turan Sahin zur Strategie des Favoriten.
Der FC Waldkirch war beim 1:4 in Villingen allerdings die einzige Gastmannschaft, die im Friedengrund ein Tor erzielte. Ein Treffer dürfte aber auch dieses Mal nicht zum Punkten reichen, da die Nullachter durchschnittlich 3,5-mal pro Spiel treffen.


Aufrufe: 017.11.2016, 20:00 Uhr
Badische ZeitungAutor