2024-04-25T14:35:39.956Z

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Momentan in Schräglage: Der FC Denzlingen verliert gegen Stadelhofen und rutsch ab. | Foto: Benedikt Hecht.
Momentan in Schräglage: Der FC Denzlingen verliert gegen Stadelhofen und rutsch ab. | Foto: Benedikt Hecht.

Denzlingen verliert und rutscht weiter in der Tabelle ab

Auggen ohne Chance gegen den Tabellenführer +++ Endingen gewinnt 2:0 +++ Offenburg kann in Lörrach punkten

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Die Gewinner des Spieltags in der Verbandsliga stehen fest: Kuppenheim, Mörsch, Radolfzell und Endingen können sich in ihren Begegnungen durchsetzen und somit auch in der Tabelle nach vorne rücken. Der Verlierer des Spieltags ist der FC Auggen, der durch die Niederlage gegen Tabellenführer Linx gleich drei Plätze einbüßen muss.

Freiburger FC - 1. FC Rielasingen-Arlen 2:0
Waren die bisherigen Heimspiele des FFC zumeist äußerst eindrucksvolle Darbietungen großen spielerischen Könnens, die oft schon in Halbzeit eins in hohe Siege des letztjährigen Vizemeisters mündeten und daher große Spannung vermissen ließen, war die Partie gegen den Pokalsieger der Vorsaison der Beleg dafür, dass die Freiburger Mannschaft auch toll und am Ende erfolgreich kämpfen kann. Was angesichts einer langen Dezimierung und einer bis spät in den zweiten Spielabschnitt hinein nur knappen Führung aber auch notwendig war.
Das 1:0 fiel bereits nach einer knappen Viertelstunde. Etwa 30 Meter vor dem Tor führte Mike Enderle einen Freistoß schnell aus, zu schnell für die Defensive der Hegauer, nicht aber für Aslan Ulubiev. Allein lief er auf Gästekeeper Dennis Klose zu und ließ ihm keine Abwehrmöglichkeit. Mit einer Glanzparade gegen Marco Senftleber verhinderte er nur fünf Minuten später das zweite FFC-Tor. Kurz vor dem Pausenpfiff haderte Enderle, eigenen Angaben zufolge, mit sich selbst. Doch von seiner Äußerung („Ich bin ja so ein Dummkopf“) hörte der Referee nur exakt die zweite Hälfte, bezog diese auf sich und zeigte dem Verdutzten den Roten Karton.
In Unterzahl fand sich der FFC nach der Pause in ungewohnter defensiver Rolle wieder. Der Gast verstand es jedoch nicht, aus dem Überzahlspiel Kapital zu schlagen, Chancen spielte er sich keine heraus. Dennoch war der knappe Vorsprung für die Freiburger und ihren Anhang alles andere als dazu geeignet, sich beruhigt zurück zu lehnen. Dies konnte man freilich, nachdem Goalgetter Marco Senftleber das 2:0 erzielte hatte. Nachdem der Rielasinger Schlussmann Klose einen Freistoß von Kevin Bernauer nur abgeklatscht hatte, war er zur Stelle und spitzelte den Ball zur endgültigen Entscheidung über die Linie. Cheftrainer Ralf Eckert war zufrieden: „Wir waren besser und haben verdient gewonnen.“


Schiedsrichter: Schmidt (Ortenberg) - Zuschauer: 220.
Tore: 1:0 Aslan Ulubiev (14.), 2:0 Marco Senftleber (83.) - Rote Karte: Enderle (43., Schiedsrichterbeleidung).


FC Bad Dürrheim - 1. SV Mörsch 2:3
Herber Rückschlag für den FC Bad Dürrheim im Kampf um den Klassenerhalt: Die Mannschaft von Trainer Reiner Scheu verlor auf eigenem Platz gegen den Abstiegskampf-Konkurrenten SV Mörsch unglücklich mit 2:3. Der zweite Vorsitzende des FC Bad Dürrheim, Alexander Thumer, der sich in seinem letzten Spiel in dieser Funktion ausdrücklich einen Sieg von seinem Team gewünscht hatte, war nach dem Abpfiff konsterniert: „Den Abschied habe ich mir anders vorgestellt. Das ist eine völlig unnötige Niederlage.“
Die Partie war ausgeglichen, allerdings auf sehr mäßigem Verbandsliganiveau. Nico Tadic besaß in der Anfangsphase eine Möglichkeit für die Gastgeber, Mörschs Torwart Fabian Hegele hatte mit dem Schuss aber keine Mühe. In der 27. Minute sahen die 100 Zuschauer endlich einen guten Angriff der Heimelf: Dimitri Bärwald passte den Ball zu Mustafa Akgün und der traf aus 16 Metern ins Tor. In der 42. Minute war die Dürrheimer Abwehr nicht aufmerksam genug, Dominic Kerling konnte zum 1:1 ausgleichen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Kurstädter ihre beste Phase. Jetzt machten sie Druck. Akgün hatte schon die Gästeabwehr samt Torhüter ausgespielt, aber ein Mörscher Abwehrbein konnte den Ball im letzten Moment noch von der Torlinie kratzen (49.) Der agile Akgün belohnte sich in der 68. Minute mit seinem zweiten Treffer: Das Tor war erneut von Bärwald schön vorbereitet worden. Die Abwehr der Rot-Weißen erwies sich jedoch alles andere als sattelfest. Der eingewechselte Ruben Weißbecher markierte in der 77. Minute mit einem Schuss aus 18 Metern den Ausgleich. Spielerisch ging beim FC Bad Dürrheim nun nichts mehr. Die Partie schien unentschieden zu enden. In der vierten Minute der Nachspielzeit kam der SV Mörsch noch zu einem Eckball: Leone Preine stieg am höchsten und köpfte den Ball zum glücklichen 3:2-Gästesieg ins Tor.


Schiedsrichter: Fante (Neuenburg) - Zuschauer: 100.
Tore: 1:0 Mustafa Akgün (24.), 1:1 Dominic Kerling (41.), 2:1 Mustafa Akgün (68.), 2:2 Ruben Wessbecher (76.), 2:3 Leon Preine (90.)


SV Endingen - FC Neustadt 2:0
Der SV Endingen festigte mit dem Heimsieg eine Position in der oberen Tabellenhälfte. „Ich denke, wir haben verdient gewonnen, ohne viel Spektakel, aber mit Teamgeist“, kommentierte SVE-Trainer Bernd Lupfer die 90 Minuten des aktuellen Tabellenfünften.
Trotz der Niederlage lobte Benjamin Gallmann eine Elf. „Wir haben uns nicht versteckt, nutzen nur unsere Möglichkeiten nicht“, setzt Gästecoach auf baldige Besserung. In der Tat, die Gäste hatten zu Beginn zwei gute Chancen durch Sascha Waldvogel und Josip Katava. Dabei konnte sich der Endinger Keeper Ron Fahlteich auszeichnen. Nach Anlaufschwierigkeiten kamen die Kaiserstühler auf Betriebstemperatur. Ein Kopfball von Jan Torres flog knapp am Pfosten vorbei (18.). Entschlossen konnte sich der Endinger Stürmer bei der nächsten Szene durchsetzen. Dabei brachte ihn Domnic D’Antino im Strafraum zu Fall und sah für die Notbremse Rot (29.). Der Gefoulte versenkte die Kugel vom Punkt zum 1:0 (30.). Die Gastgeber kontrollierten jetzt die Partie. Den zweiten Einschlag verhinderte FCN-Torwart Rick Kiefer, der den Kopfball von SVE-Kapitän Manuel Gleichauf mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenkte.
Auch nach dem Wechsel waren die Gastgeber wieder besser im Spiel, wirkten aber in Strafraumnähe zu unentschlossen. Dieses Handicap löste der kurz zuvor eingewechselte Michael Junker, der aus 35 Meter einfach draufhielt – und die Kugel zappelte zum 2:0 (66.) im Netz. Für die Gäste hatten Sam Samma und Ranil Weerakkody noch zwei Möglichkeiten. Den dritten Treffer für die Blau-Weißen hatten die Gebrüder Lukas und Florian Metzinger auf dem Fuß (83.), waren aber beim Torabschluss zu unentschlossen. Ein Kopfball von Samma auf die Latte war die letzte nennenswerte Aktion.


Schiedsrichter: Simon Pace - Zuschauer: 190
Tore: 1:0 Jan Torres (29. Foulelfmeter), 2:0 Michael Junker (65.)
Platzverweise: Rot gegen Dominic D´Antino (29./FC Neustadt/angeblich letzter Mann)

SC Lahr - FC Singen 04 1:0
Es war wohl die Ironie des Schicksals: Der Lahrer Hakan Ilhan holte sich in der Aufwärmphase vor dem Anpfiff eine Zerrung. Für ihn rückte Joseph Kassassir in die Startelf und erzielte das Tor des Tages.
Der Gedanke der Wiedergutmachung für das Spiel gegen den SV Kuppenheim mag eine Rolle gespielt haben beim Sieg des SC Lahr (SCL) am Samstag im Stadion Dammenmühle. Der SCL hatte das Spielgeschehen von Beginn an in ihrer Hand. Schon in der 3. Minute überwand Kassassir mit einer tollen Einzelaktion den Gästekeeper Kies. Es war der Auftakt für ein Fußballspiel mit offenem Visier, wie man es von der jungen Lahrer Mannschaft gewohnt ist. Möglich wurde es nicht zuletzt durch eine starke Defensivleistung. Die Mannschaft aus dem Hegau fand kein Rezept, um den Hausherren in die Parade zu fahren. Nach 20 Minuten warteten die Lahrer Fans auf den Elfmeterpfiff: Kassassir wurde im Strafraum von den Beinen geholt, doch anscheinend bewertete Schiedsrichter Bartschat die Situation anders. Das Einzige, was fehlte, war die Würze in Form eines weiteren Tores der Lahrer Mannschaft. Martin Weschle hatte in Hälfte eins die Möglichkeit, das 2:0 und somit eine kleine Vorentscheidung zu erzielen.
Der FC Singen kam auch nach dem Pausensprudel nicht so in Fahrt wie er es zuletzt gegen den Offenburger FV gezeigt hatte. Der SCL spielte weiter nach vorne und erarbeitete sich durch Janosch Bologna und Ümit Sen die eine oder andere hochkarätige Torchance. Eine fragwürdige Rote Karte musste Simon Witt kurz vor Ende der Partie mit in die Kabine nehmen.
„Glückwunsch an die Lahrer“, sagte der Singener Trainer Vice Barjasic hinterher. „Wir müssen gegen jeden Gegner und in jedem Spiel 100 Prozent Leistung auf den Platz bringen und das ist uns nicht gelungen, was auch ein klein wenig mit unserem Verletzungspech zu tun hat.“ Zufrieden zeigte sich SCL-Coach Oliver Dewes: „Es war der erwartet ruppige Gegner. Aber wir haben aus der Niederlage in Kuppenheim gelernt, sind präsenter in den Zweikämpfen aufgetreten und haben schlussendlich durch unser schnelles Offensivspiel auch die Punkte geholt.“


Schiedsrichter: Bartschat (Untermünstertal) - Zuschauer: 120.
Tore: 1:0 Josef Kassassir (3.)


FC Denzlingen - SV Stadelhofen 2:3
Die vierte Niederlage in Folge verdüstert zusehends die Stimmung in Denzlingen. Die Gäste aus Stadelhofen konnten sich mit ihrem zweiten Auswärtssieg in dieser Runde nach Punkten wieder heranrobben an den FCD, der als 15. mittlerweile auf einem potenziellen Abstiegsplatz angekommen ist. „Es läuft nicht rund“, konstatierte der Denzlinger Trainer Armin Jungkeit. Sein Kompagnon Karsten Bickel monierte komplette Ineffektivität vor dem Tor und forderte mehr Kampfgeist von seinen Spielern: „In den Zweikämpfen waren wir oft einen Schritt zu spät.“
Dabei sprach eigentlich vieles für die Gastgeber, als Rino Saggiomo einen missratenen Abschlag von SVS-Schlussmann Sven Lissek zum 2:1 verwertete (59.). Spiel gedreht? Frank Lengner, der eingedenk der Denzlinger Personalprobleme im Angriff auftauchte, hatte vor der Pause nach einem Zuspiel von Johannes Fiand die Stadelhofener Führung von Volker Springmann (37.) umgehend egalisiert (39.). Doch was taten die Denzlinger nach der Führung? Sie stellten offensiv den Betrieb weitgehend ein. Korrekt war der Elfmeterpfiff des französischen Schiedrichters Anthony Laprêt beim Foul von Simon Schweiger an Max Wörner – Valon Salihu verwandelte zum 2:2 (73.). Nun war Denzlingen komplett von der Rolle – und Stadelhofen ungewohnt effektiv: Die insgesamt vierte Gästechance (79.) nutzte Salihu zu seinem zweiten Treffer, der dem SVS drei Punkte bescherte. Sein Trainer Daniel Bistricky lobte die Reaktion seiner Mannschaft nach dem Rückstand: „Das war heute eine Frage der Mentalität.“ Der FC Denzlingen hat sie aus seiner Sicht an diesem Tag negativ beantwortet.


Schiedsrichter: Laprêt (Straßburg) - Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Springmann (37.), 1:1 Lengner (39), 2:1 Saggiomo (59.), 2:2, 2:3 beide Salihu (73./FE, 78.).



FC Auggen - SV Linx 1:5
Wie aus Eimern schüttete es zu Beginn der Partie zwischen dem Tabellenführer Linx und den Auggenern, die sich für ein Spiel auf Kunstrasen entschieden hatten und mit hohem Tempo in die Zweikämpfe starteten. Die erste gute Chance für die Gastgeber bot sich, als Axel Imgraben auf Bastian Bischoff passte, der jedoch mit dem Torwart kollidierte (9.). Trotzdem waren es die Gäste, die nach 12 Minuten in Führung gingen, als Adrian Vollmer einen Eckball einnetzte. Eine neue Chance für Auggen wurde von Gäste-Keeper Norman Riedinger vereitelt, der bei seinem Rettungsversuch erneut mit Bischoff zusammenprallte und daraufhin ausgewechselt werden musste (14.). Doch erneut war es Vollmer, der den Ball in den Maschen versenkte und zum 0:2 aufstockte (20.), womit es in die Pause ging. Auggens Keeper Elias Kiefl war zur Stelle, als Pasquale Maisano das runde Leder direkt in seine Arme beförderte (50.) und Alexander Merkel jagte den Ball rechts am Pfosten vorbei, bevor Vollmer seinen Dreierpack perfekt machte (54.). Die Markgräfler hielten gut dagegen, nur leider war Kevin Mury zur Stelle, als Matthias Dold die Kugel genau in seine Arme beförderte (55.). Der vierte Treffer ging auf das Konto von Merkel, der den Eckball von Pierre Venturini in die Maschen jagte (61.). Dann endlich kam auch Auggen zum Zug, denn dank des Fouls an Axel Imgraben durfte Bastian Bischoff zum Elfmeter antreten und verwandelte zielsicher (62.). Wie ein Aufbäumen gegen den übermächtigen Gegner erspielte sich die Heimelf gegen Ende immer wieder gute Torchancen, die jedoch jedes Mal in letzter Sekunde durch gegnerisches Eingreifen vereitelt werden konnten. Der nächste heftige Regenguss sorgte für zunehmend rutschige Verhältnisse auf dem künstlichen Grün, was Marc Rubio den Ball erst übers Auggener Tor schießen ließ (79.), bevor er ihn doch noch zum 1:5 Endstand darin versenkte (86.).
Auggens Coach Enzo Minardi befand die Leistungen seiner Mannschaft trotzdem als gut, vor allem während der ersten Halbzeit, haderte aber mit der schlechten Chancenverwertung, die sich wie ein roter Faden durch die letzten Spiele zieht. Den Eckball zum 0:1 habe seine Elf „fahrlässig zugelassen“, so sein Resümee. Den Tabellenführer bezeichnete er als „abgebrüht in seinen Aktionen“ und als extrem starken Gegner „sowohl die einzelnen Spieler, als auch als Mannschaft gesamt.“


Schiedsrichter: Hirt (Schönwald) - Zuschauer: 270.
Tore: 0:1 Adrian Vollmer (12.), 0:2 Adrian Vollmer (20.), 0:3 Adrian Vollmer (51.), 0:4 Alexander Merkel (60.), 1:4 Bastian Bischoff (62. Foulelfmeter), 1:5 Marc Rubio (86.)
Aufrufe: 022.10.2017, 18:30 Uhr
Badische ZeitungAutor