2024-05-10T08:19:16.237Z

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Let’s dance: Spielertrainer Pfahler (links) erzielte seine ersten Saisontreffer für Waldkirch. | Foto: Patrick Seeger
Let’s dance: Spielertrainer Pfahler (links) erzielte seine ersten Saisontreffer für Waldkirch. | Foto: Patrick Seeger

5:1 über Bötzingen: Beni Pfahler bringt Waldkirch auf Kurs

Nedzad Plavci vergibt zwei Elfmeter bei Villinger Nullnummer in Mörsch +++ Furiose Schlussphase von Denzlingen in Auggen

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Wechsel an der Tabellenspitze in der Verbandsliga: Dank des eigenen Sieges und des Villinger Unentschiedens löst der Freiburger FC die Nullachter an der Spitze ab. Furios verlief die Schlussphase des FC Denzlingen, der ein 1:3 noch in ein 4:3 beim FC Auggen umdrehte.

SV Linx - SV Endingen 3:3
Der SV Endingen kommt wieder besser in Fahrt. Nach dem 3:0-Heimsieg gegen Solvay Freiburg war beim Auswärtsspiel in Linx sogar ein Sieg drin. Zweimal legte Endingen vor, zweimal glich Linx aus. Als Linx auf 3:2 erhöhte, fand Endingen die passende Antwort und vergab per Strafstoß gar den Sieg.
Das Spiel ging ungefähr so: Kaum hatte eine Mannschaft durch einen Treffer Oberwasser, folgte umgehend die kalte Dusche in Form eines Gegentreffers. So ging es schön bis in die Schlussphase, als Schiedsrichter Doering die zweite äußerst umstrittene Elfmeterentscheidung in diesem Spiel zugunsten der Kaiserstühler fälle. Wieder lief Santiago Fischer an, aber diesmal hielt der Linxer Daniel Künstle den Ball und damit einen Punkt für die Gastgeber fest. „Wir lagen zweimal in Führung, haben in der Schlussphase einen Strafstoß und zwei Großchancen ausgelassen, heute haben wir zwei Punkte verloren“, so SVE-Trainer Axel Siefert.

Tore: 0:1 Pies (17.), 1:1 Göser (20.), 1:2 Fischer (29./FE), 2:2 Dussot (30.), 3:2 Rubio (55.), 3:3 Kanwischer (61.). Zuschauer: 120. Bes.: Daniel Künstle (SVL) hält Strafstoß von Santiago Fischer (79.).



SC Lahr - Kehler FV 07 1:3
Die Lahrer haben die Rückrunde dieser Saison wie die Vorrunde begonnen: mit drei Niederlagen gegen Freiburger FC, FC Denzlingen und Kehler FV. Im Ortenauderby am Samstag nahmen sie zwei Elfmetertore hin. Jetzt bleibt ihnen noch ein Spiel, um in diesem Jahr die 30-Punkte-Marke zu knacken.
Das Derby war wie erwartet ein Spiel, bei dem um jeden Zentimeter Platzgewinn gekämpft wurde. Der SCL bot dem Oberligaabsteiger von Anfang an mehr als nur Paroli und nahm das Spiel gleich in die Hand. Doch er hatte Pech. In einer unübersichtlichen Situation sprang Markus Neu (6.) an der Strafraumgrenze der Ball an die Hand, Schiedsrichter Hafes Gerspacher entschied zum Unverständnis Aller auf Strafstoß. Die aus den letzten Spielen stark verunsicherten Rheinstädter nahmen das Geschenk an, Stefan Laifer zimmerte den Strafstoß zum 0:1 ins Netz.
Danach lag der Ausgleichstreffer in der Luft, die Lahrer spielten noch dominanter und erspielten sich hochkarätige Chancen, die Hakan Ilhan, Neu und Dennis Häusermann in der ersten Hälfte kläglich liegen ließen. Auch der zweite Elfmeter gegen den SCL resultierte aus einem unüberlegten Einsteigen des Lahrer Kapitäns Sascha Ruf. Wiederum trat Laifer an und verwandelte ohne zum 0:2.
Nach dem Pausentee warf der SCL alles nach vorne und erspielte sich zusehends weitere Platzvorteile. Er kam dann auch durch Johannes Wirth (55.) zum Anschlusstreffer. Trotz intensiver Bemühungen danach konnte der SCL aber die wacklige Kehler Defensivabteilung nicht mehr aushebeln.
Der eingewechselte Mohamed Cherief setzte nach einem Eckball der Lahrer, bei dem SCL-Torwart Dennis Fietzeck mit in den gegnerischen Strafraum aufgerückt war, nach einem Konter in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 1:3. Der Kehler Trainer Alexander Hassenstein sprach hinterher von einem „glücklichen und nötigen Sieg“. SCL-Coach Oliver Dewes war von der Leistung seiner Mannschaft überzeugt. Er steht aber wiederum nach einer guten Mannschaftsleistung ohne Punktgewinn aus den letzten drei Partien da. Aber es bleibt dabei: Dewes und der SCL wollen noch in diesem Jahr die 30 Punkte erreichen.

Tore: 0:1 Laifer (7. Foulelfmeter), 0:2 Laifer (33. Foulelfmeter), 1:2 Wirth (55.), 1:3 Cherief (90. + 3). Schiedsrichter: Gerspacher (Kandern). Zuschauer: 200.



FC Waldkirch - FC Bötzingen 5:1
Der Spielertrainer höchstselbst nahm die Sache auf dem Feld in die Hand. Mit seinen ersten beiden Saisontoren brachte Spielertrainer Benjamin Pfahler den FC Waldkirch im Verbandsliga-Derby mit dem FC Bötzingen auf Kurs. Der Tabellenletzte ließ sich zu keinem Zeitpunkt gehen und kam immerhin zum Ehrentreffer. Waldkirch indes fuhr drei wichtige und notwendige Punkte im Abstiegskampf ein.
Blitzstart für Waldkirch – Dennis Kaltenbachs präziser Pass in die Gasse verwertete Pfahler mit seinem ersten Saisontreffer zur frühen Führung für die Heimelf. In der 9. Minute erhöhte Daniele Sanso auf 2:0, als sein Schuss für Keeper Oguz Ozan unglücklich abgefälscht einschlug. In den Folgeminuten verfehlten Manuel Dick und Dennis Kaltenbach mit ihren Abschlüssen das gegnerische Tor.
Es dauerte bis zur 23. Minute, ehe sich auch Bötzingen eine Torchance erarbeitete: Ebrima Jallow eroberte den Ball und passte zum am Fünfmeterraum freistehenden Robin Ganz, der am glänzend reagierenden Lukas Lindl scheiterte. Die Gäste hatten nun ihre beste Phase und Pech, als sich Makang-Njem auf der rechten Außenbahn energisch durchsetzte. Sein strammer Flachpass in die Mitte verpassten gleich zwei Bötzinger Stürmer um Haaresbreite (39.). Der Anschlusstreffer wäre durchaus verdient gewesen.
Nach dem Seitenwechsel folgte fast eine Kopie des ersten Tores. Kaum war das Spiel angepfiffen, bediente Beni Dufner mustergültig den am Elfmeterpunkt stehenden Beni Pfahler. Gegen dessen Direktabnahme war Ozan im Bötzinger Tor machtlos. Wenig später musste der zweifache Torschütze verletzungsbedingt das Feld verlassen. Einen sehenswerten Tempogegenstoß schloss Jetmir Qorraj nach Zuspiel von Kaltenbach zum 4:0 ab (57.).
Das Bemühen der Gäste wurde 15 Minuten vor dem Abpfiff durch den Treffer zum 1:4 von Mohammed Bouzouina belohnt. Im Gegenzug hatte Kaltenbach bei einem seiner gefürchteten Freistöße, der aus knapp 20 Metern die Torlatte kratzte, Pech. Mit dem Abpfiff machte er es besser, als sein Schuss unhaltbar am rechten Torpfosten einschlug.
Beni Pfahler zeigte sich hinterher überwiegend zufrieden mit seinem Team. Teilweise seien die Tore sehr schön herausgespielt worden. Die laxe Spielweise nach der 2:0-Führung, die fast bestraft worden wäre, bemängelte er allerdings. Das frühe dritte Tor nach dem Seitenwechsel brachte die Entscheidung.

Tore: 1:0 Pfahler (2.), 2:0 Daniele Sanso (9.), 3:0 Pfahler (47.), 4:0 Qorraj (57.), 4:1 Bouzouina (75.), 5:1 Kaltenbach (90.). Schiedsrichter: Bohrer (Merzhausen). Zuschauer: 150.



1. SV Mörsch - FC 08 Villingen 0:0
Mit einem 0:0 musste sich der FC 08 Villingen beim Aufsteiger SV Mörsch begnügen und verlor damit die Tabellenführung an den Freiburger FC. Die Nullachter hatten alle Möglichkeiten für einen Sieg. Doch Nedzad Plavci brachte es fertig, gleich zwei Elfmeter zwischen der 70. und 80. Minute zu verschießen. „Es ist natürlich enttäuschend, wenn man beide Strafstöße vergibt. Mörsch hat das aber defensiv gut gemacht. Letztlich nehmen wir den einen Punkt mit und können damit leben“, sagte Villingens Coach Jago Maric nach der Partie.
Zwar hatten die Gäste die bessere Spielanlage, konnten sich jedoch kaum entscheidend in Szene setzen. Ein Freistoß des Mörschers Riedel sorgte ansatzweise für Gefahr (24.), bei den Nullachtern wurde Tobias Weißhaar bei einem Sololauf vom Mörscher Keeper gestoppt. Nach rund einer Stunde zeigte sich Villingens Keeper Christian Mendes nach einem Schuss von Riedel am Strafraumeck auf dem Posten. Auch Leiss scheiterte mit einem Vorstoß über links. Auf der Gegenseite setzte Teyfik Ceylan einen Freistoß etwas zu hoch an.
In der 71. Minute dann die Szene, in der der Oberliga-Absteiger die Partie hätte entscheiden können. Nedzad Plavci wurde im Strafraum gefoult und trat selbst zum Elfmeter an. Doch der Mörscher Torwart Hegele parierte glänzend. Sieben Minuten später das gleiche Bild. Dieses Mal wurde Turan Sahin im Strafraum gelegt und wieder versagten Plavci die Nerven. Dieses Mal lenkte Elfmeterkiller Hegele den Ball an den Pfosten. Zwar hielt die Druckphase der Villinger weiter an, doch der Siegtreffer wollte der Maric-Elf nicht gelingen.

SR: Gallus (Nordrach). Zuschauer: 180.



FC Auggen - FC Denzlingen 3:4
Eine 3:0-Führung ist keine Gewähr für einen Sieg, nicht mal für einen Punktgewinn. Diese schmerzhafte Erfahrung musste Auggen im Verbandsliga-Duell mit dem FC Denzlingen machen. Ein starker Beginn ermöglichte dem FCA ein frühes 2:0. Bis zur 69. Minute hatte gar eine 3:0-Führung Bestand, ehe die Gäste einen fulminanten Schlussakkord hinlegten und tatsächlich das Spiel in einen 4:3-Sieg drehten.
Genau wie im zurückliegenden Heimspiel traf Auggen bereits in der 1. Minute: David Held lief völlig ungebremst aufs FCD-Tor und drosch den Ball in die Maschen. Die Markgräfler griffen weiter stürmisch an, und in der 15. Minute konnte Bastian Bischoff auf 2:0 stellen. Nach einem Foul des Denzlingers Erdem Bayram an Sandro Casalnuovo gab es Elfmeter. Christian Ophoven baute den Vorsprung souverän auf 3:0 kurz vor der Halbzeit aus (43.).
Wo blieb Denzlingen? Nachdem Axel Imgraben und Ophoven weitere Gelegenheiten für die Gastgeber vergeben hatten (59., 61.), traf der Denzlinger Christian Dichtel im Nachschuss nach einer starken Parade von Elias Kiefl (69.). Der Treffer brachte Auggen sichtlich ins Schleudern. In der 84. Minute ließ es Rino Saggiomo nach einer Ecke im Auggener Tor klingeln (84.), zwei Minuten später legte er aus abseitsverdächtiger Position zum 3:3-Ausgleich nach (86.). Für den krönenden Abschluss aus Sicht der Gäste sorgte Erdem Bayram, der kurz vor Schluss das 4:3 für den Tabellendritten erzielte (89.).
Denzlingens Trainer Armin Jungkeit bemängelte an alter Wirkungsstätte ein zu lethargische Aufbauspiel vor der Pause. „Wir haben die erste Viertelstunde komplett verschlafen“, meinte er, „aber wir wollten mindestens einen Punkt holen“. Der Auggener Coach Enzo Minardi philosophierte über die Überheblichkeit seiner Mannschaft nach der 3:0-Führung. „Das war eine bittere Niederlage, nachdem wir 60 Minuten lang guten Fußball gespielt haben.“

Tore: 1:0 Held (1.), 2:0 Bischoff (15.), 3:0 Ophoven (43./FE), 3:1 Dichtel (69.), 3:2, 3:3 Saggiomo (84./86.), 3:4 Bierer (89.). Schiedsrichter: Schnurr (Hügelsheim). Zuschauer: 420.



SV Solvay Freiburg - Freiburger FC 0:3
Am Ende des Stadtderbys waren alle zufrieden, wie es sich in der Vorweihnachtszeit eben gehört. Boris Darvich, der Trainer der erwartungsgemäß unterlegenen Gastgeber, ebenso wie sein Pendant vom FFC, Ralf Eckert. Darvich war trotz abermals ausgebliebenem Erfolgserlebnis wieder mal stolz auf sein Team, „das 90 Minuten Leidenschaft und Herz gezeigt hat.“
Dass dies gegen den übermächtigen Stadtrivalen nicht ausreichen würde, habe man von Beginn an gewusst. Beide Trainer waren sich darüber einig, dass der Sieg des FFC hochverdient war. „Wir sind froh, dass wir gewonnen haben“, sagte Eckert und sprach einmal mehr die bei vielen Anhängern zu große Erwartungshaltung an: „Manche denken, wir spielen jeden Gegner an die Wand. Vielleicht sollten sie da etwas mehr Demut walten lassen.“
Der Favorit aus dem Westen brauchte auf schwer bespielbarem Terrain eine ungewohnt lange Zeit, um auf Touren zu kommen. „Die schwer zu bespielende Solvay-Elf“ (Eckert) machte es ihm so schwer wie möglich, ohne freilich selbst Chancen zu kreieren. „Ich musste mich nicht in den Dreck werfen, habe keinen Schuss aufs Tor gekriegt“, meinte FFC-Keeper Tim Kodric nach der Partie bei seinem Ex-Verein.
Kapitän Fabian Sutter traf nach etwas mehr als einer halben Stunde nach einer schönen Kombination über Mike Enderle und Marco Senftleber zum 1:0 für den FFC, ehe der eingewechselte Ex-Solvay-Akteur Karl-Luis Dees einen gelungenen Spielzug mit dem zweiten Treffer abschloss. Mit einem von Jason Aquiayi an Dees verschuldeten Strafstoß machte Marco Senftleber in der Schlussphase den Deckel drauf.
Während für Solvay das rettende Ufer in immer weitere Ferne gerät, überwintert der FFC nach dem Villinger Remis in Mörsch auf alle Fälle als Spitzenreiter, unabhängig vom Heimspiel gegen Linx am Samstag. Denn die Villinger sind dann spielfrei.

Tore: 0:1 Sutter (36.), 0:2 Dees (77.), 0:3 Marco Senftleber (86./Foulelfmeter). Schiedsrichterin: Bologna (Angelbachtal). Zuschauer: 250.


Aufrufe: 04.12.2016, 20:10 Uhr
Badische ZeitungAutor