"Star des Spieltags": Laura Wickert

Glückwunsch zum beeindruckenden, wenn auch hauchdünnen Wahlerfolg! Über 300 Stimmen konntest du erringen. Hast du eine Erklärung für die tolle Zahl?

Wickert: „Ja, das hat mich total gefreut und natürlich bin ich von dieser Zahl sehr beeindruckt. Ein wenig habe ich bei Freunden auch für mich geworben, aber natürlich hat der TSV für mich so richtig die Werbetrommel gerührt. Das scheint dann wohl geholfen zu haben (lacht). Aber auch bei meinem Ex-Verein haben viele für mich gestimmt. Das freut mich natürlich auch sehr. Insgesamt macht es mich auch stolz, mich gegen die gesamte Herrenriege durchgesetzt zu haben. Es ist ja auch eine schöne Sache für den Frauenfußball allgemein und hilft, ihn ein wenig mehr in den Fokus zu rücken.“

Ein 3:0-Erfolg in Spangenberg, bei dem dir alle drei Tore gelangen. Da ist man sicherlich nicht unzufrieden mit sich. Erzähl uns doch ein wenig von dem Spiel!

Wickert: „Natürlich bin ich sehr happy über meine drei Tore, klar. Und zwei davon waren sehr besonders, denn zum einen gelang mit ein Kopfballtor, und mit meinen 1, 65 Meter bin ich nun wahrlich kein Kopfballungeheuer. Zum anderen bin ich ja Linksfuß, habe aber auch ein Tor mit rechts gemacht, was ebenfalls so gut wie nie vorkommt.

Aber es ist kein Spruch, dass ich diese Tore nur schießen kann, wenn meine Mitspielerinnen mir die Bälle gut auflegen, sondern es ist so. Und wir haben wirklich ein gutes Spiel gemacht und eine geschlossene Mannschaftsleistung abgeliefert.“

Es war von einer Verletzung zu lesen. Wie ist da der Stand der Dinge?

Wickert: „Ja, das ist richtig. Ich hatte mir Anfang Mai eine Bänderverletzung im Fuß zugezogen und hatte da im Spiel kurzzeitig dann auch Probleme. Aber ich denke, ich kann da Entwarnung geben und hoffe natürlich, dass ich am Wochenende wieder spielen kann.“

In der Vorwoche gegen die starke TSG Lütter mit 2:1 gewonnen, aktuell Tabellenführer und auch wenn die Saison noch jung ist: was ist euch in diesem Jahr deiner Meinung nach zuzutrauen?

Wickert: „Mit zehn Punkten aus vier Spielen sind wir wirklich gut in die Saison gekommen, und auch wenn der Zeitpunkt wirklich noch sehr früh ist, denke ich schon, dass wir unter die Top Drei kommen können.“

Was zeichnet euch aus deiner Sicht als Mannschaft aus?

Wickert: „Die Stimmung ist einfach gut, es macht unheimlich Spaß. Wir haben im Sommer ein paar Neuzugänge bekommen, die wirklich gut sind, sich gut integriert haben, aber auch gut aufgenommen wurden. Zudem herrscht bei uns wenig Gezicke. Vor allem wenn es mal nicht läuft, wird sich lieber motiviert und angefeuert. Und natürlich leben wir als Team von unserer Lauf- und Kampfstärke.“

Vor dieser Saison löste Peter Antschischkin ja „Erfolgstrainer“ Günter Hahn ab. Wie sind deine Eindrücke nach den ersten Wochen und Monaten?

Wickert: „Peter passt menschlich sehr gut zu uns. Aber auch fußballerisch hat er in uns in sehr kurzer Zeit schon weiterentwickelt, hat ja beispielsweise den Libero aufgelöst und auf Viererkette umgestellt, woran wir in der Vorbereitung hart gearbeitet haben. Und alleine an der Tatsache, dass wir in vier Spielen erst zwei Gegentreffer kassiert haben, sieht man schon, dass diese Arbeit bereits Früchte getragen hat.“

Mal vom Fußball beim TSV Klein-Linden abgesehen – was treibst du denn so noch so?

Wickert: „Ich studiere In Gießen Bauingenieurwesen. Ansonsten nimmt der Fußball neben dem Studium schon die meiste Zeit ein. Aber generell bin ich sehr sportaffin und besuche auch mal Spiele der Golden Dragons (Football) oder schaue gerne auch mal die Tennis Grand Slam Turniere. Ab und an schwinge ich auch mal selbst den Schläger.“

Und altbekannt zum Abschluss: möchtest du noch etwas loswerden, das du schon immer mal loswerden wolltest?

Wickert: „Zunächst ein herzliches Dankeschön an alle, die für mich gestimmt haben. Ein Dank und ein Gruß geht an meinen alten Verein, den KSV Hessen Kassel. Aber auch beim TSV Klein-Linden bedanke ich mich natürlich und nicht nur bei meiner eigenen Mannschaft, sondern beim gesamten Verein. Denn ich weiß, dass auch bei der Jugend für mich abgestimmt wurde. Das ist natürlich schon toll. Zudem würde ich noch gerne Grüße in meine Heimat, in die Schwalm, schicken.

Abschließend möchte ich natürlich noch Werbung für unser Spiel gegen Gläserzell am Samstag um 17 Uhr machen. Es wäre natürlich toll, wenn sich dann wieder einige Zuschauer auf dem Sportplatz in Klein-Linden einfinden würden.“