»Es ist verdammt bitter«

45 Minuten lang sahen die Zuschauer keine Torszenen. Mit Michael Kornmesser im Tor für den kurzfristig beim Aufwärmen verletzten Niklas Schulze sowie Tim Pelka anstelle des verletzten Kopp in der Startelf, agierten die Gastgeber kompakt und konzentriert aus der Abwehr und ließen dem favorisierten Spitzenreiter wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Walldorf hatte zwar mehr Ballbesitz und verlagerte das Spiel in die gegnerische Hälfte, aber vor dem Strafraum war Schluss. Zwingende Torchancen ergaben sich nicht.

Aufregung gab es vielmehr zwei Mal im Strafraum der Gäste. In der 17. Minute zog Tobias Werther beim Tackling Tim Pelka die Beine weg. Die Pfeife von Schiedsrichter Maximilian Prölss blieb jedoch stumm. In der 40. Minute gab es einen Ellenbogenschlag ins Gesicht von Torben Selzer, aber erneut reagierte der Referee zum Entsetzen des Usinger Anhangs nicht. „Das ist schon verdammt bitter“, wollte Kopp das Ergebnis nicht an den beiden Szenen festmachen, sah sein Team jedoch um einen günstigeren Spielverlauf gebracht.

„Wir hätten unsere klaren Chancen nach der Pause reinmachen müssen“, haderte der Spielertrainer mit der verpassten eigenen Führung. In der 55. Minute war Pelka auf und davon und scheiterte alleine vor Torwart Kevin Darmstädter an dessen Fußabwehr. Den Nachschuss von Marco Weber parierte der Gästekeeper noch einmal reaktionsschnell. So kam es, wie es kommen musste. In der 59. Minute traf Fabian Borger mit einem Sonntagsschuss zur bis dahin schmeichelhaften 1:0 Gästeführung.

Allerdings war dem Treffer aus Usinger Sicht eine nicht geahndete, klare Abseitsstellung vorausgegangen. In der Folgezeit drängte Usingen auf den Ausgleich. Pascal Bretschneider (68.) und wieder Pelka (72.) vergaben in aussichtsreicher Position. Als die Hausherren eine Viertelstunde vor Schluss aufmachten, erzielte Marc Eichfelder das 2:0 (75.) und sorgte Nils Struwe mit einem Abstauber zum 3:0 für die Entscheidung (84.). Der 1:3-Anschlusstreffer durch den eingewechselten Darius Rienmüller (86.) kam zu spät. Vielmehr gelang Struwe per Konter in der Schlussminute noch der 4:1-Endstand für die Nummer eins der Liga.

„Unmöglich ist es nicht und wir werden auf jeden Fall Vollgas geben“, gab sich Kopp nach Spielende kämpferisch, alles für den Ligaerhalt zu versuchen und noch drei Mal zu gewinnen.

Usinger TSG: Kornmesser; Senlikoglu, R. Gilles, Laustroer (76. Wielpütz), C. Pauly, Bretschneider (79. Rienmueller), Miot-Paschke (61. Dörnte), Pelka, Guenther, M. Weber, Selzer.

RW Walldorf: Darmstädter; Werther, Ludwig (88. Deumlich), Nguyen, Herdt (80. Tayboga), Struwe, Eichfelder, Matheisen, Borger (90.+1 Bürgüz), Felter, Matheis - Schiedsrichter: Prölss (Ober-Ramstadt) - Tore: 0:1 Borger (59.), 0:2 Eichfelder (75.), 0:3 Struwe (84.), 1:3 Rienmüller (86.), 1:4 Struwe (90.). – Gelbe Karten: Senlikoglu, Kornmesser, Gilles, Pauly – Eichfelder – Zuschauer: 100.