2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Archivbild F: Hannig
Archivbild F: Hannig

D/A rettet Remis gegen Aufsteiger

Uder unzufrieden mit "blutleerem Auftritt"

Der Regionalligist SV Drochtersen/Assel hat sich am Sonntag im Kehdinger Stadion vor 698 Zuschauern 2:2 unentschieden von Aufsteiger Lupo Martini Wolfsburg getrennt. D/A bleibt mit 28 Punkten Sechster. Trainer Lars Uder wurde nach dem Spiel ungewohnt deutlich.


SV Drochtersen/Assel - USI Lupo Martini Wolfsburg 2:2
"Es war keine Stimmung auf dem Platz. Das war blutleer. Ich habe vermisst, dass die Jungs Dreck fressen wollten", sagt Uder nach dem Spiel. So kritisch gab sich der Drochterser Trainer selten. Ein Unentschieden gegen Lupo Martini sei nicht der Anspruch von D/A. Bei solch einer Qualität in der Offensive müsse sich die Mannschaft mehr Chancen erspielen.

D/A tat sich schwer im Spielaufbau gegen die abstiegsbedrohten Wolfsburger. Im Hinspiel beim unglücklichen 1:1 hatten die Kehdinger Lupo 60 Minuten lang beherrscht und Chancen für drei Spiele kreiert. Von diesem Dampf war diesmal kaum etwas zu sehen. Den ersten Abschluss erarbeitete sich der Gast. Nach vier Minuten prüfte David Chamorro D/A-Torwart Patrick Siefkes.Nach langer Verletzungspause durfte Sören Behrmann mal wieder für Drochtersen auflaufen. Der Kapitän organisierte die Vierer-Abwehrkette um Julian Stöhr, Dimitri Fiks und Eyke Kleine. Davor agierten Marcel Andrijanic und Till Hermandung.

D/A-Trainer Lars Uder richtete seine Mannschaft sehr offensiv aus. Mit dem Ball stürmten Jasper Gooßen, Alexander Neumann, Jan-Ove Edeling und Sung Hyun Jung vorne teilweise auf einer Linie. Aber die hochkarätigen Gelegenheiten blieben zunächst aus. Im Gegenteil. D/A lief sich in der Lupo-Abwehr fest. Wolfsburg strahlte bei Kontern Gefahr aus. Auch die zahlreichen Standardsituationen verpufften. Nach zwölf Minuten kam Edeling in aussichtsreicher Position zum Schuss, zielte aber genau auf Wolfsburgs Torwart Marius Sauss.

Die Gäste verzeichneten die besseren Chancen, versuchten es immer wieder aus der Distanz. Aber Siefkes stand gut. Uder sah "technische Defizite". Pässe, die seine Schützlinge "auf Kniehöhe" spielten. Uder vermisste die Umsetzung seiner Vorgaben. Wolfsburg bot D/A durchaus Räume, aber Drochtersen nutzte sie nicht zielstrebig und zudem, so Uder, "mit ein bis zwei km/h zu wenig Geschwindigkeit". Und weil der Mann verbal schon mal so in Fahrt war, verglich er die Drochterser Spielweise mit dem erfolglosen Gang zum stillen Örtchen: "Wir haben uns kurz vorm Klo in die Hose gemacht."

Beim 1:0 durch Jung in der 35. Minuten stimmten die Abläufe im Drochterser Konterspiel. Der Treffer war eine Gemeinschaftsproduktion der D/A-Offensivabteilung. Hermandungs Schuss wäre am Wolfsburger Tor vorbeigegangen. Aber Jung stand am zweiten Pfosten und hielt aus kurzer Distanz drauf. Um ein Haar wäre die Stimmung bei den Hausherren kurz vor der Halbzeit noch gekippt. Der Kopfball des Wolfsburgers Leon Henze strich ganz knapp am Drochterser Tor vorbei.

Die zweite Halbzeit begann so wie die erste. Wolfsburg hatte mehr klare Aktionen. Die klarste führte bereits in der 54. Minute zum Ausgleich. Andrea Rizzo staubte ab, nachdem Siefkes einen Schuss nur zur Seite abklatschen lassen konnte. Die Drochterser reklamierten Abseits. Schiedsrichter Marius Schlüwe gab den Treffer. D/A agierte trotz der zurückliegenden erfolgreichen Wochen ohne großes Selbstvertrauen und agierte im Wolfsburger Strafraum zu kompliziert. Defensiv kam die Mannschaft von Trainer Lars Uder ins Schwimmen. Logische Konsequenz war das 1:2 in der 64. Minute. Eine Flanke von Chamorro verwertete Timon Hallmann sehenswert aus der Drehung.

Die Führung war längst verdient. Kurz vor dem Führungstreffer scheiterte Rizzo per Kopf an der Latte. D/A hatte postwendend die Chancen zum Ausgleich. Aber Gooßen und Neumann verpassten im Strafraum aus Nahdistanz jeweils den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss. Uder reagierte und brachte mit Florian Nagel und Erdogan Pini zwei frische Offensivkräfte. Pini, sagte Uder nach dessen Rückkehr nach einer Verletzung, sei ein Spieler für die besonderen Momente. Pinis Moment kam in der 80. Minute, als er an der Strafraumecke den Ball bekam, ihn sich auf den rechten Fuß legte und mit Gefühl in den Winkel schlenzte.

Es war die letzte gute Aktion eines insgesamt schwachen Fußballspiels. Was bleibt, ist ein Punkt. Ein Zähler, der für D/A angesichts der Ausgeglichenheit der Liga noch goldwert sein könnte. Vereinspräsident Rigo Gooßen relativiert den durchwachsenen Auftritt der Mannschaft. "Wenigstens haben wir Moral gezeigt. Jeder Punkt zählt", sagt Gooßen.


Schiedsrichter: Marius Schlüwe - Zuschauer: 698
Tore: 1:0 Hyun Jung Sung (35.), 1:1 Andrea Rizzo (53.), 1:2 Timon Hallmann (63.), 2:2 Erdogan Pini (81.)

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Aufrufe: 011.11.2018, 21:29 Uhr
Tageblatt / Von Daniel BerlinAutor