2024-04-29T13:44:06.427Z

Interview
F: Raab
F: Raab

Groß-Felda: Pure Erleichterung

KLA ALSFELD: +++ Klassenerhalt perfekt +++ Spielertrainer Benjamin Seim im Interview +++

Groß-Felda . Die ganze Zeit stand der TV/VfR Groß-Felda im Abstiegskampf der Fußball-Kreisliga A unter Hochspannung. Der Spielplan hielt gleich vier „Endspiele“ gegen direkte Konkurrenten zum Saisonfinale parat – mit einem ständigen Auf und Ab. Am Samstag stand das „Alles-oder-Nichts-Spiel“ bei Queckborn/Lauter an, doch durch den Rückzug des FC Weickartshain steht der Klassenerhalt des Aufsteigers schon vor dem Schlussakkord fest. Die OZ-Sportredaktion sprach mit Groß-Feldas aktuell verletztem Spielertrainer Benjamin „Benni“ Seim (33) über seine Gefühlslage. Seim war zuvor auch in Hungen, Watzenborn-Steinberg und Nieder-Ohmen aktiv, ehe er zu seinem Heimatverein Groß-Felda zurückkehrte.

Wann haben Sie erfahren, dass der Klassenerhalt perfekt ist?

Am Mittwochvormittag. Wir haben sehr gute Kontakte nach Weickartshain und hatten schon immer mal mitbekommen, dass dort etwas passieren könnte. Und die Richtzahl der A-Liga-Klassenstärke hatten wir auch auf dem Schirm, haben uns aber nicht darauf verlassen und uns voll und ganz auf den sportlichen Teil konzentriert.

Wie war die Gefühlslage, als es offiziell wurde, dass der Klassenerhalt geschafft ist?

Es war ein komisches Gefühl. Natürlich freut man sich, aber schöner wäre es gewesen, wenn wir das am Samstag durch einen Sieg bei Queckborn/Lauter auf dem sportlichen Weg geschafft hätten. Aus diesem Grund wollen wir jetzt trotzdem dieses Spiel gewinnen, um es irgendwie dann doch auch sportlich geschafft zu haben.

Und wie hat es die Mannschaft aufgenommen?

Ähnlich. Am Mittwoch hatten wir Training und haben zunächst einmal ein Bierchen oder Radler getrunken und auf den Klassenerhalt angestoßen. Danach haben wir eine lockere Trainingseinheit absolviert, bei der der Spaß ganz klar im Vordergrund stand. Jetzt sind wir alle glücklich und zufrieden.

Ein bisschen vorgefeiert wurde also schon und wann steigt die große Nicht-Abstiegsparty?

Da wird es einiges geben. Am Samstag werden wir nach dem Spiel feiern, da ein großer Fan von uns aber seinen Geburtstag in Groß-Felda feiert, verschieben wir unsere eigentliche Abschlussfeier. Diese findet dann eine Woche später statt. Und am Vatertag wandern wir gemeinsam nach Ruppertenrod – das hat schon Tradition.

Wie sieht es im Hinblick auf die neue Saison aus, bleiben Sie Trainer?

Ja, ich bleibe und freue mich auf die Aufgabe. Wir haben eine gute Truppe und so wie es jetzt aussieht, bleibt das Team auch geschlossen beisammen. Vielleicht bekommen wir noch den einen oder anderen Spieler dazu.

Wie beurteilten Sie die Saison, es war ja ein ständiges Auf und Ab?

Es war in der Tat eine kuriose Saison, die fast wie eine Sinuskurve für uns verlaufen ist. Entsprechend groß ist jetzt die Erleichterung, denn in den vergangenen Wochen hat man sich schon sehr viele Gedanken gemacht. Für einen eigenständigen Verein, wie wir es sind, ist es eben nicht selbstverständlich in der A-Liga zu spielen, das muss man sich jedes Jahr hart erarbeiten. Wir hatten zum Ende der Vorrunde eine Phase, in der wir fast alles gewonnen haben. Das war super, aber da war uns auch klar, dass das nicht die Saison so laufen kann. Nach der Winterpause ist dann fast gar nichts gelaufen. Da haben wir oft verloren, in Kirtorf sogar 3:0 geführt und es dann noch versaut. Und dann läuft alles gegen dich, gewinnt auch noch die Konkurrenz fast alles. Aber auch in dieser Krise haben wir zusammengehalten und darauf bin ich stolz. Wir haben den Klassenerhalt nicht geschenkt bekommen, den haben wir uns hart erarbeitet und daher auch verdient.



Aufrufe: 023.5.2019, 20:05 Uhr
Volker Lehr (Oberhessische Zeitung)Autor