2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Die SG Weinheim (in Schwarz vorne David Szymkow) hat in fünf Spielen noch keinen Punkt abgegeben. Ob die Weste auch nach dem Spiel in Flonheim  weiß ist? 	Foto: BK/Axel Schmitz
Die SG Weinheim (in Schwarz vorne David Szymkow) hat in fünf Spielen noch keinen Punkt abgegeben. Ob die Weste auch nach dem Spiel in Flonheim weiß ist? Foto: BK/Axel Schmitz

Topspiel am Adelberg

Wie sich der FV Flonheim vorm Gipfeltreffen mit der überragenden SG Weinheim positioniert

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ALZEY. Wenn sich die beiden einzigen noch ungeschlagenen Teams der Fußball-B-Klasse Nord zum direkten Duell treffen, dann verspricht das einen Schlagabtausch auf Augenhöhe: Flonheim gegen Weinheim ist am Samstagabend unter den Flutlichtstrahlern auf dem Adelberg das Topspiel.

Doch von Augenhöhe will man bei den Gastgebern nichts wissen. „Weinheim ist die Übermannschaft. Das Team steht eine Etage über allen anderen“, sagt Roland Klein, Coach der Flonheimer. Eine realistische Lageeinschätzung oder doch bewusstes Understatement, um am Ende klammheimlich an den Weinheimern vorbeizuziehen?

Mit einer tadellosen Bilanz von fünf Siegen aus fünf Ligaspielen haben die Weinheimer ihre Favoritenrolle untermauert. Wenig spricht dafür, dass der Favorit noch ins Straucheln gerät. Zu breit und individuell stark besetzt ist die Wissmann-Elf, die seit Jahren ganz oben mitmischt und nun vehement ans Tor zur A-Klasse klopft.

Ganz andere Voraussetzungen hingegen in Flonheim, der jüngsten Mannschaft der Liga. Im Sommer 2019, als Roland Klein zusammen mit Dominik Becker den Trainerposten übernahm, hatte der Verein gerade den Absturz in die C-Klasse abgewendet. In der ersten Spielzeit etablierte das neue Duo den Verein im Mittelfeld der Liga, erntete Lob für seine Spielweise, holte aber noch zu selten Punkte. „Die Mannschaft ist mittlerweile abgeklärter, aber immer noch jung. Fehler gehören zum Lernprozess dazu“, meint FV-Coach Klein.

In kleinen Schritten soll es nach oben gehen. Um den Aufstieg mitspielen, aber nicht aufsteigen, heißt gegenwärtig die Devise. Hinter Weinheim, im Feld best-of-the-rest, fühlt sich das spielerisch starke Team wohl. Die Aufstiegsplayoffs sind auch diese Saison bereits das Ziel, der Sprung in die A-Klasse soll dann erst ab Sommer ins Auge genommen werden.

Und wenn es aus Versehen diese Saison schon klappen sollte? „Es wird schwer genug, eine Top-3-Platzierung zu sichern“, bremst Klein. Viele im Kader spielen ein, maximal zwei Jahre, im Aktivenbereich und müssten körperlich noch zulegen. Auch wenn das Team mittlerweile enge und hitzige Duelle wie zuletzt gegen die TuS Wörrstadt oder den TV Sulzheim für sich entscheidet, sind Leistungsschwankungen einkalkuliert.

Aber genau diese Entwicklungsschübe von eigenen Nachwuchsakteuren wie Sebastian Strzelczyk, Yannik Borger oder Joshua Baldauf zu begleiten, findet Coach Klein so reizvoll. Schon als der Verein an ihn herantrat und fragte, ob er das Traineramt übernehmen möchte, setzte der 49-Jährige auf die Jugend: „Entweder ich coache zusammen mit Dominik oder gar nicht“, machte Klein zur Bedingung, dass ihm mit Dominik Becker (Jahrgang 1998) der damalige A-Jugendtrainer des Vereins zur Seite steht.

Seitdem telefoniert das Trainerduo täglich, stimmt sich ab. Bei Trainingseinheiten mit fast 30 Spielern wird vor allem die Kadernominierung zur kniffligen Entscheidung. „Zu 95 Prozent sind wir aber auch da einer Meinung und müssen gar nicht groß diskutieren“, sagt Klein, den mit Becker mittlerweile auch eine Freundschaft verbindet.

Aufrufe: 017.10.2020, 08:00 Uhr
Henrik RampeAutor