Hermaringen empfängt Schnaitheim zum Derby

Klartext. Sieht in etwa so aus: „Nach der Klatsche gegen Hofherrnweiler war die Enttäuschung riesengroß.“ Sagt Jens Wiedenmann. Der 37-Jährige betreut zusammen mit Walter „Django“ Rembold den Fußball-Bezirksligisten SC Hermaringen.

„Klatsche“ heißt: Die Mannschaft wurde teilweise hergespielt. Besonders von Hofherrnweilers Oliver Rieger, der bei der Hermaringer 0:6-Niederlage drei Treffer erzielte. „Enttäuschung“ bedeutet zudem: Damit hätte beim SC niemand gerechnet. „Vorher hielten sich die Ergebnisse noch im Rahmen“, erklärt Wiedenmann. Doch besonders die verdiente 1:2-Niederlage gegen Mitaufsteiger AC Milan Heidenheim schmerzt und wirkt noch nach.

Hermaringen belegt momentan Platz 14 in der Tabelle und kämpft damit um den Klassenerhalt. Was jedoch nicht weiter verwunderlich ist. „Wir wussten alle, dass es eine sehr schwierige Saison wird“, betont Wiedenmann. Interessant ist es jedoch, wie der SC mit der Situation umgeht. Während die beiden anderen Kreisvertreter, die sich ebenfalls in der Abstiegszone befinden (AC Milan und VfL Gerstetten), bereits mit Trainerwechseln reagiert haben, ist im Umfeld des SC Hermaringen noch alles ruhig.

„Wir müssen jetzt aber aufpassen“, sagt der Hermaringer Coach und warnt damit vor einer Negativspirale. Denn am Sonntag, 12. Oktober, kommt mit der TSG Schnaitheim erneut eine spielstarke Mannschaft. „Sie haben sich jetzt gefunden“, sagt Wiedenmann über den Landesliga-Absteiger, der den sofortigen Wiederaufstieg angepeilt hat.

Daher werde Hermaringen den Fokus verstärkt auf die Defensive legen. „Schotten dicht“, heißt es also dann. Nach Möglichkeit. Ein Fragezeichen steht dabei jedoch hinter dem Einsatz von Florian Geyer. Der Stammtorhüter leidet unter einer Leistenzerrung, gegen Hofherrnweiler musste der 28-Jährige in der 70. Minute raus.

Im Ernstfall wird Leon Czichon einspringen. Der 19-Jährige machte am vergangenen Sonntag bei einem Gegentreffer zwar keine gute Figur, könnte dies jedoch unter „missglückte Generalprobe“ abheften. „Leon hat unser vollstes Vertrauen“, betont Wiedenmann.

Genießt ein Spieler das Vertrauen seines Trainers – spielt er auch. Oder im Umkehrschluss eben auch nicht. So war dies etwa bei Hermaringens Gegner TSG Schnaitheim am vergangenen Sonntag der Fall. Da bekam Okan Akcay bei der Mannschaftsaufstellung mit, dass er nicht in der Startelf steht. Wohl dem, der so einen Stürmer auf die Bank setzen kann. „Die Jungs, die spielen wollen, müssen mich eben durch Leistung überzeugen“, erklärt Ralf Polzer. „Okan hat noch nicht wieder zu seiner Form gefunden. Daher hat er auch nicht von Beginn an gespielt“, so der Schnaitheimer Coach.

Musste er auch nicht. Die TSG Schnaitheim setzte sich ohne Mühe beim AC Milan durch, den Schlusspunkt zum 5:0-Erfolg setzte allerdings – Akcay. Dies freute natürlich dessen Trainer umso mehr. „So muss eine Reaktion eines Spielers ausfallen“, lobt Polzer.

Der 54-Jährige konnte dabei noch nicht sagen, ob es am Sonntag Veränderungen in der Startelf geben wird. „Wichtig wird aber sein, dass wir an die Leistung gegen Milan anknüpfen. Um unseren Ansprüchen zu genügen, muss jetzt eine Siegesserie her“, betont Polzer, der defensiv ausgerichtete Gastgeber erwartet. „Hermaringen wird uns sicher nicht die Bude einrennen wollen.“

Hier alle Spiele in der Übersicht:

Fr. 18:00 Hofherrnw. - FV Sontheim So. 15:00 Nattheim - TV Lindach So. 15:00 SV Waldhsn. - Neresheim So. 15:00 Hermaringen - Schnaitheim So. 15:00 Heuchlingen - SV Ebnat So. 15:00 Gerstetten - Lorch So. 15:00 AC Milan - Unterkochen So. 15:00 Lauchheim - Neuler