2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview

Überredungskunst gefragt

Rainer Scheuer sieht die SG Lonsheim vor einer schweren Saison

LONSHEIM/SPIESHEIM. Vom Aufstiegskandidaten zum möglichen Absteiger: Der Vorjahresdritte SG Lonsheim/Spiesheim wird anders als in den Vorjahren in der Fußball-A-Klasse Alzey-Worms nichts mit dem Aufstiegskampf zu tun haben. Nach der Abgangflut hat der Verein lediglich das Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Teammanager Rainer Scheuer berichtet uns im AZ-Interview, wie sich die Situation in Lonsheim darstellt.

Herr Scheuer, der Start in die A-Klasse endete mit einem 3:3 beim VfL Eppelsheim. Entsprach der Beginn der Saison Ihren Vorstellungen?

Ja sicherlich. Wir haben viele Abgänge zu verkraften und werden gegen den Abstieg spielen.

Es war auch das erste Ligaspiel für den neuen Spielertrainer Björn Schrinner. Hat er die Vorschusslorbeeren bestätigt?

Für meine Begriffe passt das absolut. Wir sind sehr zufrieden mit ihm. Die Jungs sind mit Feuereifer dabei, er macht geiles, gutes Training, ist viel unterwegs auf Spielbeobachtung und seine Analysen in der Halbzeitansprache haben bisher bei allen Test- und Pflichtspielen zugetroffen.

Er hat keine einfache Aufgabe. Der Aderlass im Sommer war erneut groß. Unter anderem sind einige Spieler mit Ex-Trainer Levent Yalkin zum TV Freimersheim gewechselt. Wie haben Sie das aufgenommen?

Ich bin nur von einer Person enttäuscht, weil ich es schlimm finde, wenn Lonsheimer Urgesteine mitgehen. Aber ansonsten war alles sauber und ordentlich abgelaufen. Das ist nicht das Thema.

Wie lief denn die Suche nach neuen Spielern ab?

Ich war überrascht, weil ich dachte Lonsheim hätte noch einen guten Namen. Wir haben mit circa 25 Spielern gesprochen, aber davon konnte sich keiner zu einem Wechsel durchringen. Die sportliche Herausforderung, in der A-Klasse zu spielen, hat gar nicht so gezogen. Selbst vier Spieler aus der C-Klasse, die dort auffällig gut gespielt haben, sind zu Vereinen aus der B-Klasse gewechselt. Ebenfalls haben Siegprämie und Aufwandsentschädigung, die jeder Verein aus der A-Klasse zahlt, nicht gelockt.

Klingt nach einer schwierigen Suche. Was schreckte die Spieler ab?

Ich glaube, dass die Leute lieber Abstand genommen haben, weil sie Angst hatten, dass in Lonsheim gar nichts mehr geht. Das hat auch mit den Panikmachern zutun, die da außen rumrennen. Die haben uns einiges an Personal und Überredungskunst gekostet.

Mit Nicolas Roth (TuS Framersheim), Markus Stock und Steven Linke (beide Rhenania Rheindürkheim) haben sich aber immerhin zusätzlich noch drei Spieler kurz vor Ende der Frist für einen Wechsel entschieden. Sind das Verstärkungen?

Absolut. Das ist das Schöne an dem ganzen Stress: Das sind Top-Jungs, die perfekt reinpassen. Nicolas hat schon eine starke Pokalpartie gespielt, Markus ist ausgepufft und Steven war schon in jungen Jahren bei Eich in Bombenform.

TuS Wörrstadt hat sein Team aus der B-Klasse abgemeldet. Stimmt das Gerücht, dass Sie sich dadurch noch weitere neue Spieler versprechen?

Sicherlich könnten wir noch Neue gebrauchen, weil wir mit jeweils 14 Spielern in erster und zweiter Mannschaft eine dünne Personaldecke besitzen. Deshalb haben wir natürlich die Fühler ausgestreckt.

Sonntag steht nun das erste Heimspiel gegen die TSG Gau-Bickelheim an. Was erhoffen Sie sich?

Wir rechnen uns schon was aus. Gau-Bickelheim ist nicht so bravourös gestartet. Wir müssen aber auf jeden Fall darauf achten, unnötige Fouls zu vermeiden. Deren Stürmer Ümit Konyar kann Freistöße genau verwandeln.



Aufrufe: 014.8.2015, 06:00 Uhr
Nico BrunettiAutor