2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Da geht die Post ab: Die TuS Neuhausen feiert in Gundheim ihren Pokaltriumph. Foto: pa / Stumpf
Da geht die Post ab: Die TuS Neuhausen feiert in Gundheim ihren Pokaltriumph. Foto: pa / Stumpf

Neuhausen gelingt der Coup

In der Verlängerung zwingt Scheuermann-Crew die favorisierten Lonsheimer in die Knie

GUNDHEIM. Das Trikot klebt an der Haut, müffelt nach einem Gemisch aus Adrenalin, Bier, Sekt und Schweiß. Wie ein begossener Pudel sieht Tobias Scheuermann aus. Doch das ist den Spielern und zahlreichen Fans aus dem Wormser Vorort egal. Jeder will den Spielertrainer der TuS Neuhausen jetzt drücken, wo das Team doch gerade im Endspiel um den Kreispokal 2014 mit dem 2:0-Sieg in der Verlängerung nach teilweise dramatischen 90 Minuten eine kleine Sensation durch den Erfolg über die Favoriten der SG Lonsheim/Spiesheim perfekt gemacht hat.

Viele der 250 Fußballfans erweisen dem Überraschungssieger die Ehre. Auch Thomas Schwarz, der für den erkrankten Spielertrainer Levent Yalkin das Spitzenteam der A-Klasse coachte, bleibt ganz Gentleman. „Sicher, wir haben das Spiel über eine Stunde bestimmt, blieben aber ohne Torerfolg. Deshalb hat sich Neuhausen ob eines klasse Fights den Pokalsieg verdient.“ Und den feierten die Wormser nun mit „Wir sind alle Neuhauser Jungs“ ausgelassen. Bevor es soweit sein durfte, musste der Tabellenführer der B-Klasse aber lange kräftig zittern. „In der ersten Hälfte hatten wir schon einiges Glück“, räumte Scheuermann ein.

Und Neuhausen hatte mit Patrick Fuchs einen überragenden Torwart. Konnte man den Elfmeter - Denis Lorenz hatte SG-Stürmer Daniel Münzel im Strafraum gelegt -, den Fuchs gegen Serhan Güzey hielt (7.), noch in die Kategorie „Ecke geahnt“ stopfen, so wuchs der nicht gerade groß gewachsene Fuchs mit zunehmender Spielzeit immer mehr über sich hinaus. „Der ,Fuchser' hat uns im Spiel gehalten“, wusste Scheuermann nur zu genau, wer der leuchtende Pokalheld des Abends war. Irgendwie brachte Fuchs noch seine Finger an die Schüsse von Alois Elz (36.) und Ibrahim Uslu (65.). „Wenn es da 2:0 oder gar 3:0 für Lonsheim steht, hätten wir uns auch nicht beschweren können“, befand Scheuermann.

Doch Fuchs hatte dagegen etwas einzuwenden. Mit zunehmender Spieldauer übertrug sich die Sicherheit, die ihr Keeper ausstrahlte, auf das komplette Neuhauser Team. Beinahe hätte Dominik Amrugiewicz dies bei einem Konter kurz vor Ablauf der regulären 90 Minuten zum Siegtreffer genutzt, doch SG-Keeper Jens Maaß parierte prächtig (85.).

Also ab in die Verlängerung. „Neuhausen hatte mehr zuzusetzen“, sah Thomas Schwarz nun ein verändertes Bild. Konnte SG-Torwart Maaß noch gegen Daniel Zolotareov auf der Linie retten (95.), so war er gegen den anstürmenden Scheuermann machtlos. Dessen Rechtsschuss nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Zolotareov landete unhaltbar in den Maschen (102.). Bitter für Lonsheim/Spieheim: Die Entscheidung fiel per Eigentor. Eine scharfe Flanke des quirligen Zolotareov lenkte Wut Sriprathum unglücklich an Maaß vorbei ins eigene Tor (109.). Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte Neuhausen beide Hände am Pokal.

Aufrufe: 01.5.2014, 18:08 Uhr
Jürgen JaapAutor