2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Sieht Rot-Weiß Walldorf für den Titelkampf gewappnet: Mario Gotta.	Archivfoto: Uwe Krämer
Sieht Rot-Weiß Walldorf für den Titelkampf gewappnet: Mario Gotta. Archivfoto: Uwe Krämer

"Fünf Tore - das gab es noch nie"

Gruppenliga Darmstadt: Walldorfs Stürmer über das 8:1 in Lampertheim, seine fünf Tore und den Titelkampf

Die Gruppenliga-Fußballer des SV Rot-Weiß Walldorf haben am Donnerstagabend beim 8:1 (3:1)-Erfolg in Lampertheim eine starke Leistung gezeigt. Herausragend dabei war Stürmer Mario Gotta (27), der fünf Tore erzielte.

FuPa: Herr Gotta, acht Tore in Lampertheim und fünf davon von Ihnen – was war da los?

Mario Gotta: Wir wussten, dass wir zu Chancen kommen, wenn wir unser Angriffspressing spielen. Wir hatten immer wieder Ballgewinne. Und die Lampertheimer waren überfordert, das zeigen auch die zwei Gelb-Roten Karten am Ende. Sie haben oft mit langen Bällen agiert, aber wir haben uns in der Defensive gut verstärkt.

FuPa: Was heißt das?

Gotta: Letztes Jahr war unser Problem, dass wir da nicht gut aufgestellt waren. Jetzt haben wir mit Marcel Hammann und Christian Matheisen zwei sehr starke Sechser dazubekommen, und auch die Innenverteidigung wirkt stabil. Da die Defensive gut steht, können wir Offensivspieler mit einem guten Gefühl draufgehen. In der vergangenen Saison mussten wir uns auf unsere Einzelqualiäten besinnen, jetzt ist die Last besser verteilt. Da kann ich öfter im Strafraum agieren und kriege mehr Chancen.

FuPa: War Walldorf am Donnerstag so stark oder Lampertheim so schwach?

Gotta: Ich denke beides. Bei Lampertheim haben Leute gefehlt, wir konnten mit der gleichen Formation wie im Spiel davor auflaufen, das war in der vergangenen Saison ganz selten möglich.

FuPa: Ist Ihnen schon einmal ein Fünferpack gelungen?

Gotta: In einem Aktiven-Punktspiel nicht. Ich habe mal vier Tore in einem Pokalspiel für Ober-Roden gemacht.

FuPa: Ihre ersten drei Tore hat Neuzugang Fabian Borger vorgelegt. Wie groß ist sein Anteil?

Gotta: Er hat sehr präzise geflankt. Beim 1:0 hat er nach einer Ecke den abgeblockten Ball reingebracht, und ich habe ihn aus fünf Metern reingenickt. Das 3:1 war ein direkter Eckball von ihm, den ich ins Tor geköpft habe. Und beim 2:1 hat er den Ball mit einer Bogenlampe an den zweiten Pfosten gebracht, wo ich ihn ins kurze Eck geschoben habe.

FuPa: Trainer Martin war mit den bisherigen Leistungen nicht ganz zufrieden, ist in Lampertheim der Knoten geplatzt?

Gotta: Unser Trainer ist ja bekanntlich immer etwas kritischer. Wenn man Fürth 3:0, Michelstadt 6:0 und Lampertheim 8:1 schlägt, kann man nicht viel falsch gemacht haben. Beim 2:2 in Münster waren Dominik Lewis und ich nicht dabei, das kann ich nicht beurteilen. Wir müssen uns noch etwas finden und an der Feinabstimmung arbeiten, aber es sieht schon sehr gut aus.

FuPa: In der vergangenen Saison hat Walldorf knapp den Aufstieg verpasst. Was haben Sie jetzt für ein Gefühl?

Gotta: Ein viel besseres. In der letzten Runde haben uns gute Spieler im Stich gelassen, andere hatten nicht die Qualität. Wir wurden zwar als Favorit gehandelt, aber wer unsere Spiele gesehen hat, weiß, das war nicht der Fußball, den wir jetzt spielen. Letztes Jahr haben wir oft mit langen Bällen agiert. Jetzt haben wir gut ausgebildete Fußballer und spielen schön über außen. Das macht richtig Spaß. Letztes Jahr war das mehr ein Gewürge, deshalb reichte es auch nicht zum Aufstieg.

FuPa: Wer sind die schärfsten Konkurrenten im Titelkampf?

Gotta: Auf jeden Fall Fehlheim, die haben sehr gute Spieler. Dann auch Unter-Abtsteinach, die haben sich wieder verstärkt, und Heppenheim.

FuPa: Am Sonntag geht es gegen Höchst. Fällst es schwer, sich drei Tage nach so einem glanzvollen Sieg wieder zu motivieren?

Gotta: Ich freue mich auf das Spiel. Wenn ich alleine an Torjäger Rico Blecher denke – das ist eine Maschine vorne drin –, dann ist klar: Wir werden hundertprozentig dabei sein müssen, wenn wir gewinnen wollen, aber das wird uns gelingen. Wir sind alle sehr motiviert und geben auch am Sonntag Gas.

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Zur Person

Mario Gotta (27) ist seit einem Jahr für den Fußball-Gruppenligisten Rot-Weiß Walldorf am Ball- Der Stürmer lernte das Kicken bei TS Ober-Roden und war in der Jugend auch für den SV Darmstadt 98 (C-Junioren) und Kickers Offenbach (A-Junioren) im Einsatz. Als Aktiver trug er das Trikot von Kickers Offenbach II, Viktoria Urberach und zuletzt fünf Jahre von TS Ober-Roden, ehe er im Sommer 2016 nach Walldorf kam. Gotta wohnt in Egelsbach und arbeitet als Arzt in der Unfallchirurgie und Orthopädie.

Aufrufe: 01.9.2017, 23:08 Uhr
Heiko WeissingerAutor