2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Fertig machen zum Jubeln: der TV Herkenrath ist von der Kreisliga C bis zur Mittelrheinliga durchgestartet und trifft nun in der neuen Saison zweimal im Stadt-Derby auf den SV Bergisch Gladbach 09., Foto: ?Randow
Fertig machen zum Jubeln: der TV Herkenrath ist von der Kreisliga C bis zur Mittelrheinliga durchgestartet und trifft nun in der neuen Saison zweimal im Stadt-Derby auf den SV Bergisch Gladbach 09., Foto: ?Randow

TVH macht die Sensation perfekt

Am Braunsberg ist der fünfte Aufstieg in Folge perfekt - TuS Lindlar schafft Klassenerhalt

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Der TV Herkenrath hat mit einem Heimsieg über den TuS Lindlar Historisches vollbracht und ist in die Mittelrheinliga aufgestiegen - nach einem beispiellosen Durchmarsch aus der Kreisliga C. Nach dem Abpfiff durfte der TuS Lindlar mitjubeln: nach der Niederlage des SV Rot-Weiß Merl steht der Klassenerhalt fest
TV Herkenrath — TuS Lindlar 3:0 (2:0).„Im Stadion vor mir steht ein TVH-Fan” schallte es nach dem Schlusspfiff aus den Lautsprechern. Mit einer umgetexteten und zum Tanzbaren aufgepeppten Version des Schlagerklassikers von Henry Valentino feierten die Spieler und Anhänger nach vollbrachtem Werk den Sprung in die 5. Liga.

„Unfassbar”, lautete das berühmte erste Wort, das Aufstiegstrainer Michael Hornig in einer kurzen Verschnaufpause zwischen gefühlten Hunderten von Sektduschen hervorbrachte. „Dass wir als Aufsteiger nach der großartigen Vorsaison erneut so eine herausragende Spielzeit leisten können, ist unfassbar. Ich denke, wir sind verdient aufgestiegen. Die Mannschaft war vor dem Anpfiff so fokussiert, dass ich keine Zweifel hatte, dass wir heute alles klar machen werden.” Sagt?s und trat sogleich die Flucht vor der nächsten drohenden Besprenkelung mit Hochprozentigem an.

Anhaltenden Applaus erhielt die Mannschaft von allen 500 Zuschauern am Braunsberg — darunter auch den Gästefans, welche das Geleistete dieses Klubs, der vor fünf Jahren noch in der Kreisliga C kickte, zu Recht würdigten.

An dem Heimsieg war auch nicht nur ein Körnchen zu deuteln. Früh brachte Oliver Lanwer nach einem Steilpass mit einem gefühlvollen Lupfer über Gästekeeper Sascha Nussbaum den TVH in Front (12.). Wenig später landete eine Bogenlampe von Tim Weyers auf der Latte. Kurz vor dem Seitenwechsel erhöhte Marvin Wesenberg nach Sprint über die linke Seite auf 2:0 (40.) — was die TVH-Urgesteine Mirco Schulten und Denis Molnar bereits dazu veranlasste, sicherheitshalber mit dem Drahtesel für Getränkenachschub bei der nahe gelegenen Tankstelle zu sorgen.

In Durchgang zwei hatte der TuS Lindlar nach einer Stunde seine einzige ernsthafte Torchance, als Anton Zeka mit einer Direktabnahme an Schlussmann Adam Kasprzik scheiterte. Auf der Gegenseite stellte bald Alexander Laven nach Zuspiel von Weyers den 3:0-Endstand her (69.). Dass danach keine weitere Tore für die Heimelf fielen, war erstens Torwart Sascha Nussbaum, zweitens dem Pfosten beim Schuss von Kasra Gareh Chaee sowie drittens dem Schiedsrichter-Assistenten zu verdanken, der sicherlich häufiger als geboten die Fahne zur Abseitsanzeige empor schwang. Sei?s drum. . .

Als der TVH-Tross nach dem Abpfiff die Korken knallen ließ, versammelte sich der TuS Lindlar geschlossen bei der Trainerbank, um aus der Ferne die Schlussphase der Begegnung des SV Rot-Weiß Merl in Mondorf zu verfolgen.

TuS-Sportdirektor Raimund Kiuzauskas war als „Korrespondent” vor Ort und konnte schließlich von einer 0:2-Pleite des Verfolgers berichten, welche den Klassenerhalt des Klubs aus Lindlar perfekt machte. „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit gut gegen den Ball gearbeitet, am Ende geht der Sieg aber auch in dieser Höhe in Ordnung”, so Timo Diehl, der seiner Mannschaft dennoch für den vollbrachten Klassenerhalt ein Kompliment aussprach.

Währenddessen lief im Hintergrund die Musik vom TVH-Fan ohne Namen: „..aber eins das ist doch klar: Er hält zum Te-Vau-Ha, hurra, hurra!”

TuS Marialinden — FC Pesch 2:0 (0:0). TuS-Trainer Heinz-Peter Müller berichtete von einem Spiel auf schwachem Niveau, in welchem seine Mannschaft gleichwohl die bessere gewesen sei und daher am Ende auch völlig verdient gewonnen habe.

Obwohl fußballerisch nicht überzeugend, kam die Heimelf in dem auf Samstag vorgezogenen Spiel bereits im ersten Durchgang zu einigen Tormöglichkeiten — in der besten scheiterte Tim Weinrich am Aluminium des gegnerischen Gehäuses.

Nach dem Seitenwechsel zeigte der TuS Marialinden, so Müller, „mehr Galligkeit”, es unterliefen weniger Ballverluste, die Kugel lief etwas flüssiger durch die Reihen. Das Führungstor resultierte dennoch aus einer Standardsituation. Nach einer zunächst geklärten Hereingabe hatte TuS-Akteur Maik Maier aus 20 Metern Entfernung das 1:0 (60.) erzielt.

Obwohl es bis zuletzt beim knappen Vorsprung blieb, beschlich Heinz-Peter Müller zu keiner Zeit das Gefühl, es läge ein Gegentor in der Luft. Mit der schönsten Kombination des Tages besorgte der erst eine Minute zuvor eingewechselte Max Feldner in der Schlussminute nach Flanke von Maier das 2:0 für Marialinden. Feldner avancierte somit zum Joker des Tages. (r)

TuS Marialinden: Tom Brauer, Jens Käbbe (89. Maximilian Feldner), Devin Aksakalli (58. Florian Budweg), Johannes Becker, Rene Engelbertz, Pascal Peters, Tim Weinrich, Benedikt Weber, Martin Köppe (68. Marcel Spanier), Dennis Lüdenbach, Maik Maier.

Aufrufe: 025.5.2015, 21:07 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor