SC Wiedenbrück — TV Herkenrath 1:1 (1:1). In Mentalitätsfragen sind es immer auch die Trainer, die diese Haltung hervor zaubern. Vorgestern war es wieder soweit. SC-Trainer Mehnert hatte schon vor der Partie größten Respekt vor der Arbeit seines Kollegen Pepe Brunetto bekundet. Nach 92 Minuten sah er sich in seiner Einschätzung bestätigt: der TVH hat den Punkt verdient. Ja, es war sogar mehr möglich.
Noch in der 91. Minute trifft Kevin Dabo in aussichtsreicher Position das Außennetz. Das kann, nein, das muss das 1:2 sein. Für Dabo gilt weiterhin: er ist lauffreudig, macht die Bälle vorne gut fest. Nur ein Torjäger wird er womöglich nicht mehr. Sein Trainer Brunetto: „Er macht sich selbst das Leben schwer, wenn er vorm Tor anfängt nachzudenken. Zum Glück hat er das heute bei seinem Treffer nicht getan.”
Hoch verdient aufgrund der Chancenverteilung glich Dabo in der 30. Spielminute die von Daniel Schaal in der 10. Spielminute erzielte Führung vor 357 Zuschauern aus. Wie berichtet, stehen die TVH-Spieler derzeit quasi im „Schaufenster”, hoffen auf Angebote von Vereinen. Kevin Dabo soll das Interesse des VfL Bochum und des MSV Duisburg geweckt haben.
Vor dem 1:0 hatte Tchakoumi die Chance, die Bergischen in Führung zu bringen, den Pfosten getroffen. „In diesem Moment dachte ich, es läuft wieder wie in Kaan”, so der Trainer. Im Nachholspiel am Mittwoch vergab der TVH allerbeste Chancen und unterlag am Ende 0:4. Pepe Brunetto: „Wir haben wieder tolle Moral bewiesen, waren die aktivere Mannschaft. Es wirkte, als spielten wir noch um den Klassenerhalt. Wir haben über lange Zeit vieles richtig gemacht.”