2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Zu den erneuten Feierlichkeiten nach einem Erfolg im Stadt-Derby fanden sich die Fußballer des TVH begeistert zum Schlussbild zusammen.
Zu den erneuten Feierlichkeiten nach einem Erfolg im Stadt-Derby fanden sich die Fußballer des TVH begeistert zum Schlussbild zusammen.

Jubel in schwarz und weiß

Chris Burhennes TV Herkenrath ist dank des guten Torverhältnisses nur noch rein theoretisch am Regionalliga-Aufstieg zu hindern

Verlinkte Inhalte

TV Herkenraths Platzkassierer Winfried Ruailski war der gefragteste Mann. Knapp über 1000 Zuschauer drängten sich auf dem Braunsberg. Noch eine halbe Stunde nach dem Anpfiff der Partie standen Zuschauer am Kassenhäuschen Schlange. Der TVH hatte „den Tisch bereitet” für ein großes Spektakel. Schließlich kam der Ortsrivale. Schließlich sollte dieser besiegt und anschließend der Aufstieg gefeiert werden. Und tatsächlich: In der letzten Spielminute traf der TV zum Siegtreffer, der - fast - gleichbedeutend ist mit dem Aufstieg

TV Herkenrath — SV Bergisch Gladbach 3:2 (0:1). Lang gezogene Sprints des erneut immens fleißigen Jasper Löffelsend, technische Kabinettstückchen von Oliver Lanwer oder Vincent Geimer wurden in der Schluss-Viertelstunde bejubelten. Die TVH-Fans peitschten ihr Team nach vorne. Es musste mehr her als das magere Remis. Und nach 93 Minuten lag sich alles in den Armen. Es ist geschafft. Nach einer hitzigen, aber jederzeit fairen und hochgradig spannenden Partie siegt der TV Herkenrath im Derby mit einem Tor per Hacke in der Nachspielzeit und stößt das Tor zur Regionalliga West meilenweit auf.

Vom Spielverlauf durchaus überraschend gingen die Gäste mit einer Führung in die Pause. „Isko” erzielte diese per Kopf in der 45. Minute. Nun ist Daniel Isken nicht gerade ein „Riese auf der (künstlichen) Wiese”. Beide Teams hatten zuvor allenfalls Halbchancen, der TVH ein leichtes Plus beim Ballbesitz. Gäste-Rechtsverteidiger Milo McCormick war gut damit beschäftigt, den überragenden Vinc Geimer vom Tor fernzuhalten.Kurz vor der Pause häufen sich die TVH-Chancen: Antoski (26.), Lo Iacono (28.), Antoski (37.). Szenenapplaus bekommt Jasper Löffelsend, der nicht nur sehr gut Fußball spielen kann, sondern auch ein feiner Kerl ist. Er hilft Dennis Weis, der sich nach einem Zusammenprall mit Oliver Lanwer verletzte, vom Platz zu bringen. Doch auch die Hohl-Elf kam nach Ballgewinnen und raschem Umschalten zu Strafraumszenen. Wenig Minuten nach Wiederbeginn ahndete Schiri Olligschläger eine Abwehraktion von Claudio Heider als Handspiel. Diesen Strafstoß verwandelte Tiziano Lo Iacono ebenso sicher zum 1:1 wie den Foulelfmeter in der 82. Minute zum 2:1. Noch waren die Freudentränen der Fans der Gastgeber nicht getrocknet, als mit Marvin Steiger ausgerechnet ein einstiger TVH’ler zum 2:2 ausglich. Den Freistoß setzte er in der 84. Minute in die Maschen.

Und dann war es so weit. Der eingewechselte Aytekin Kanli (letzte Saison noch bei SV 09 unter Vertrag) traf per Hacke in der 90. Spielminute zum 3:2. Trainer Chris Burhenne: „Ich habe mich entscheiden müssen, ob ich Grazina oder ihn bringe. Mein Bauchgefühl sagte mir, nimm Kanli. Er macht das Siegtor. Das habe ich ihm auch mit auf den Weg gegeben. Und so ist es eingetroffen.” Noch will der Niederländer nur den Derby-Sieg („diesen aber zunftig”) und nicht den Aufstieg in die Regionalliga feiern. Burhenne: „Ich habe den Jungs in der Halbzeit gesagt, dass wir dieses Spiel noch umbiegen, sie kämpfen müssen wie die Löwen. Und das haben sie getan und verdient gesiegt. Kompliment auch an unseren Gast, der uns alles abverlangt, sehr gut mitgespielt hat.”

Trainer Helge Hohl von SV Bergisch Gladbach 09: „Dieses Stadtderby lebte von der Spannung, war fußballerisch aber nicht sonderlich hochklassig. Es war auch sehr viel Kampf und Krampf zu sehen. Womöglich hatten auch beide Mannschaften Probleme damit, vor so ungewohnt vielen Zuschauern zu spielen.”

Schiedsrichter: Michael Olligschläger (Akhtamar) - Zuschauer: 1.000
Tore: 0:1 Daniel Isken (45.), 1:1 Tiziano Lo Iacono (53. Foulelfmeter), 2:1 Tiziano Lo Iacono (82. Foulelfmeter), 2:2 Marvin Steiger (84.), 3:2 Gültekin Aytekin Kanli (90.)

Aufrufe: 03.6.2018, 20:55 Uhr
KSTA-KR /Elli RiesingerAutor