TV Echterdingen: Mario Estasi im Porträt

Nur wenige Tage hatte es gedauert, bis die Verantwortlichen der Landesliga-Fußballer des TV Echterdingen nach der Trennung von Aleksandar Kalic im Juni einen Nachfolger präsentiert hatten: Mario Estasi. Nun lauten die spannenden Fragen: was wird anders unter dem 42-Jährigen? Kehrt mit ihm der Erfolg zurück? Vor zwei Wochen sind der neue Trainer und dessen neue Mannschaft in die Saisonvorbereitung eingestiegen – und Estasi, der Mann mit Echterdinger Vorgeschichte, hat gleich zwei heftige Nackenschläge versetzt bekommen.

Im Testspiel gegen die Stuttgarter Kickers II hat sich wie berichtet der Torjäger Nils Schaller einen Bänderriss zugezogen. Und der Neuzugang Duje Tokic, der in den ersten Trainingseinheiten einen starken Eindruck hinterlassen hatte, erlitt gar einen Wadenbeinbruch. „Eigentlich wäre ich mit dem Kader zufrieden gewesen, aber jetzt müssen wir noch einmal nachlegen“, sagt Estasi, den die Ausfälle gleichwohl nicht aus der Ruhe bringen – eine Eigenschaft, die ihn überhaupt auszeichnet. „Ich ruhe sehr in mir“, sagt der Coach, der mit seiner Frau und den beiden Kindern (14 und 11 Jahre) in Schönaich lebt. Jenen Wesenszug, schätzt der Harmoniemensch Estasi, habe er eben seiner Familie und dem Freundeskreis zu verdanken.

„Ich brauche ein gut funktionierendes Umfeld, damit ich mich wohlfühle. Und dann kann mich auch so schnell nichts aus der Fassung bringen“, sagt der A-Lizenz-Inhaber. Klarer Fall für ihn: neben dem Fußball muss immer noch genügend Zeit für die Lieben bleiben – oder für gelegentliche Konzertbesuche. Zuletzt weilte Estasi mit Anhang bei Beyoncé in Düsseldorf.

Beim TSV Musberg fing alles an

Geboren ist Estasi, der italienische Wurzeln hat, in Stuttgart, aufgewachsen in Musberg. Dort hat er seine Jugend verbracht und beim ortsansässigen TSV auch mit dem Kicken begonnen. Ebenfalls noch im Nachwuchsbereich spielte er für den TV Echterdingen und den VfL Sindelfingen. Seine erste Aktivenstation war der VfL Kirchheim, mit dem er in die Regionalliga aufgestiegen ist. „Rückblickend war das mit meine schönste Fußballzeit“, sagt Estasi, der als Vertriebsingenieur bei einer Tübinger Firma arbeitet. Obwohl er damals noch ein ganz junger Kerl gewesen sei, avancierte er schnell zum Stammspieler.

Nach dem Aufstieg wechselte Estasi zu den TSF Ditzingen in die dritte Liga, wo er auf 52 Einsätze kam. Auch mit den Ditzingern erlebte er vieles, das für ihn bis heute unvergessen ist – ein Spiel gegen Kickers Offenbach vor 14 000 Zuschauern zum Beispiel oder eines gegen die Bayern-Profis vor 8000 Fans.

Zwölf Jahre in Böblingen

Zu „seinem“ Verein sollte für Estasi, der damals die Fachhochschulreife nachholte und seinen Abschluss als Maschinenbautechniker machte, dann allerdings ein anderer Club werden. Der weitere Weg führte ihn über Heilbronn zur SV Böblingen – jener hielt er beachtliche zwölf Jahre lang die Treue, als Spieler, als spielender Co-Trainer und schließlich sechs Jahre als Chefcoach. Unterbrochen wurde diese Ära lediglich durch ein zweijähriges Gastspiel bei Calcio Leinfelden-Echterdingen, wo Estasi von 2004 bis 2006 den Abwehrchef gab. Freilich: damals spielten die Echterdinger Vereine noch nicht an ihrer heutigen Heimstätte in den Goldäckern, sondern noch im Filderstadion.

In Estasis Böblinger Amtszeit fiel als größter Erfolg der Sprung 2011 in die Verbandsliga. „Dass wir die Klasse bis zu meinem Ausstieg mit ganz bescheidenen Mitteln gehalten haben, macht mich schon stolz“, sagt der Trainer, der zuletzt bei den Young Boys Reutlingen (Landesligas-Staffel 3) unter Vertrag stand. Dort trat er im Mai nach nur elf Monaten zurück. Zwischendurch, anno 2013, hatte der damalige Verbandsligist SV Bonlanden vergeblich um seine Dienste geworben.

Fan von Guardiola

Ob der Trainer Estasi gerne den Spieler Estasi in seinem Team gehabt hätte? „Als Teamplayer, der er ist, auf jeden Fall“, sagt der 42-Jährige, der einst zu den späteren italienischen Weltmeistern Fabio Cannavaro und Paolo Maldini aufschaute. Ansonsten sei er als Spieler auf dem Platz „immer fürs Grobe zuständig“ gewesen. Heute suche er dagegen eher die spielerische Lösung. Der Ex-Bayern-Coach Pep Guardiola, von dem er als Trainer ein großer Fan ist, lässt grüßen.

Die ersten Eindrücke, die Estasi bei seinem neuen Verein gesammelt hat, sind durchweg positiv. Nicht nur das Konzept, das ihm der Abteilungsleiter Phillip Wunsch vor der Verpflichtung vorgelegt hatte, habe ihm gefallen, auch von den Charakteren der Spieler ist der Liebhaber der italienischen Küche („Meine Eltern hatten in Musberg eine Pizzeria, und meine Schwiegereltern kommen auch aus der Gastronomie“) inzwischen angetan. „Das lässt sich alles sehr gut an“, sagt Estasi, der sonntags vor den Spielen immer einen Lauf absolviert und die Gedanken schweifen lässt. Danach folgt ein ausgiebiges Frühstück mit der Familie. „Das ist für mich ein perfekter Start in den Tag“, erläutert der Coach, „und dann kann mich auf dem Fußballplatz auch nichts so leicht aus der Ruhe bringen.“ Siehe Verletzungspech im Fall Nils Schaller. Siehe Verletzungspech im Fall Duje Tokic.

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Persönliche Daten

Hochgeladen von: Ralf Dahm Mario Estasi Position: unbekannt Geburtsdatum: () Nationalität: keine Angabe Größe: - Gewicht: - Profilaufrufe: 403 TV Echterdingen
Landesliga Staffel 2 Württemberg
Trainer

Trainerstationen

S S U N T P PpS Gesamt-Statistik 48 16 12 20 -6 60 1,25 16/17 TV Echterdingen
Landesliga St. 2 Trainer - - - - - - - 15/16 TSG Young Boys Reutlingen
Landesliga St. 3 Trainer 18 7 3 8 39:35 24 1,33 14/15 SV Böblingen
Verbandsliga Trainer 30 9 9 12 42:52 36 1,20

Spielerstationen

Gesamt-Statistik 0 0 0 -/- 0 0 0 0 0 0 0 99/00 TSF Ditzingen Regionalliga Süd - 0 0 -/- 0 0 0 - - - 0 98/99 TSF Ditzingen Regionalliga Süd - 0 0 -/- 0 0 0 - - - 0 97/98 TSF Ditzingen Regionalliga Süd - 0 0 -/- 0 0 0 - - - 0