2024-05-08T14:46:11.570Z

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Leo Hinrichsmeyer (in blau) blieb Bernburg nach dem Gang in die Verbandsliag erhalten.
Leo Hinrichsmeyer (in blau) blieb Bernburg nach dem Gang in die Verbandsliag erhalten. – Foto: Michael Kölbel

Hinrichsmeyer: "Total harte Zeit für uns alle"

Verbandsliga +++ 2014 kam Leo Anton Hinrichsmeyer zu Askania Bernburg. Was sich aus seiner Sicht seitdem verändert hat und was er sich für die Zukunft wünscht.

An den 8. August 2014 erinnert sich Leo Anton Hinrichsmeyer noch gut. „Es war unser erstes Heimspiel in der Oberliga und ich stand in der Startelf“, sagt er. 1:1 spielte Askania Bernburg damals gegen die Zweite von Erzgebirge Aue. Hinrichsmeyer war erst wenige Wochen zuvor von den A-Junioren des 1. FC Magdeburg gekommen.

Dort hatte er in der Regionalliga Nordost gekickt. Weil er unbedingt studieren wollte, wurde es nichts mit dem Sprung in die erste Mannschaft. Also ging er mit 19 nach Bernburg. „Da konnte ich Fußball und Studium gut miteinander verbinden.“ Jetzt, sechs Jahre später, ist er Askanias Kapitän und schreibt gerade an seiner Bachelorarbeit im Studiengang Mechatronik. Dass es noch nicht rund läuft nach dem Rückzug aus der Oberliga, sei zu erwarten gewesen. „Das war klar, dass wir nicht gleich oben mitspielen in der Verbandsliga. Aber, dass wir so weit unten drin hängen, nicht.“

"Wir haben noch einige Kommunikationsprobleme"

Fußballerisch könne die Mannschaft viel mehr. Aber: „Wir haben noch einige Kommunikationsprobleme“, sagt Hinrichsmeyer. Mithin werde neben Deutsch im Team auch Griechisch, Polnisch und Albanisch gesprochen. Zudem musste sich die Mannschaft nach 15 Abgängen und 13 Neuzugängen erst finden. „Da ist natürlich ein Team, was schon zwei oder drei Jahre zusammenspielt, immer etwas im Vorteil.“

Begonnen hat der in Braunschweig geborene Hinrichsmeyer mit dem Fußball beim Osterweddinger SV. „Mein Vater hatte eine Professur in Magdeburg“, erklärt er den Ortswechsel von der Oker nach Osterweddingen ans Flüsschen Sülze, welches im Magdeburger Stadtteil Salbke in die Elbe mündet. In Magdeburg wohnt Hinrichsmeyer auch mit seiner Freundin. In Magdeburg studiert und dreht er momentan seine Runden. Zwei bis drei Laufeinheiten absolvieren die Kicker derzeit und übermitteln die Daten an den Trainer. Hinzu kommen Kraftübungen. „Einmal in der Woche machen wir per Videokonferenz etwas gemeinsam.“ Klingt anstrengend, ist aber kein Vergleich zu Hinrichsmeyers Zeit am Sportgymnasium Magdeburg.

Da gab es Montag bis Mittwoch zwei Übungseinheiten, die erste um neun, Donnerstag und Freitag je eine. Belastung ist der Mittelfeldmann also gewohnt. Und spricht, bezogen auf die Corona-bedingte Pause, von einer „total harten Zeit für uns alle.“ Daran, dass es Mitte Januar weitergeht mit dem Amateurfußball, mag er nicht so recht glauben. „Aber wir werden natürlich alle so trainieren, dass wir zu diesem Zeitpunkt topfit sind.“ Dabei sei es nur schwer zu verstehen, dass die Gutverdiener im Sport weiter dem runden Leder nachjagen dürfen. Der Student, welcher für einen kleinen Obolus seine Knochen hinhalte, aber nicht. Und noch eins könne er nur schwer verstehen. „Warum hegen die Bernburger so wenig Sympathien uns gegenüber?“ In einer Stadt mit knapp 33.000 Einwohnern müsse es doch möglich sein, dass mehr als durchschnittlich 123 Zuschauer in die Sparkassen-Arena kommen. Als er 2014 sein erstes Heimspiel für Askania bestritt, waren es knapp 600. Aber eigentlich hat Hinrichsmeyer die Antworten schon selber parat. „Die Oberliga war über die Jahre immer unattraktiver geworden.“ Das sei die eine Seite. Die andere: „Wir haben zu wenig Spieler aus der Stadt und Region im Team.“ Zum Spielerprofil:

Leo Hinrichsmeyer

Da sieht der gelernte Linksverteidiger, dessen Betätigungsfeld auf dem Platz sich immer weiter nach vorn verschoben hat, den Verein aber auf einem guten Weg. Immerhin drei Nachwuchsspieler haben diese Saison den Sprung in die Männermannschaft gepackt. Weitere sollen folgen. Von einer besseren Außendarstellung spricht Hinrichsmeyer, der auch gern Volleyball und Tennis spielt und zudem ein Kleingewerbe für Veranstaltungstechnik betreibt. „Ich lege auch gern mal selber die Musik auf.“ Wenn er dann irgendwann wieder darf.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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Aufrufe: 027.11.2020, 08:09 Uhr
DETLEF LIEDMANNAutor